Spanien – In dieser Woche, am kommenden Freitag, beginnen die Verhandlungen darüber, ob und wie das ERTE-Programm (Kurzarbeit) in Spanien verlängert wird. Alle daran beteiligten Parteien signalisieren zwar, dass es „einfach sein sollte“, aber die Erfahrungen zeigen, dass die wohl nicht der Fall sein wird und man vermutlich den ganzen Monat darüber verhandeln wird. Bisher ist es in Spanien so, dass das ERTE nach einer gewissen Laufzeit gekürt wird, also Arbeitnehmer bekommen weniger Geld. Dies wollen die Gewerkschaften, die an den Verhandlungen beteiligt sind, nicht mehr dulden. Die Beibehaltung der Leistungshöhe sei unabdingbar.
Das allgemeine Gesetz für ERTEs besagt, dass ab dem 181 Tag der gezahlte Betrag reduziert wird, anstelle der 70 % sollen die Arbeitnehmer dann nur noch 50 % bekommen. Dies würde bedeuten, dass Arbeitnehmer, die seit dem Beginn der Pandemie im ERTE sind, ab Oktober dann nur noch die Hälfte des Gehaltes bekommen würden, von dem, was Sie normalerweise vor der Pandemie verdient haben. Für manche wird dies bereits ab Mitte September der Fall sein.
Nach den aktuellen Angaben befinden sich derzeit rund 700.000 Menschen in Spanien im ERTE-Programm. Einige davon sind jedoch nicht seit dem Start der Pandemie im ERTE und würden die Reduzierung der Summe erst später spüren.
Dieser Punkt wird wohl einer der Wichtigsten in den Verhandlungen sein. Zudem verlangen die Gewerkschaften, dass die Zeit, die ein Arbeitnehmer im ERTE ist, nicht mehr auf den Anspruch des Arbeitslosengeldes einwirken kann. Denn der Anspruch reduziert sich ebenfalls, sollte man nach dem ERTE Arbeitslos werden.
Bei einem Punkt sind sich Gewerkschaften und Arbeitgeber bereits vor den Verhandlungen einig. Die Laufzeit der Programme soll unbefristet sein. Zudem scheint man Einig darüber zu sein, dass man das ERTE nicht auf Branchen begrenzen will, sondern es allgemein weiter anwenden möchte und immer zu gleichen Bedingungen. – TF
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