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Kanaren fordern Sonderprogramm zum Wiederaufbau des Tourismus nach der Coronakrise

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Kanarische Inseln – Ángel Víctor Torres hat in der Videokonferenz mit allen autonomen Präsidenten und Pedro Sanchez eine Art „Schockplan“ für die Kanarischen Inseln gefordert um den Wirtschaftsmotor der Insel wieder reaktivieren zu können. Der Tourismussektor wird einen Verlust einfahren wie dies noch nie zuvor passiert ist. Von etwa 16 Millionen Gästen wird die Zahl der Gäste im Jahr 2020 auf maximal 5 Millionen sinken. Daher forderte Torres unter anderem auch, dass die Kanaren neue Schulden in Höhe von 800 Millionen Euro machen dürfen. Die Kanaren dürfen nach spanischem Recht keine eigenen Schulden aufnehmen, dies ist seit der Wirtschaftskrise 2008 der Fall.

Die Coronakrise hat jedoch ganz andere Ausmaße angenommen und erfordern entsprechende Maßnahmen. Dies betonte Torres immer wieder. Er forderte auch von Sanchez, das ERTE-Programm auf dem Archipel anzupassen, sodass es länger laufen wird als der Ausnahmezustand anhält.

Da die Kanaren die Region in Spanien sein werden, die besonders mit den wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen haben wird, sei es nicht anders möglich die Inseln wirtschaftlich zu retten. Es wird Zeit „über den Tag danach“ nachzudenken. So begründete es Torres auf der Pressekonferenz nach der Videokonferenz.

Das Jahr lief eigentlich sehr gut

Etwas bedrückend ist, dass die Kanaren eigentlich vor einem guten Jahr standen. Januar und Februar brachten gute wirtschaftliche Zahlen hervor und die Regierung rechnete mit einem Absinken bei der Zahl der Arbeitslosen auf 17 %. Dann kam „dieser Schlag“ den „wir nicht über Nacht überwinden können“. Da der Tourismus auch stark von den europäischen Quellenländern abhängig ist, müssen hier gesonderte Programme für den wirtschaftlichen Wiederaufbau bereitgestellt werden.

Bezüglich der Neuverschuldung der Kanarischen Inseln betonte Torres, dass es die „Notwendigkeit gibt, dass alle Verwaltungen mit allen Mitteln Kredite aufnehmen können“. Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass die EU dieser Bitte binnen 48 Stunden nachkommen würde. Denn „lange warten können Sie nicht“. Er erwarte von Spanien aber auch einen „alternativen Plan, falls die Reaktion der EU nicht den Erwartungen entspricht“.

Torres gab Sanchez die Zusicherung, dass Finanzmittel der autonomen Region aufgewendet werden können. Damit der Staat weiter an Liquidität hinzugewinnen kann, aber gleichzeitig forderte er auch, dass diese „Gelder später zurückgegeben werden müssen“. Bezüglich der geschlossenen Hotels hofft er ein wenig darauf das in wenigen Wochen wieder die ersten eröffnen können und so langsam Normalität einkehren wird. Allerdings glaubt er auch, dass dies wohl erst Anfang 2021 wieder „normal“ sein wird. Solange der Ausnahmezustand in Spanien existiert werden Flugverbindungen nicht wieder aufgenommen. Erst wenn dies beendet ist kann der Wirtschaftsmotor der Insel wieder mit ein wenig Treibstoff (Touristen) versorgt werden. – TF

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