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Schulen zweifeln an realistischer Umsetzung der Corona-Regeln

Kanarische Inseln – Die Rückkehr in den Schulalltag der Kanarischen Inseln wird von den Direktoren der öffentlichen Schulen unter den vorgegebenen Regeln und Bedingungen angezweifelt. Das Bildungsministerium möchte kleine Gruppen in den Klassen und diese sollten sich nur aus Schülern zusammensetzten, die miteinander Verwand sind. So sei im Falle eines Ausbruchs schnell zu ermitteln, woher dieser kommt.

Die Direktoren haben einen Brief an die Bildungsministerin Manuela Armas geschickt. Daran erklären Sie, dass diese „Blasenbildung“ nicht an die Realität der Schulen anpassbar ist. Es gäbe „viele andere Umstände, die keine Trennung oder die erforderlichen sanitären Bedingungen garantieren“. Darunter werden beispielsweise die Benutzung der Toiletten, der Transport zur Schule und die Pausen benannt. Alles Szenarien, in denen die Schüler aufeinandertreffen, ob nun kleine Gruppe gebildet werden oder nicht.

Auch wenn eine „zeitliche Staffelung erfolgt, ist dies nicht mit den Schulstunden vereinbar“.

Weiterhin wurde vorgegeben, dass zwischen den einzelnen Gruppen die Klassenzimmer vollständig desinfiziert werden müssen. Dies bedeutet, dass es an Klassenzimmern fehlen wird, denn diese können ja nicht sofort wieder genutzt werden.

Ein weiteres Problem sehen die Direktoren in der Schulkantine. Es wurde zwar beschlossen, dass Schüler aus höheren Stufen das Essen mit in die Klassenzimmer nehmen dürften, aber das sei nicht ausreichend um ein Aufeinandertreffen von diversen Schülern zu verhindern.

Schulleiter fordern Garantien

Daher fordern die Direktoren der kanarischen Schulen das Bildungsministerium auf, den Mangel an Personal, die Zeitfenster und den Platzmangel bis zum Schulstart zu beheben. Nur so seien Maßnahmen gegen COVID-19 realistisch umsetzbar. Zudem müsse es eine Ersatzliste an Lehrern geben, sollte es zu Ausfällen kommen.

Eine weitere wichtige Maßnahme sehen die Direktoren darin, dass Reinigungspersonal zentral zu koordinieren. Dazu müsse de kanarische Regierung mit dem kanarischen Gemeindeverband (FECAM) zusammenarbeiten.

Die Schulleiter glauben, dass die aktuellen Regeln aufgestellt wurden, um die Verantwortung des Bildungsministeriums auf die einzelnen Schulen abzuwälzen, und zwar zu nullkosten. Daher wird auch gefordert, dass das Bildungsministerium alle Kosten vollständig übernimmt.

Es gibt also noch einiges an Klärungsbedarf bevor die Schule am 15. September 2020 auf den Kanarischen Inseln wieder starten kann. Die Forderungen der Direktoren scheinen jedenfalls plausibel und nachvollziehbar. Ob die Regierung diese jedoch wahrnimmt und etwas unternehmen wird muss abgewartet werden. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Schulen starten am 15. September – Protokolle festgelegt, vom 24.07.2020

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