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Selbstständige fühlen sich „hilflos“, Zahlungen aufschieben verursacht nur Probleme

Lesedauer 3 Minuten

Kanarische Inseln – Die Coronakrise hat eine Gruppe besonders „hilflos“ dastehen lassen, die Selbstständigen. In dem Moment als der spanische Staat den Ausnahmezustand ausgerufen hat, wussten alle, es wird hart. Man begann die Gelder zu zählen, die noch irgendwo vorhanden sind und überlegte wie man damit zurechtkommen soll. Hilfen gibt es bisher keine, bzw. nicht ausreichend. Denn eines ist ganz klar die Stundung für Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen oder Mieten oder Steuern „ist nicht genug“ sagen Selbstständige. Diese wissen genau, das man mit diesen Hilfen evtl. nicht diesen Monat Pleite geht. Aber dann in dem Monat in dem diese Zahlungen nachträglich eingefordert werden.

Viele Menschen auf den Kanaren sind davon betroffen nicht nur das offensichtliche wie Bars und Restaurants sowie kleinste Hotelbetriebe. Sondern auf Physiotherapeuten, Taxifahrer, Friseure und Steuerberater. Diese Liste kann man noch endlos weiterführen. Keiner bekommt einen Euro in die Tasche. man kann und darf nicht arbeiten, aber alle Kosten laufen wMiter wie bisher.

Viele sind sich daher einig, man führt sich von der Zentralregierung „im Stich gelassen“. Die Grundpfeiler der Wirtschaft in Spanien sind die kleinen bis mittleren Selbstständigen, das ist fast in jedem Land so. Trotzdem hat man diese Gruppe bisher kaum wirklich berücksichtigt. Daher ist es verständlich, dass der Unmut gegenüber der Politik immer lauter wird.

Maßnahmen unzureichend

„Wir wissen, dass die genehmigten wirtschaftlichen Maßnahmen die Probleme von jetzt nicht lösen werden, diese werden sie sogar noch verschlimmern“, sagt die Physiotherapeutin Carolina Miripuri bei Canarias7. Eine ähnliche Aussage traf auch Miguel Medina. Er betreibt eine Taekwondo-Schule in Las Palmas, er sagte, dass die genehmigten „Zahlungsaufschiebungen nicht nur nichts lösen, sondern zusätzliche Probleme hinzufügen, wenn wir keine Einkommen haben, ist es unlogisch zu verlangen diese Zahlungen in sechs Monaten zu leisten“.

Die Steuerberaterin Ana Santa beklagt sich über die „rechtliche Unsicherheit“ mit der diese Berufsgruppe derzeit konfrontiert ist. „Wir sind verpflichtet alle Steuermodelle und Erklärungen unserer Kunden rechtzeitig vorzulegen und die Informationen müssen wahrheitsgemäß sein, da die Gefahr von Sanktionen weiterhin besteht, wenn die Angaben von zahlen leicht falsch sein sollte. Dadurch das viele Unternehmen aber seit Mitte März nicht arbeiten können und dürfen ist die Aktualität der Zahlen teilweise nicht möglich“.

Auch Thomas und Markus aus dem Paso Chico in Playa del Inglés haben und nochmals ihre aktuellen Gedanken mitgeteilt. Hier gibt es auch ähnliche Befürchtungen. Sie sagen „Wir verstehen nicht, wieso die Politik glaubt, dass nach dem Ende des Ausnahmezustandes alles wieder bei 100 % steht und man dann auch problemlos die Preise anheben kann, um alle Kredite und Zahlungsaufschübe zu bedienen die man aktuell angeboten bekommt“. Jeder Euro der jetzt „verschoben wird und über Kredite abgesichert wird kostet uns in der Zukunft deutlich mehr Geld und wir wissen nicht einmal, ob die Einnahmen überhaupt dann wieder so hoch ausfallen, dass man dies ausgleichen kann, wir denken eher nicht“.

Man kann in allen Aussagen eines klar erkennen, die Hoffnung, dass sich etwas Retten lässt scheint mit jeder Woche weiter zu schwinden. – TF

Die wichtigsten Artikel genau zu dem Thema:
Coronakrise: Weitere Hilfen vom Staat, aber auch nur “auf Pump”, vom 01.04.2020
Staat fordert Solzialversicherung und Steuern im April von den Autonomos und Unternehmen, vom 31.03.2020
Corona: Hilfe für Mieter, wohl wieder nur neue Kredite, wer soll das alles zahlen?, vom 29.03.2020
Sanchez schließt die spanische Wirtschaft komplett, nur Essenzielles bleibt, vom 29.03.2020
Kritik: Kredite kommen bei den kleinen nicht an oder werden abgelehnt, vom 28.03.2020
Parlament kritisiert Regierung stark, bestätigt Verlängerung des Ausnahmezustandes deutlich, vom 26.03.2020
Steuererklärung für 2019: Fristen bleiben, ab 1. April geht es los!, vom 26.03.2020
Cabildo de Gran Canaria: 135 Millionen fürs System – Neue Kredite, die Falle für Unternehmen?, vom 23.03.2020
Coronavirus – Ein Appell an unsere Leser für ein Miteinander auch bei den betroffenen Betrieben, vom 20.03.2020

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