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Wasser aus Nebelfeldern wird gegen die Wüstenbildung eingesetzt

Gran CanariaWassergewinnung aus Nebelfeldern war schon in der Vergangenheit immer mal wieder ein Thema auf den Kanarischen Inseln. Nun wurde Gran Canaria mit rund 2,1 Millionen Euro für ein solches Projekt von der EU ausgewählt. Die sogenannten LIFE-Projekte sollen etwa 215.000 Liter Wasser pro Jahr auf Gran Canaria sammeln. Damit würden etwa 20.000 Bäume auf rund 33 Hektar genug Wasserversorgung erhalten. Umgesetzt werden soll das Projekt im Barranco de la Virgen. Dieses Barranco ist nahezu ausgetrocknet und befindet sich im Naturschutzgebiet des Doramas-Waldes.

In den vergangenen zehn Jahren hat die EU acht solcher Projekte genehmigt und finanziert. Das Projekt auf Gran Canaria zählt aber zu den größten und wichtigsten. Soll doch damit die Wüstenbildung auf der Insel weiter zurückgedrängt werden. Es ist damit auch nicht das einzige Projekt, welches sich gegen diese Wüstenbildung stellt.

Für Europa ist dieses Projekt ebenfalls von Wichtigkeit, da man so Erkenntnisse erlangen wird, die dabei helfen sollen, ähnliche Projekte im Mittelmeerraum umzusetzen. Damit wird Gran Canaria in der EU zu einem Maßstab im Kampf gegen den Klimawandel.

Der Vorschlag des Cabildo de Gran Canaria an die EU wurde aus tausenden Vorschlägen ausgewählt. Alle Vorschläge sollten sich mit Projekten rund um dem Kampf gegen den Klimawandel unter Beweis stellen. Gran Canaria und sechs bis sieben weitere Projekte werden von der EU unterstützt.

Der Nebelfänger soll Anfang 2021 installiert werden. Auf dem Bergrücken, welcher als idealer Ort für einen solchen Nebelfänger gilt. Im folgenden Sommer sollen dann auf der Sonnenseite des Hangs neue Lorbeerbäume gepflanzt werden. Das gefangene Wasser aus den Nebelfeldern wird völlig selbstständig die Sonnenseite „bewässern“. Damit werden die Kosten minimiert und optimiert. Das Projekt soll durch die sogenannten „Kokons“ unterstützt werden. Darüber haben wir vor Kurzem hier berichtet.

Die Ziele des Projektes

Das Haupt-Ziel des Projektes ist es, den neuen Wald ohne jedwede Bewässerung in den kommenden 1,5 Jahren nach der Pflanzung am Leben zu halten. Danach werden die Bäume selbst zu natürlichen Nebelfängern und können auch ohne Hilfe der künstlichen Nebelfänger überleben.

Letztendlich kann man das Projekt dann überall umsetzten. In der ganzen EU gibt es ähnliche Situationen und auf den Kanarischen Inseln könnte man mit dem Projekt dann weitere Wälder „anzüchten“. Das ist das weitere und ferne Ziel. Denn Gran Canaria will irgendwann wieder zu einer grünen Insel werden.

Was aus den anderen Projekten wurde, ist unklar. Allerdings scheinen diese als Basis für das nun umzusetzende Projekt gedient zu haben. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Wasser für die Landwirtschaft aus Nebelfeldern!?, vom 13.05.2014
Gran Canaria: Neue Trinkwassergewinnung aus Nebel, vom 09.09.2012

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