Gran Canaria – Nachdem die Studie der Uni Las Palmas zu dem Schluss gekommen war, dass die Zugstrecke auf Gran Canaria nicht rentabel sein wird, hat das Cabildo de Gran Canaria entsprechend reagiert. Der Verkehrsminister der Insel, Miguel Ángel Pérez sieht verschiedene Lücken in der Studie der Universität. Beispielsweise seien die Parkplätze an den 11 Bahnstationen nicht in der Studie aufgenommen worden, diese werden es den Autofahrern erleichtern auf den Zug umzusteigen. Laut Universität seien die Autofahrer kaum daran interessiert auf den Zug umzusteigen.
Er hält es für „gewagt“, wie die Studie aufgestellt wurde. Da „nur 500 Personen befragt wurden“. Die Studie berücksichtige auch nicht, dass die „Instandhaltungskosten in den ersten 50 bis 75 Jahren des Bahnbetriebs kaum vorhanden sein werden“, da die meisten Streckenabschnitte unterirdisch verlaufen werden. Er verwies auch darauf, dass die Studie die diversen Umweltaspekte in keinem Fall berücksichtigt habe. Er verwies daher darauf, dass der Zug lediglich 14 Gramm CO₂ pro Nutzer und Kilometer verbrauche, die PKW-Nutzer hingegen 350 Gramm pro Person und Kilometer. Daher sei die sozioökonomische Bewertung ebenfalls „gewagt“.
Die Studie berücksichtige auch die Fahrpreise für die Verbraucher nicht, sowie die Tatsache, dass die Strecke an 85 % der Gesamtbevölkerung der Insel vorbeilebe verläuft. Auch die potenziellen 13 Millionen Fluggäste des Flughafens von Gran Canaria, also ein Großteil der Touristen, wurde in der Studie der Uni nicht berücksichtigt.
Der Minister bedauerte, dass er zur Präsentation der Studie nicht eingeladen wurde oder diese vorab zugesandt bekommen hatte. Er hat den Rektor der Uni gebeten ihm eine Kopie bereitzustellen. Dann werde er eine genauere Analyse der Studie vornehmen können.
Man hält bisher an den Plänen fest, denn man hofft auch darauf, dass aus EU-Geldern die Strecke realisiert werden kann. Die aktuellsten Baukostenberechnungen gehen von einer notwendigen Gesamtsumme von etwa 1,56 Milliarden Euro aus. – TF
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