Spanien – Der oberste Seuchenschützer von Spanien hat sich gegen diverse Vorschläge der Politik ausgesprochen, darunter die Verpflichtung manche Menschen, wie beispielsweise Pflegepersonal, einer Zwangsimpfung gegen COVID-19 zu unterziehen. Zudem sieht er es als nicht erforderlich an, den Zugang zu gewissen Lokalitäten nur mit einem Corona-Zertifikat zu erlauben. Er war in Villafeliche zu Gast um dort den Trevillano-Preis zu erhalten.
Zur Impfpflicht sagte er vor der Presse: „Die aktuelle Abdeckung mit der Impfung, die wir haben, erfordert keine gesetzliche Vorgabe, der eine Impfung vorschreibt“. Er fügte hinzu, dass „Spanien ein Land ist, mit der besten Abdeckung in ganz Europa und wahrscheinlich unter den besten der Welt“. In Spanien sei es „nie notwendig gewesen, die verfügbaren Impfungen vorzuschreiben“. Er stützt diese Aussage darauf, dass die Menschen im Land grundsätzlich positiv gegenüber Impfungen eingestellt sind.
Für den speziellen Fall der Pflegeeinrichtungen sagte Simon, dass es gar eine Abdeckung „von weit über 90 % gibt, in einigen Fällen gar von über 97 %, was sehr gut ist, obwohl es natürlich noch eine kleine Zahl gibt, die nicht geimpft sind und dann die wenigen, die, selbst wenn diese geimpft sind, keine Immunantwort bilden“. Er verteidigte dennoch die Impfung, denn diese sei, „neben dem individuellen Schutz jedes einzelnen, der Weg um uns aus diesem Problem herauszuholen“.
Zugang mit Zertifikat? – Nicht zweckmäßig
Zu den Zugangsbeschränkungen mit Corona-Zertifikat sagte Simon, dass diese Vorgabe „nicht zweckmäßig ist“. Auch, wenn beispielsweise in anderen EU-Staaten dieses Zertifikat sogar für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln verlangt wird. Er erinnerte daran, dass dieses „Instrument dazu gedacht war, dass Reisen zwischen den EU-Staaten wieder zu ermöglichen“. Er warnte, dass eine „Auferlegung der Pflicht, wenn dies nicht erforderlich ist, kein guter Schritt ist und uns die Waffen für die Zukunft nimmt, sollte dies erforderlich werden“.
Auch zur möglichen dritten Impfdosis hat er sich geäußert, diese „Option liegt auf dem Tisch und wir werden dies in den kommenden Wochen entscheiden“. Dazu müsse aber erst die gesamte Menge an Informationen ausgewertet werden. Aber er stellte klar, dass „wir nur dann eine dritte Impfdosis verabreichen werden, wenn solide wissenschaftliche Daten uns sagen, dass dies notwendig ist“. – TF