Kanarische Inseln – Die Rettung des kanarischen Milchkonzerns JSP ist ein Stück näher gekommen. Die Banken haben einem Schuldenschnitt zugestimmt. Als Letztes gab die Banco Santander ihr ok für diese notwendige Reduzierung der Schulden. Die Caixa und Banco Sabadell, die beide zusammen die Hauptgläubiger des Unternehmens sind, hatten bereits zuvor einem Schuldenerlass von über 50 % zugestimmt. Die Santander hatte sich jedoch zunächst mit Vorbehalten geäußert und dem Schuldenschnitt nicht zugestimmt. Dies hat sich nun geändert.
Damit JSP gerettet werden kann, muss ein Investor in das Unternehmen einsteigen. Dessen Grundbedingung war klar, es muss ein Schuldenschnitt bei den Banken her. Bei dem Investor handelt es sich um einen nationalen Risikokapitalfonds und Fachleuten aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor. In der Branche gibt es keinen Zweifel daran, dass JSP wieder in die Gewinnzone eintreten kann, wenn der Schuldenschnitt mit Umstrukturierungen durchgeführt wird.
Es bleiben noch die rund 500 Mitarbeiter des Unternehmens, die fordern noch die Nachzahlung von ausstehenden Löhnen aus dem Jahr 2019, das sind fast 1 Million Euro. Das man auf Geld verzichtet, ist eher unwahrscheinlich, stimmten die Mitarbeiter doch im Jahr 2018 einer Gehaltsreduzierung zu. Man fordert an dieser Stelle auch die Politik auf zu unterstützen. Die Mitarbeiter haben weitere Streiks angekündigt, um auch bei der Politik mehr Gehör zu finden.
Trotzdem scheinen die Mitarbeiter weiter hinter dem Unternehmen zu stehen. „Wir hoffen, dass eine Lösung für JSP gefunden wird. Wir sind das führende Unternehmen auf den Kanarischen Inseln und JSP hat immer so viel wie möglich für die Gesellschaft beigetragen. Es hat Sport, Kultur und Wirtschaft unterstützt und nun wäre es fair, dass diese uns unterstützen“, so der Betriebsratsleiter Ángel Yánez. – TF
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