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Schulden von JSP (64 MIO € statt 51 MIO €) könnten Einstieg von Hiperion doch gefährden

Kanarische Inseln – Gestern hieß es, es gäbe eine Vorvereinbarung zwischen dem Milchkonzern JSP und dem Investmentfonds Hiperion, dies ist auch korrekt, allerdings stocken die Verhandlungen, eine finale Unterschrift fehlt. Die Schuldsumme in Höhe von 64 Millionen Euro gefährden nun den Einstieg von Hiperion bei JSP. Interne Quellen, die Canarias7 zitiert, behaupten, dass das finanzielle Gleichgewicht von JSP „schlechtere Zahlen als erwartet“ aufweist. Die Quellen befürchten, dass eine finale Vereinbarung nicht zustande kommen könnte. Bisher wurden etwa 51 Millionen Euro an Schulden angegeben.

„Man kann das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor man diesen nicht erlegt hat, aber genau das hat Familie Sánchez getan. Hiperion hat noch nichts unterschrieben“, geben die Quellen weiter an.

Die aktuellen Schulden sind zum größten Teil bei den Banken angesiedelt, etwa 42 Millionen Euro stehen dort offen. Weitere 22 Millionen Euro stammen von anderen Gläubigern und Lieferanten. Bisher wurde angegeben, dass das Unternehmen 51 Millionen Euro an Schulden habe. Dieses zusätzliche „Loch“ erschwert die Verhandlungen.

Die Quellen gaben gegenüber Canarias7 auch an, dass die Verhandlungen mit den Banken dazu geführt haben, dass hier ein Schuldenerlass auf 8 Millionen Euro möglich ist. Hinzu kommen die 22 Millionen Euro, die bei anderen Stellen noch offen sind, macht also einen Schuldenberg von 30 Millionen Euro. Hier sind weitere Reduzierungen möglich, aber nur in kleinem Ausmaß, so könne man darauf hoffen, dass die Gesamtschulden bei den anderen Gläubigern auf minimal 18 Millionen Euro gesenkt werden könnten. Dann wäre die gesamte Schuldensumme aber immer noch 26 Millionen Euro.

Falsche Angaben gefähren den Abschluss

Hiperion hatte wohl bisher mit einer Schuldensumme von 24 Millionen Euro kalkuliert. Zuzüglich einer Investition von 30 Millionen Euro. Hinzu kommt die miserable Bilanz des Jahres 2020, hier wurde ein Verlust von 9 Millionen Euro eingefahren.

Innerhalb des Aufsichtsrates von JSP gibt es zudem weiterhin Uneinigkeit. Der CEO, Manuel Márquez, der auch die Gläubigerbanken vertritt, teilte den Mitarbeitern von JSP mit, dass die Verhandlungen mit den Investmentfonds auf dem spiel stehen und wohl gescheitert seien. Er beabsichtige, das Unternehmen in den Konkurs zu schicken. Dem widersprach die Familie Sánchez, indem man den Einstieg von Hiperion verkündete. Was offensichtlich nicht der Fall ist, zumindest nicht bisher. – TF

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