Kanarische Inseln – Das Jahr 2020 war auf den Kanarischen Inseln ein besorgniserregendes Jahr in Bezug auf die registrierten Selbstmorde auf den Inseln. Insgesamt haben sich in dem Jahr 208 Menschen selbst das Leben genommen. Dies ist der höchste Wert, der jemals an Selbstmorden auf den Kanarischen Inseln registriert wurde. In keiner anderen spanischen Region haben sich mehr Menschen umgebracht als auf den Kanaren. Es ist zudem die häufigste „externe“ Todesursache gewesen, noch weit vor den Badeunfällen mit 119 Todesfällen oder unbeabsichtigten Stürzen mit 106 Todesfälle. Auch durch Autounfälle kamen lediglich 45 Menschen ums Leben.
Selbstmord ist dabei ein Tabuthema, sowohl in der Gesellschaft las auch in den Medien, dies ist schon ewig so. Trotzdem haben rund 11 % der Bevölkerung der Inseln angegeben schon einmal Selbstmordgedanken gehabt zu haben. Deshalb hat das Gesundheitsministerium der Kanaren eine Aufklärungskampagne gestartet und ein entsprechendes Präventionsprogramm ins Leben gerufen. Die Botschaft ist klar; „Wenn Sie glauben, dass es keinen Ausweg gibt, bitten Sie um Hilfe. Das Telefon der Hoffnung ist auf den Kanarischen Inseln unter +34 928 334 050 oder +34 922 334 050 tätig“.
Die Prävention soll auch schon in der Kindheit beginnen. Denn Selbstmordgedanken sind letztendlich eine Emotion, eine Emotion, mit der man als Kind niemals lernt umzugehen. Daher will das Parlament der Kanaren in den kommenden Wochen über einen nicht gesetzlichen Vorschlag beraten, das Thema auch im Bereich der Sekundarstufe im Lehrplan mit aufzugreifen.
Die Gründe der Selbstmorde aus dem Jahr 2020 sind nicht benannt, es war aber das erste Jahr der Coronapandemie, daher ist davon auszugehen, dass dies nicht unerheblich dazu beigetragen hat. Auch wurde die Art der Selbstmorde nicht in der Statistik aufgeschlüsselt. – TF
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