Gran Canaria – Auf Gran Canaria wurde der erste Linienbus, der mit grünem Wasserstoff betrieben wird, vorgestellt. Der Wasserstoff-Bus des Unternehmens Global SU wird über die „Tankstelle“ des technologischen kanarischen Institutes (ITC) in Pozo Izquierdo versorgt. Der Bus soll im Südosten der Insel eingesetzt werden. Das Institut untersteht dem kanarischen Ministerium für Universitäten und Innovationen. An der Präsentation nahmen der Vizeminister, Ciro Gutiérrez und der Präsident von Gran Canaria, Antonio Morales, teil.
Vizeminister Gutiérrez sagte bei der Präsentation, dass „die Inbetriebnahme des ersten Busses mit erneuerbarem Wasserstoff auf den Kanarischen Inseln ein Meilenstein im Engagement der Regierung darstellt“. Dies mache „die Kanarischen Inseln bei der Förderung nachhaltiger Mobilität zu einem der Schlüsselakteure der wirtschaftlichen Transformation bei der Bewältigung der Herausforderungen des grünen Wandels“.
Das Projekt des ITC wurde mit fast 6 Millionen Euro aus EU-Geldern subventioniert. Der stellvertretende Minister ist sich sicher, dass „die Herstellung von Kraftstoffen erneuerbaren Ursprungs aus grünem Wasserstoff den Weg zur Entwicklung von Möglichkeiten der Dekarbonisierung des Verkehrssektors ermöglicht“.
Antonio Morales hingegen gab an, dass sich „Gran Canaria in einem tiefgreifenden Wandel seiner Mobilität befindet“. Er verwies dabei auch auf die diversen Automatisierungsprozesse, die auf Gran Canaria umgesetzt werden und noch umgesetzt werden sollen. Der Wasserstoff-Bus ist „ein Sprung in das nachhaltige Verkehrssystem, welches das Öko-Inselsystem verfolgt, das auch vom Cabildo in dessen Programm festgelegt ist“.
Nachhaltigkeit bei der Energie
Für Antonio Morales ist die Nachhaltigkeit ein Schlüsselelement. Er erklärte, dass „28 % der Emissionen von Treibhausgasen auf den Transport zurückzuführen sind“. Durch die Dekarbonisierung wird „das Ziel erreicht, diese Emissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilem Brennstoff zu überwinden“. Damit kann Gran Canaria auch die Energiesouveränität erlangen, ein weiteres Ziel des Cabildo.
Erstmals wird auf den Kanarischen Inseln eine Verkehrslinie mit „Null-Emissionen“ betrieben, daher sei es „besonders wichtig, dass die Regierung der Kanaren, das Cabildo de Gran Canaria und der Betreiber Global dabei zusammenarbeiten“, so Morales weiter.
Der Wasserstoff-Bus hat eine Reichweite von 400 Kilometern und verbraucht pro 100 Kilometer etwa 7 kg Wasserstoff. Er ist mit einer Brennstoffzelle, die eine Nennleistung von 60 kW hat, ausgestattet. Zusammen mit den vorhandenen Batterien wird damit ein 180 kW starker Motor angetrieben. Die Tankfüllung benötigt lediglich 10 Minuten.
Diese erste Linie wurde zu Studienzwecken ins Leben gerufen, damit will man ermitteln, ob der damit eingeschlagene Weg der richtige ist und wenn ja, soll damit die Dekarbonisierung beschleunigt werden. Die Bioraffinerie für grünen Wasserstoff ist seit dem vergangenen November in Betrieb und ein Vorreiter in Spanien. Neben dem grünen Wasserstoff wird dort auch an anderen erneuerbaren Kraftstoffen geforscht.
Dazu sagte der Direktor der Einrichtung, Gonzalo Piernavieja, dass diese neue Technologie „es uns ermöglicht, das Potenzial von Wasserstofftechnologien und ihren Derivaten zu erkunden“. Damit würden die „Kanarischen Inseln an der Spitze fortschrittlichster Technologien stehen, die zur Nachhaltigkeit beitragen“. Für den Forscher ist dies auch eine Art Grundsteinlegung „für den Landtransport und die Schaffahrt“.
Der Direktor von Global, Víctor Quintana sagte, dass sein Unternehmen für diese „Gelegenheit sehr dankbar ist“. Denn Global hat sich „schon immer für weniger umweltschädliche und dafür umweltfreundliche Fahrzeuge in seiner Flotte starkgemacht“.
Wie lange eine mögliche Serienreife dauert, das bleibt jedoch offen. Neben dem reinen Elektrobus, der seit einiger Zeit, genauer gesagt seit 2019, in Las Palmas de Gran Canaria unterwegs ist, ist es aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. – TF
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