Gran Canaria – Die Waldbrandgefahr ist allgegenwärtig auf den Kanarischen Inseln, doch Gran Canaria hat sich technisch massiv aufgerüstet und somit den Ausbruch eines größeren Waldbrandes im Jahr 2024 bisher erfolgreich verhindern können. Das Cecopin, also das Operationszentrum zur Überwachung der Insel, ist ein wichtiger Schlüssel dafür.
In diesem Jahr gab es auf Gran Canaria bisher 15 Ausbrüche von Waldbränden, keiner davon hat nennenswerte Ausmaße angenommen, dank der Maßnahmen, die man ergriffen hat. Weniger als ein Hektar Land war bisher betroffen.
Dies war alle möglich, dank einer Frühwarnung und Schnellerkennung von sogenannten „Hotspots“ und Rauchsäulen. Natürlich ist dann auch das schnelle Eingreifen von Löschteams erforderlich. All dies wird über das Cecopin koordiniert.
Das Cecopin hat für diese Überwachung mittlerweile 32 Überwachungskameras, die in Echtzeit Bildmaterial liefern und die in Gebieten installiert sind, die eine extrem hohe Waldbrandgefahr haben. 28 dieser Überwachungskameras sind auf die Beobachtung der Baumwipfel eingestellt, um mögliche Rauchentwicklung zu erkennen und die anderen vier Kameras haben ein Infrarot-Modul, welches für die Erkennung von Hitzestellen zuständig ist.
„Die Kameras wurden an Orten verteilt, an denen weniger Menschen anwesend sind. Jede Kamera zeigt eine Waldlandschaft und nicht alle funktionieren gleich. Die schwarzen Geräte bedeuten nicht, dass sie nicht funktionieren, sondern dass es sich um Infrarotgeräte handelt. Bei den anderen, die eine Landschaft zeigen, wird jede Art von Rauchsäule ebenfalls erkannt und ein Alarm aktiviert, der das betroffene Gebiet sofort meldet und lokalisiert“, erklärt Dídac Díaz, Waldbrandanalyst beim Cabildo.
Nicht nur Technik hilft gegen die Woadbrandgefahr
Natürlich sind die technischen Errungenschaften nicht zu 100 % akkurat und somit gab es auch schon mal den einen oder anderen Fehlalarm. „Manchmal erkennen sie den Nebel wie Rauch und senden uns eine Warnung. Dies liegt daran, dass das Bild nicht so scharf ist. Ein menschliches Auge würde es erkennen“, erklärt Díaz weiter.
Andererseits haben auch schon Anrufe von Anwohnern Rauchsäulen gemeldet, die von den Kameras nicht als solche erkannt wurden, weil der Rauch zu schwach war. Aber dann kann ein Controller sofort eine Kamera auf das betroffene Gebiet richten und selbst analysieren, worum es sich handelt. Denn alle Warnungen werden weiterhin von Menschen überwacht.
Die 32 Kameras, die Rauchsäulen und Hitzepunkte erkennen, sind von grundlegender Bedeutung, aber nicht die einzige Möglichkeit, vor Brandausbrüchen zu warnen. Die Zusammenarbeit der Bürger ist nach wie vor unerlässlich und es gibt auch Überwachungstürme an strategischen Punkten. Nicht umsonst sind 41 % der Fläche Gran Canarias ein Gebiet mit hoher Brandgefahr.
Alle Warnungen vor möglichen Waldbränden, sei es aus eigener Kraft oder durch Anrufe von Bürgern unter der Nummer 112, laufen über Cecopin. Je nach Gefahrenlage sind entsprechende Maßnahmen vorbereitet, aktuell sind viele Maßnahmen auf einen Brandausbruch eingestellt. Allerdings gäbe es noch weitere Maßnahmen, die aktiviert werden könnten. Wenn dies, so wie jetzt, nicht der Fall ist, sind Techniker in den Waldgebieten unterwegs und führen andere Arbeiten durch.
Dass die Arbeit von Cecopin so effektiv ist, liegt auch daran, dass sie über ein großes Team von Fachleuten verfügt, die bereit sind, jederzeit einzugreifen, wo immer ein Feuer auftaucht. „Im Cabildo gibt es etwa 220 bis 230 Brandschutz- und Löschkräfte“, so Díaz.
Waldbrandursachen auf Gran Canaria
Dídac Díaz erinnert daran, dass die häufigste Ursache für Brände auf Gran Canaria der Einsatz von Maschinen ist, die Funken erzeugen: Kettensägen, Freischneider, Flex, Radialschneider, Lötlampen und andere. „Die Menschen, die man benutzt, haben nicht die Aufgabe, ein Feuer zu entfachen. Wenn es dazu kommt, liegt es daran, dass bei diesen Maschinen keine ausreichenden Schutzmaßnahmen ergriffen werden“, betont der Techniker.
Die zweithäufigste Ursache sind Brände durch die Landwirtschaft. „Im Sommer sind sie verboten, deshalb ist es für uns ein Problem, das in diesen Monaten verschwindet, obwohl wir vorsichtig sein müssen“, stellt Díaz klar. Immer mal wieder halten sich die Menschen nicht daran und führen trotzdem landwirtschaftliche Verbrennungen durch.
Der dritte Grund variiert im Laufe der Zeit. Zu diesem Zeitpunkt stehen die Stromleitungen in Kontakt mit Waldgebieten. Durch die Reibung mit den Ästen entstehen Funken, die Feuer erzeugen. Vorsätzliche Brände liegen wohl nur auf Platz „vier der fünf“, so Diaz abschließend. – TF
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