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Weiterer Unmut bei den Residenten in den touristischen Zonen – ein Kommentar

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San Bartolomé de Tirajana – Der Plan General de Ordenación (PGO) von San Bartolomé de Tirajana sorgt weiter für Unmut bei den Residenten in den touristischen Zonen der Gemeinde. Viele von ihnen sagen, sie leben schon Jahre in den Apartments und Bungalows und haben diese im besten Glauben gekauft, dass diese auch als Wohneigentum genutzt werden dürfen. Problem dabei ist jedoch, bester Glauben und Wissen sind zwei unterschiedliche Dinge. Man hätte in der Vergangenheit einfach genauer Nachfragen sollen ggf. auch bei den zuständigen Behörden.

Natürlich hat auch die Gemeinde einige Fehler begangen, indem man die massenhaften Verkäufe nicht früher schon unterbunden hat. Das nun die Situation so ist, dass viele nicht wissen, wo sie ggf. leben sollen, wenn sie tatsächlich nicht mehr in ihrem Eigentum leben können ist die Schuld von verschiedenen Parteien, nicht einzig und allein von der Politik.

Über 150 Beschwerden und Anträge seien bei der Gemeinde in den letzten Stunden eingegangen. Anträge auf Nutzungsänderung beispielsweise. Wenn man nun diesen Antrag stellt muss man sich die Frage auch gefallen lassen, warum wurde dieser Antrag nicht gestellt, als man die Immobilie kaufen wollte? Man bekommt ja auch einen Auszug aus dem Grundbuch zu sehen, zumindest sollte man dies, allein schon wegen etwaiger Schulden, die man sonst mit kaufen würde. Daraus sollte doch ersichtlich sein, das es ein touristisches Objekt ist.

Wenn man natürlich mit dem Gedanken spielte, dass man das Apartment oder den Bungalow selbst touristisch vermieten kann, nur um in den Wintermonaten dies selbst zu nutzen, hat man schon mit diesem Gedanken bzw. der Umsetzung des Gedanken einen Gesetzesbruch begangen, denn die private touristische Vermietung ist seit Mitte der 1990er Jahre in diesen Zonen verboten.

Trotzdem ist es natürlich fragwürdig, warum die Gemeinde nun so lange gewartet hat um in den Bereich einzudringen. Einige Leute glauben auch, dass dies mit den „reichen“ Hotelgruppen zu tun hat, die nach weiteren Expansionsmöglichkeiten suchen und diese „Lücke“ gefunden haben um dann Druck auf die Gemeinde auszuüben. Möglich ist dies schon,aber selbst wenn die Initialzündung aus diesem Bereich kam, macht es die vergangenen Zeiten wo man schon hätte aufpassen müssen nicht ungeschehen.

Es bleibt letztendlich abzuwarten was die Gemeinde auf einer großen Pressekonferenz in der kommenden Woche genau sagt. Da sollen alle „offenen Fragen“ beantwortet werden. Alles andere ist derzeit sowieso nur spekulativ und führt leider zu nichts, außer Unmut. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Falsche Panik in den sozialen Medien: Keine Zwangsenteignungen der Gemeinde geplant, vom 18.08.2015
Aufklärung: Das neue Tourismusgesetz die wirklichen Fakten für private Vermieter, vom 23.06.2015

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