Agüimes – Im Auditorium von Agüimes fand ein internationales Seminar zum Thema nachhaltige Regionen statt, letztendlich Umwelt und Konsum. Der Präsident von Gran Canaria, Antonio Morales (NC) sprach darüber, dass der Planet krank sei, die gegenwärtige Rate von Verbrauch und Verschwendung auf den Kanarischen Insel sei so hoch, dass man 10 mal die Kanarischen Inseln benötigt, um diese nur einmal zu befriedigen. Es gibt „keinen Plan B, denn es gibt keinen Planeten B“ sagte Morales in seiner Rede.
Der Verfall des Planeten schreitet mit „teuflischer Geschwindigkeit voran“, so Morales und er bezieht sich dabei auf den Club of Rome. Erst vor kurzem hat der Club of Rome (eine Verbindung aus Wissenschaftlern der ganzen Welt) errechnet, dass beim aktuellen Tempo die Erde im Jahr 2030 theoretisch 2 Planeten benötigt, um den täglichen Bedarf zu decken. Das ist gerade einmal in 12 Jahren, sollten alle Menschen der Erde so leben wie die US-Amerikaner, dann wäre dieses Szenario bereits in 4,5 Jahren erreicht.
Etwa 90% der Menschen in der EU atmen mit CO2 versetzte Luft ein, weil dieser Ausstoß um 35% gestiegen sei, 400.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen. Die Waldgebiete werden täglich um 14.000 Hektar kleiner, bis 2050 wird es im Meer mehr Plastik als Fisch geben. Lediglich 30 Länder der Erde produzieren 40% des ökologischen Schadens auf der Erde.
Erst vor wenigen Tagen meldete AEMET, dass die Messstation in Izaña die historische CO2-Schwelle von 400 ppm überschritten habe, der gemeldete Wert liegt bei 414ppm. Damit lag das Level im gefährlichen Bereich für die Umwelt und den Menschen.
Der Meeresspiegel steigt stetig, ein weiteres Problem, dass auch auf den Kanarischen Inseln akut sein wird, denn sollte dieser Trend so weitergehen ist der Hafen von Las Palmas und der Bereich um den Leuchtturm von Maspalomas ende des Jahrhunderts unter dem Meeresspiegel.
Jeder Einwohner auf den Kanarischen Inseln benötigt 5,3 Hektar Waldfläche um seine Bedürfnisse zu befriedigen, es gibt jedoch nur 0,1 Hektar für jeden, rein rechnerisch. Morales sagte „es gibt keine Alternative, als die Entwicklung mit echter Nachhaltigkeit vereinbar zu machen, es hängt von uns ab“.
Aus diesem Grund drängt sich die Regierung von Gran Canaria immer wieder bei Umweltthemen nach vorn, denn man hat erkannt, dass es so nicht weiter gehen kann und auch nicht weitergehen darf. Klima-Aktionsgruppen und Landschaftsbeobachtungsstellen wurden eingerichtet, viele Projekte sollen zukunftsweisend sein und nachhaltig. Der Vorstoß bei der Elektroindustrie auf Windparks und andere Erneuerbare Quellen ist hier auf der Inseln besonders hoch, dann die Idee eine verbrennungsfreie Insel zu schaffen ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll.
Auch bei der Wasseraufbereitung will man künftig weiter voranschreiten, der Wunsch ist es, 100% des Wassers wieder aufbereiten zu können, dafür werden Millionen an Euros ausgegeben. Kurz zusammengefasst sagte Morales zum Schluss, „Ich schlage vor die Umwelt zu schützen und die Armut zu beseitigen. Dies sind die Herausforderungen für Gran Canaria.“ Eine schwere Aufgabe wie er auch zugab, denn die Ideen, die er vertritt finden immer noch nicht die breite Masse, besonders nicht in den eigenen Politik-Reihen und der Wirtschaft. Das ist eigentlich schade, denn die Ideen sind wirklich in die Zukunft orientiert. – TF
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