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Geplante Gasverbrennungsanlage in Arinaga auf dem Prüfstand – Windenergie statt Gasverbrennung?

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Arinaga – Eine seit langem geplante Gasverbrennungsanlage für Energiegewinnung im Hafenbecken von Arinaga steht laut spanischem Energieminister José Domínguez Abascal auf dem Prüfstand. Die Anlage wurde vor ca. 20 Jahren geplant und genehmigt. Der Minister sagte bei seinem Besuch auf Gran Canaria zur Konferenz der Windenergie, dass man sie geplante Anlage „neu Bewerten“ müsse um festzustellen, ob es in „dieser Zeit angebracht ist, eine Gasanlage auf der Inseln zu bauen“. Für 20 Jahren war die Situation auf Gran Canaria „anders“, so der Minister weiter.

Damals gab es noch Nichtmal die Idee von erneuerbaren Energien auf den Kanarischen Inseln, ob die Anlage in Arinaga als Übergang von den fossilen Brennstoffen hin zu den erneuerbaren Energien geeignet ist, muss ebenfalls geprüft werden. In den letzten Jahren stieg allein der Anteil an produzierter Energie von Windanlagen auf den Kanaren von 4% des Gesamtbedarfs auf 20% des Gesamtbedarfs. Mit den neuen Parks wird es bald auch den Sprung auf 25% geben.

Pedro Sanchez, der Ministerpräsident von Spanien, hat selbst gesagt, dass eine „Maximierung der erneuerbaren Energien auf den Kanaren“ das Ziel ist. Genau das wird nun das Ministerium überprüfen, so der Minister. Das Projekt hätte negative Auswirkungen auf die CO2-Emissionen und hier stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch sinnvoll ist.

Mit dem Umdenken der spanischen Regierung nähert man sich der Regierung von Gran Canaria deutlich an. Denn Antonio Morales (NC, Inselpräsident) hatte längst gefordert, dass keine neuen Verbrennungsanlagen auf Gran Canaria installiert werden sollen. Die damalige PP-Regierung sah dies grundsätzlich anders und wollte sogar verhindern das erneuerbare Energien weiter ausgebaut werden.

Der Bau der Gasanlage in Arinaga würde rund 271 Millionen Euro kosten, ein Betrag der zudem in erneuerbare Energie gesteckt werden kann und da vermutlich auch besser angelegt wäre. Der Gaspreis schwankt zwar nicht ganz so stark wie der Ölpreis, ist aber auch instabil, man sollte Unabhängig davon werden. Schon 2015 hatte die Gemeinde Agüimes gefordert diese Anlage nicht zu bauen.

Es gibt aber noch immer Fürsprecher, wie beispielsweise den Minister für Wirtschaft, Industrie, Handel und Wissenschaft der Kanarischen Inseln, Pedro Ortega (CC). Er glaubt, dass besonders der Produktionspreis bei dieser Art Energie hilfreich wäre, die Verschmutzung durch Gasverbrennung sei zudem ein geringeres Übel als bisher gesagt.

Er steht da aber relativ alleine, denn das zuständige Ministerium von Spanien hat klare Ziele so Minister Abascal: „Erstens setzten wir auf mehr erneuerbare Energie, zweitens Kosteneinsparungen und Effizienz und drittens weniger umweltbelastende Stoffe“. Nun das hörte sich eher so an, als hätte das Ministerium schon entschieden, wohin die Reise geht. Der Minister setzt darauf, dass auf den Kanaren bis zum Jahr 2025 rund 45% der verbrauchten Energie aus erneuerbarer Energie stammen wird.

In den letzten vier Jahren haben die Kanaren einen enormen Sprung gemacht, von ursprünglich 320 Megawatt aus erneuerbarer Energie hat das Archipel derzeit 600 Megawatt an Leistung erreicht, davon stammen 420 Megawatt aus Windkraft. Gut für die Inseln, dass nun auch die Zentralregierung von Spanien (mal sehen wie lange diese noch existiert) am gleichen Strang zieht wie viele Politiker der Inseln. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Kanaren stellen neue Rekorde bei Gewinnung von Energie aus Windkraft auf und sparen 25 Millionen € dabei!, vom 04.11.2018
Agüimes stellt sich gegen Gas-Verdampfungsanlage zur Stromgewinnung! , vom 29.07.2015

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