Kanarische Inseln – Die Billigfluglinie Ryanair macht Nägel mit Köpfen und hat offiziell bekannt gegeben, dass man die Stützpunkte Gran Canaria, Teneriffa Süd, Girona und sogar Lanzarote schließen wird. Letztere Basis stand bisher nicht auf der Liste der möglichen Schließungen. Das Unternehmen gab zudem bekannt die Massenentlassung von 512 Mitarbeitern einzuleiten. Zum 8. Januar 2020 werden alle genannten Stützpunkte geschlossen, dies teilte das Unternehmen den Mitarbeitern per E-Mail mit, bestätigte die Gewerkschaft USO.
Letztendlich bedeutet dies, dass in Girona 164 Menschen entlassen werden, auf Teneriffa 156, auf Gran Canaria 110 und auf Lanzarote 82 Menschen. Ryanair begründet diese Entscheidung in der Mitarbeiter-E-Mail mit den Verzögerungen bei dem Flugzeug Boeing 737-Max-8 und den möglichen Auswirkungen des „harten Brexit“ sowie einem Gewinnrückgang von 41% in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres.
Für die Kanaren bedeutet dies den Verlust von 9 Flugzeugen und auch den Verlust von 6.800 möglichen Passagieren pro Tag, das alles ab dem 8. Januar 2020, also mitten im Winterflugplan.
Die Personalchefin Lisa McCormack unterzeichnete diese E-Mail an die Mitarbeiter und versicherte darin, dass man versuchen wird, „den Verlust von Arbeitsplätzen als Folge solcher Schließungen durch Transfers zu minimieren“.
USO sagt jedoch, dass Rynair die Stützpunkte „zerlegt“, weil das spanische Arbeitsrecht dem Unternehmen zu teuer ist, „teurer als die Einstellung neuer Mitarbeiter über andere Basen“. Die Gewerkschaft sagt auch, dass die Entlassungen „nicht gerechtfertigt sind“ und das Ryanair den spanischen Behörden entsprechende Erklärungen vorlegen muss.
Unterdessen wurde mitgeteilt, das die spanische Regierung in Form von Tourismusministerium zusammen mit Entwicklungsministerium und der Regierung der Kanaren ein Treffen mit Ryanair in der ersten Septemberhälfte anstreben um die „Auswirkungen zu minimalisieren“. Auch die Regierung von Katalonien strebt ein solches Treffen an. Es wäre „Ideal, wenn dabei herauskommt, dass keine der Basen geschlossen wird“, so die Staatssekretärin für Tourismus Isabel Oliver. Sollte dies „nicht möglich sein, könnten zumindest die Auswirkungen auf den Luftverkehr und den Tourismus in Spanien minimiert werden“.
Mögliche Subventionen an Ryanair lehnt Oliver kategorisch ab und sie sagte, dass „vonseiten der spanischen Regierung dies nicht getan wurde und in keinem Fall getan wird“. Was die regionalen Regierungen tun liegt in deren Verantwortlichkeit und muss möglicherweise auch vom EU-Recht für Wettbewerb geprüft werden.
Unsere Meinung:
Ryanair hatte die Schließung schon lange angekündigt, wirtschaftlich begründet aber nicht nachvollziehbar. Eine verfahrene Situation die wohl keine „saubere“ Lösung hervorbringen wird. Das Ryanair ein sehr schlechtes Unternehmen sowohl für Mitarbeiter als auch Kunden (besonders beim Serviceangebot) ist hinlänglich bekannt. Das Unternehmen agiert stets nach den gleichen Mustern. Wir haben uns bereits vor einiger Zeit dazu entschieden diese Fluggesellschaft nicht mehr zu nutzen und können dies nur empfehlen, denn der „billigste Preis“ darf nicht das einzige Argument sein um dort ein Flugticket zu buchen. – TF
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