Kanarische Inseln – Die aktuelle Situation auf den Kanarischen Inseln sieht heute noch komplizierter aus als gestern. Um 12:00 Uhr heute Mittag gab es auf den Kanarischen Inseln insgesamt 82 aktive Fälle mit Coronavirus. Gestern gab es den ersten Todesfall auf Gran Canaria, eine 81 Jahre alte Frau erlag ihrem Leiden im Krankenhaus Doktor Dr. Negrín. Insgesamt wurden 7 Fälle auf den Kanarischen Inseln bisher als geheilt eingestuft.
Auf Teneriffa gibt es demnach derzeit 58 aktive Fälle und auf Gran Canaria sind es derzeit 16 Fälle, Lanzarote und La Palma zählen bislang 3 aktive Fälle. Auf La Gomera gibt es einen neuen aktiven Fall, Fuerteventura verbucht weiterhin einen Fall als aktiv. Weltweit wurden aktuell 147.838 Menschen positiv auf das Virus getestet, davon gelten 71.718 Menschen als geheilt. Aktive Fälle gibt es demnach 76.120 auf der gesamten Welt. Der starke Anstieg zu gestern liegt an den stark gestiegenen Inkektionszahlen besonders in Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich und den USA.
Das Gesundheitsministerium bittet die Bevölkerung um Blutspenden, um den Zusammenbruch des Systems in den kommenden Wochen nicht zu erleiden. Etwas drastische Worte, hieß es bisher doch, das man gut vorbereitet sei. Gut, dies betrifft nun die Blutreserven, welche ohnehin auf den Kanarischen Inseln immer wieder zu Engpässen kommen. Zudem bittet man die Bevölkerung so wenige Kontakte wie möglich zu haben, man solle zu Hause bleiben. Unter dem Hashtag #quedatencasa läuft derzeit im ganzen Land eine Kampagne, die dazu aufruft.
Der Tourismussektor hat schon eine erste Hiobsbotschaft abbekommen, der Ferienriese Jet2, der eine menge an ThomasCook-Ausfällen aufgefangen hatte gab heute Vormittag bekannt, alle Flüge nach Spanien (inkl. Kanaren und Balearen) einzustellen, in der Luft befindliche Maschinen mussten umdrehen, seither glühen die Leitungen in den Hotels auf den Inseln, eine Stornierung nach der anderen wird vermeldet. Zudem gab es die Information von AENA, dass allein in der ersten Märzwoche ein Rückgang von 15 % des Fluggastaufkommens auf den Kanarischen Inseln verzeichnet wurde.
Das Cabildo de Gran Canaria hat heute ebenfalls mitgeteilt, das alle öffentliche Parkanlagen und Spielplätze bis auf weiteres geschlossen werden.
Um 13 Uhr kanarischer Zeit wollte Ministerpräsident Pedro Sanchez vor die Presse treten, um über den Ausnahmezustand respektive den Notstand in Spanien zu sprechen. Im ganzen Land leiden bereits jetzt tausende kleine Betriebe und Selbstständige unter der Krise, die Wirtschaft erlitt einen Zusammenbruch, den es so bisher nicht gab. Experten rechen damit, dass allein durch den Coronavirus in Spanien bis zu 350.000 Arbeitsplätze vernichtet werden. Je nach Intensität kann diese Zahl auch noch deutlich ansteigen, dies hängt von Auswirkungen ab.
Diese Rede wird von der gesamten Presse erwartet, aber der Ministerrat kann sich wohl nicht auf die genauen Maßnahmen einigen, eine Pause von 30 Minuten wurden soeben beschlossen, danach gehen die Beratungen weiter, wir werden berichten, sobald uns diese Informationen vorliegen. Eines ist klar, wenn man gegen die Vorgaben der beschlossenen Maßnahmen handelt drohen Bußgelder von 70.000 bis zu 100.000 Euro. – TF
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