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Coronavirus Kanaren Update: 63 aktive Fälle, meist auf Teneriffa – Möglicher Ausnahmezustand in Spanien und die Folgen!

Kanarische Inseln – Das Coronavirus sorgt auf den Kanarischen Inseln weiter für Unruhe, so sind viele Supermärkte leer gekauft, obwohl die Politik und auch die Handelsketten mitteilen, dass man sich nicht panisch mit Lebensmitteln eindecken muss. Die zentralen Lager der Ketten sind gut gefüllt, durch den Ansturm auf die Märkte ist es jedoch logistisch kompliziert die Produkte vorrätig zu haben und daher sind die Regale in vielen Märkten derzeit leer.

Wir haben mit einem Mitarbeiter von Mercadona gesprochen, der uns ebenfalls versichert hat, dass immer wieder Ware nachkommt und die Hamsterkäufe sinnlos sind.

Unterdessen hat das Gesundheitsministerium der Kanaren die neusten Daten zu infizierten Personen auf den Inseln bereitgestellt. So sind derzeit 63 Fälle auf den Kanaren aktiv, 7 Personen gelten als geheilt. Die meisten aktiven Fälle gibt es weiterhin auf Teneriffa, insgesamt 45. Gran Canaria folgt mit 13 aktiven Fällen. Auf Lanzarote wurden die ersten zwei Fälle vermeldet und auf La Palma gibt es weiterhin zwei aktive Fälle. Fuerteventura hat weiterhin mit einem aktiven Fall zu tun.

Von allen 63 aktiven Fällen befinden sich 18 in Krankenhäusern, davon sind zwei derzeit als schwer erkrankt eingestuft und eine Frau im Alter von 81 Jahren wurde soeben (20:50 Uhr) auf Gran Canaria als verstorben gemeldet. Ein weiteren der schweren Fälle gibt es auf Gran Canaria und einen auf Teneriffa.

Im Fall von Fragen und Unsicherheiten zum Coronavirus bittet das Gesundheitsministerium darum, dann man nicht den Notruf unter 112 anruft, sondern die dafür eingerichtet Hotline +34 900112061.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat heute Nachmittag zudem die mögliche Ausrufung des Notstandes bzw. Ausnahmezustandes in Spanien angekündigt. Dazu werden wohl morgen die finalen Entscheidungen getroffen. Doch was würde dies genau bedeuten? Einen solchen Fall gab es in Spanien so noch nicht, der Notstand wurde bisher nur einmal erklärt, dies passiere im Dezember 2010 um auf den Streik der Flutlotsen u reagieren.

Für den aktuellen Fall wird der Artikel 116 der Verfassung angewendet, der besagt, dass die Regierung den Ausnahmezustand verhängen kann, wenn „Gesundheitsrisiken wie Epidemien und schwerwiegende Konterminierungssituationen“ auftreten. Andere Möglichkeiten wären schwere Naturkatastrophen wie Erdbeben oder schwerwiegende Engpässe bei der Grundnahrungsversorgung.

Was kann die Regierung alles tun?

Beispielsweise ist es möglich die Bewegungsfreiheit von Personen und
/oder Fahrzeugen einzuschränken, sei es für bestimmte Orte oder Zeiten. Es ist auch möglich, dass die Regierung die Industrie übernimmt und Räumlichkeiten ohne weitere Gründe durchsuchen kann. Lediglich private Haushalte sind davon ausgenommen. Eine weitere Möglichkeit ist die Einschränkung von Dienstleistungen und die Rationierung von Lebensmitteln. Für Gesundheitsrisiken sieht das Gesetz vor, dass der Staat alles für die Bekämpfung notwendige übernehmen kann.

Wie lange kann dieser Zustand anhalten?

Zunächst ist dieser Zustand auf maximal 15 Tage begrenzt, es muss beim Ausrufen klar definiert werde was darin enthalten ist und für welche Region es gelten soll. Es kann aber bei Bedarf verlängert werden, dem muss aber der spanische Kongress zustimmen.

Kann man bestraft werden, wenn man sich nicht an die Vorgaben hält?

Ja, gemäß dem gesetzlichen Bestimmungen fallen die Strafen aus. Bei Verstößen von Beamten oder Behörden können, die sofort suspendiert oder die Befugnisse entzogen bekommen.

Werden regionale Befugnisse beschnitten?

Das ist auch möglich, alle Behörden und Polizeieinheiten unterstehen mit der Ausrufung des Ausnahmezustandes der spanischen Zentralregierung, es sei denn diese legt die Verwaltung in die regionalen Hände.

Wenn mir dadurch ein Schaden entsteht was dann?

Eine Entschädigung ist möglich, das Gesetz sieht es vor, diejenigen, die infolge der Anwendung des Gesetzes Schäden an der Person oder Ihrem Eigentum erleiden zu entschädigen.

Was letztendlich genau passiert ist noch offen, die nächsten Stunden über das Wochenende werde uns allen Klarheit verschaffen.

Und zur Vollständigleit, aktuell gibt es weltweit 137.445 bestätige Fölle, davon gelten 69.779 Menschen als geheilt, demnach sind aktiv infziert 67.666 Menschen. – TF

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