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Handel fordert freie Öffnungszeiten für Sonntage und Feiertage

Spanien – Nach der Automobilbranche und dem Tourismus wünscht sich auch der Einzelhandel Unterstützung von der Regierung. Eine geforderte Maßnahme ist die Freiheit der Öffnungszeiten, sodass man auch an Sonntagen und Feiertagen öffnen kann. Damit würden die Auswirkungen der Corona-Pandemie abgeschwächt. So argumentiert zumindest die nationale Vereinigung der großen Vertriebsunternehmen in Spanien (ANGED). Der Präsident von ANGED, Alfonso Merry del Val fordert „ein großes nationales Engagement“ damit der Konsum angekurbelt wird und die Arbeitsplätze gesichert werden können.

Der Einzelhandel war in Spanien für 91 Tage geschlossen. „Wir müssen außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen, um diesen enormen Verlust teilweise auszugleichen“, so der Präsident weiter. Es sei nur „vernünftig, die Öffnungszeiten zu flexibilisieren“. Man „bedauert, dass die Regierung noch keinen konkreten und klaren Plan hat“.

Die Situation im Handel sei „kritisch“. Nach neusten Daten der OECD hat der Handel in Spanien in diesen Monaten einen Verlust von 9,5 % im BIP von Spanien verursacht. Im besten Fall müsse man mit einem Verlust von 30 Milliarden Euro rechnen. Insbesondere im Bereich Nonfood ist der Umsatz massiv eingebrochen, hier werden derzeit 50 % angegeben.

Für den Verband ist klar, dass die Regierung „ihre einzige Rolle übernehmen muss: Eine breite und großzügige soziale Vereinbarung“. Unternehmen müssen „kolossale Opfer“ bringen, um Arbeitsplätze zu sichern. Daran müsste sich auch die Regierung beteiligen.

Der Online-Handel ist problematisch

Für den Einzelhandel bedeutet der Online-Handel ein Problem. Der Verband hat erneut gefordert, dass „die gleichen Regeln“ für den virtuellen Marktplatz gelten müssen. Auch hier ist der Schlüssel eine lockere Öffnungszeit etwas das Online nicht existiert und viele ins Internet zieht. Sollte die Regierung nicht unterstützend eingreifen, so sieht der Verband „den Zusammenbruch des Arbeitsmarktes“ vorher. Auch bei der Besteuerung ist der Online-Handel bevorteilt. Man will aber keine Steuererleichterungen, sondern nur gleiche Regeln. Damit „könnte man Beschäftigung fördern“.

Ähnlich sieht es auch der Präsident des Verbandes der spanischen Supermärkte, Aurelio del Pino. Er sprach sich auch dafür aus, dass es „notwendig ist, die Öffnungszeiten zu liberalisieren“. Zudem denkt er, dass die „Belastungen bei Neueröffnungen neuer Geschäfte beseitigt werden sollten. Damit der physische Handel gleichermaßen agieren kann, wie der Online-Handel“.

Letztendlich versucht der gesamte Handel hier einen Weg zu finden, den man gehen könnte, um gegen den Online-Handel bestehen zu können. Die aktuelle Krise spielt den Konzernen dabei in die Hände. Drohungen von Arbeitsplatzvernichtung etc. wirken in der Politik meist Wunder. – TF

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