Kanarische Inseln – Nachdem im vergangenen Jahr der Branchenprimus Just-Eat den lokalen Konkurrenten Canary Flash aufgekauft hatte rechnet der CEO des Unternehmens, Patrik Bergareche mit deutlichen Zugewinnen auf dem kanarischen Markt in diesem Jahr. Er sprach darüber in einem Interview mit der Tageszeitung Canarias7. Das Unternehmen ist auf den Kanarischen Inseln seit dem Jahr 2014 aktiv, auf die Frage, ob der Aufkauf von Canary Flash positiv zu bewerten ist, war der CEO klarer Meinung und erklärte auch, dass man „immer einen lokalen Partner vor Ort braucht, der die Kultur kennt“, als die Chance da war, griff man zu, „wir können sagen, dass wir nun das beste Angebot auf den Kanaren haben“.
Seit letzter Woche ist es nun auch nicht mehr möglich über die Plattform Canary Flash zu bestellen, Just-Eat hat schrittweise die Übernahme eingebaut und die Kunden von Canary Flash dazu ermutigt sich auch mit dem neuen Inhaber anzufreunden, die Marke Canary Flash ist damit also so gut wie verschwunden. Für den Kunden gibt es auch die gleichen Restaurants und noch einige mehr, so hat der Verbraucher nun auch einen deutlichen Vorteil. Für den CEO ist es „besser sich auf den Aufbau einer Marke zu konzentrieren“. Zum Thema Marktanteil konnte der CEO keine genauen Angaben machen, „als börsennotiertes Unternehmen kann ich keine lokalen Daten bereitstellen, aber ich kann Ihnen sagen, dass wir als kombiniertes Unternehmen in Las Palmas eindeutig führend sind“.
Ob der Wettbewerb auf den Kanarischen Inseln schwierig sei bejahte Bergareche, es gibt auf den Inseln einen starken Wettbewerb, denn in den letzten Jahren gab es eine „brutale Expansion und Unternehmen mit hoher Investitionskapazität sind in den Markt eingedrungen“. Problematisch sieht er jedoch nur, dass viele Unternehmen diesen Sektor betreten um „die Quoten zu erhöhen, jedoch nicht den Gewinn“. Der Preiskampf wird von Just-Eat jedoch nicht mitgetragen, als Unternehmen ist man „am vorsichtigsten auf dem Markt“, viele Unternehmen arbeiten „nicht nachhaltig“.
Die Branche steht ja auch in der Kritik, dass Scheinselbstständige als Fahrer beschäftigt werden, die aber aufgrund des geringen Einkommens und der hohen Auftragslage keine Chance haben andere Aufträge zu bewältigen. Dazu betonte Bergareche, dass man Verträge mit Unternehmen abschließt, in denen „klar geregelt ist, dass die Fahrer einen Arbeitsvertrag mit Sozialversicherungspflicht haben. Als Unternehmen und Marktführer haben wir die Pflicht für die Gesellschaft auf der Seite des Gesetzes zu stehen“.
Kurzfristige Ziele hat Just-Eat keine, die drei Hauptziele des Unternehmens sind, „die besten Restaurants auf den Kanaren im Angebot zu haben, die Nachhaltigkeit der Produkte und die Datensicherheit, sowohl für Kunden als auch die Geschäftspartner“.
Im aktuellen Jahr will das Unternehmen das gesamte Geschäft auf den Kanarischen Inseln verdoppeln, das könnte auch gelingen, denn Fuerteventura und Lanzarote werden dann erstmals auch im Angebot sein. Man möchte auch erreichen, das die Marke Just-Eat als lokales Unternehmen wahrgenommen wird und nicht nur als Großkonzern.
Wir haben schon vor einiger Zeit einen Test mit Just-Eat durchgeführt und sind begeistert, das hat sich bis heute nicht geändert, im Gegenteil. – TF
Weitere Links zum Thema:
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