Kanarische Inseln – Die Fluggesellschaft Ryanair überprüft derzeit, ob man gegen das Urteil des nationalen Gerichtshofes eine Berufung einlegen soll. Dieses hatte die Kündigungen in Form des ERE-Programms von Ryanair für ungültig erklärt. Die Fluggesellschaft hat also letztendlich und rechtlich keinen Mitarbeiter entlassen. Insgesamt 224 Mitarbeiter der Basen auf den Kanaren und in Girona sind davon betroffen.
Der CEO von Ryanair, Edward Wilson sagte gegenüber EFE am gestrigen Dienstag, dass die „Entscheidung des Gerichts für die Gesellschaft ziemlich enttäuschend gewesen ist“. Schließlich befindet sich die Branche derzeit in der schlimmsten Krise, die es je gegeben hat.
Er erklärte auch, dass es „auf den Kanarischen Inseln gar keine Arbeitsplätze für Mitarbeiter gibt, denn es gibt keine Stützpunkte“. Daher können diese Mitarbeiter auch nicht beschäftigt werden. In Girona wird Ryanair wohl den Stützpunkt beibehalten, aber mit reduzierter Kapazität. Man überlegt derzeit, eine Berufung einzulegen.
Derzeit befinden sich die Mitarbeiter, deren Verträge gekündigt wurden, also nicht mehr im ERE-Programm, sondern im ERTE-Programm, alles etwas kompliziert. Mit den neuen Regeln zum ERTE-Programm kann man aber davon ausgehen, dass die Mitarbeiter der Kanaren nach dem Ende des Programms trotzdem keinen Job mehr haben werden.
Ryanair kündigte zudem an, ab dem 1. Juli den Betrieb wieder aufnehmen zu wollen. Sofern die Reisen innerhalb Europas wieder möglich sind, dann sollen etwa 40 % der Flotte wieder starten. Etwa 90 % aller Routen sollen sofort wieder bedient werden, allerdings mit reduzierten Angebot. Wilson rechnet auch damit, dass „die Preise zunächst fallen werden, um das Geschäft anzukurbeln“.
Ob beim „Neustart“, dann alle Mitarbeiter beibehalten werden können ist noch unklar, Ryanair will auf Entlassungen verzichten, kann dies aber nicht garantieren. Zudem kritisiert das Unternehmen, dass manche Fluggesellschaften mit Milliardensummen von den Staaten gerettet werden und andere nicht. Das ist „eine diskriminierende Maßnahme“, so Wilson. Eine allgemeine Lösung für alle wäre deutlich fairer, beispielsweise „die Senkung von Steuern“. Auch die Idee, dass ein Mittelsitz frei bleiben soll findet Wilson „nicht sinnvoll“. – TF
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