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Erneute Krise – Marokko will wohl nochmals nach Öl & Gas suchen

Lesedauer 2 Minuten

Kanarische InselnMarokko hat erneut einen Vertrag mit einem Unternehmen aus Israel abgeschlossen, um erneut nach Gas und Öl vor der Küste des Landes zu suchen. Dies könnte die Kanarischen Inseln auch betreffen. Diese Entscheidung von Marokko knüpft fast nahtlos an den Konflikt an, der seit letzten Jahr losgetreten wurde, als Marokko entschied, die 19 Kilometer seiner Hoheitsgewässer an der Westsahara auszudehnen und eine Wirtschaftszone von 200 Seemeilen einzurichten, welche mit der gleichen Zone von Spanien rund um die Kanarischen Inseln „konkurriert“. Marokko strebt an, den Festlandsockel auf 350 Seemeilen auszudehnen, dies würde dem Land das Recht geben, die Erforschung des Meeresgrundes weiterzuverfolgen und dort auch nach Ressourcen zu suchen. Dies kollidiert mit dem gleichen Vorhaben der spanischen Regierung, die bei der UN im Jahr 2014 bereits einen Antrag um Ausdehnung dieses Sockels für die Kanarischen Inseln im Südwesten beantragt hat. Eine Entscheidung der UN steht dazu noch aus.

Im letzten Jahr hatte Marokko bereits einseitig per Gesetz versucht, die Seegrenzen in das spanische Hoheitsgebiet zu verlegen. Dies löste eine diplomatische Krise aus, die damit endete, dass Marokko zugestand, durch Dialog und Einigung ein gegenseitiges Ergebnis zu erzielen.

Reaktion von Torres

Bezüglich des neuen Vorhabens von Marokko erneut nach Öl und Gas zu suchen, hatte Inselpräsident Torres gestern erstmals reagiert. Er sagte vor der Presse, dass er „garantiere, dass er die volle Unterstützung der Zentralregierung einfordern wird, wenn dies notwendig ist, um Rabat eine energische Antwort zu geben, sollte festgestellt werden, dass die Ressourcensuche in die Hoheitsgewässer der Kanarischen Inseln vordringen wird“.

Torres wolle zunächst abwarten, um alle Informationen über den geschlossenen Vertrag von Marokko zu erhalten. Angeblich umfasst der Vertrag zwischen Marokko und dem Unternehmen Ratio Petrolium Pertnership ein Seegebiet von 109.000 Quadratkilometern und liegt vor der Küste der Westsahara. Marokko bezeichnet dieses Gebiet als „Dajla Atlantique“. Über dieses Gebiet habe Marokko keine Entscheidungsgewalt und es würde theoretisch auch in die südlichen Hoheitsgewässer der Kanarischen Inseln hineinragen.

Laut Torres hat dieser schon mit dem spanischen Außenminister José Manuel Albares über diese Neuentwicklung gesprochen. Dieser wollte wohl seinen Kollegen in Marokko kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten. Torres erklärte weiter, wenn es tatsächlich so sein sollte, dass der geschlossene Vertrag von Marokko „die Inseln betrifft“, er eine „absolute Verpflichtung hat“, eine „Reaktion von Spanien zu erfordern“. Aber er will die diplomatischen Bemühungen von Albares zunächst abwarten. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Marokko zündelt – “Ceuta & Melilla gehören zu Marokko, wie die Westsahara”, vom 22.12.2020
Marokko verlegt nun offiziell seine Seegrenzen und die Wirtschaftszone, vom 31.10.2020
Auch Marokko (ENI) kann kein Öl vor den Küsten der Kanaren finden, vom 14.05.2018

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