Spanien / Kanaren – Die neue Großbank, die aus der Fusion der Caixa und der Bankia entstanden ist sorgt gleich mal für viel Unmut, denn es wurde angekündigt, die größte Massenentlassung (ERE) im Bankensektor von Spanien durchführen zu wollen. Insgesamt sollen 8.291 Stellen abgebaut werden, zudem soll jede vierte Filiale geschlossen werden, insgesamt 1.534 Stück. Die Reduzierung der Belegschaft beträgt nach aktuellem Stand 18 % und die Reduzierung der Filialen 27 %.
Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind so groß, dass selbst die Finanzministerin, María Jesús Montero, gestern dazu Stellung beziehen musste. Die Frage der Journalisten war, ob „man nicht mehr Arbeitsplätze hätte, wenn die Bankenfusion nicht stattgefunden hätte“. Montero wich etwas aus, und erklärte, dass man in der Pandemie „durch ERTE titanische Anstrengungen unternommen hat“, der Staat hat 16 % Anteile an der neuen Bank und man will sich so stark wie möglich einsetzen. Es sei aber „notwendig zu sehen, welche Umstände die Anpassung erforderlich macht“.
Das eigentliche Problem bei der hohen Anzahl an zu streichenden Arbeitsplätzen ist, dass nicht, wie ursprünglich geplant, die Frühverrentung Vorrang hat, sondern das freiwillige Ausscheiden aus dem Unternehmen, völlig unabhängig vom Alter der Mitarbeiter. Die CaixaBank will etwa 50 % der zu streichenden Stellen bei Personen über 50 erreichen und die anderen 50 % bei Personen unter 50.
Die meisten Entlassungen wird es in den Filialen geben (5.742), gefolgt von der Konzernverwaltung (1.611 Stellen) und Tochterunternehmen (688 Stellen) sowie landesweit agierende Abteilungen (250 Stellen). Für die Kanarischen Inseln ist die Streichung von 312 Stellen geplant, 293 in der Provinz Las Palmas und 19 in der Provinz Teneriffa. Die meisten Stellen werden in Madrid wegfallen, insgesamt 1.511.
Die CaixaBank hatte schon vor der Fusion mitgeteilt, dass Stellen und Filialen abgebaut werden würden. Das dies nun so massiv ist, überraschte dann doch etwas. Bei den Schließungen der Filialen wird darauf geachtet, dass an Standorten, wo derzeit nur eine Filiale besteht, diese erhalten bleibt. Sollten durch den Zusammenschluss zwei Filialen nebeneinander oder nah zueinander stehen, wird entschieden werden müssen, welche davon geschlossen wird. – TF
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