San Bartolomé de Tirajana – Die Regierung der Kanarischen Inseln wird bis Februar 2022 über die Nutzung des Hafens von Santa Águeda in El Pajar beraten. Es wurde eine Kommission gegründet, die vorschlagen wird, ob die Zementfabrik eine Verlängerung der Konzession erhalten wird, oder eben nicht. So teilte es der Minister für öffentliche Arbeiten, Sebastián Franquis am gestrigen Freitag auf einer Pressekonferenz mit. Die Kommission analysiert alle vorliegenden Vorschläge und wird am Ende der Beratungen eine entsprechende Empfehlung abgeben, diese sei jedoch nicht verbindlich, so bekräftigte es auch der Präsident der Hafenbehörde.
In der Kommission befindet sich auch die Ministerin für Tourismus, Yaiza Castilla und der Minister für den ökologischen Übergang, José Antonio Valbuena. Derzeit liegen drei mögliche Alternativen auf dem Tisch der Kommission. Natürlich die Verlängerung der Konzession für die Zementfabrik von CEISA, die am 22. Oktober 2022 auslaufen würde und ggf. bis 2046 verlängert werden könnte. Aus dem Tourismusbereich liegt ein Vorschlag vor, den Hafen in einem Yachthafen umzuwandeln. Als dritte Option wird gar eine Kombination aus beidem geprüft, etwas, dass bisher keine in Betracht zog. Franquis erklärte, dass „es in Spanien diverse Beispiele für eine solche Koexistenz gibt, darunter der Hafen in Almería“.
Da die Kommission keine Entscheidung herbeiführen wird, sondern lediglich eine Empfehlung abgeben wird, erklärte der Minister noch, dass man „viel zuhören wird, aber wenig reden“. Man wird sich also mit diversen Vertretern der beiden Branchen treffen und genau zuhören, wie diese argumentieren. Auch wird man mit Anwohnern und dem Gemeinderat von San Bartolomé de Tirajana darüber sprechen.
Studien und Transparenz
Zudem wird die Kommission mehrere Studien in Auftrag geben um eine sozioökonomische Bewertung die sozialen Auswirkungen, Kosten und Vorteile der verschiedenen Optionen zu analysieren. Dann soll es auch Studien mit Umweltbezug und Landschaft geben, Lärm, Verschmutzung und visuelle Auswirkungen. Eine weitere Studie soll das Gebiet analysieren.
Für Franquis ist klar, dass „das allgemeine Interesse sich durchsetzen wird“, dies mit „totaler Transparenz“ und nicht wie „damals, als die Vorgängerregierung die Konzession für den Steinbruch San José einfach verlängert hat“. Für ihn ist es aber auch logisch, dass CEISA die Verlängerung bis 2046 wünscht, weil der Steinbruch ebenfalls bis 2046 konzessioniert ist. – TF
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