Gran Canaria – Der Energiekonzern Repsol hat eine Verlängerung der Konzession zu Studienzwecken für geothermale Energie von der Regierung der Kanaren erhalten. Unternehmensquellen bestätigen gegenüber der Presse, dass es „im Moment alle Anzeichen für die Existenz einer geothermischen Quelle mit mittlerer bis hoher Enthalpie auf Gran Canaria gibt“. Durch die Konzessionsverlängerung kann Repsol nun das Gebiet auf den untersuchten 466 Quadratkilometern eingrenzen. Ziel ist es, das Gebiet zu lokalisieren, welches „die hohe Enthalpie“ (das sind Quellen mit mehr als 150 Grad Celsius) beinhaltet bzw. wo es am wahrscheinlichsten ist. Erst danach will Repsol entscheiden, ob man weiter an dieser möglichen Energiequelle für Gran Canaria arbeiten will und kann.
Allerdings scheinen noch einige Jahre notwendig zu sein, denn laut Unternehmen „ist es nicht möglich, die Existenz der geothermischen Quelle zu bestimmen, bis zusätzliche Studien (in noch späteren Untersuchungen) durchgeführt werden, die eine Bohrung in etwa 2.000 Meter Tiefe mit 20 Zentimeter Durchmesser enthalten“.
Aber aufgrund der Zuversicht von Repsol hat das kanarische Institut für Technologie eine Studie für den Bedarf an geothermischer Energie auf Gran Canaria in Auftrag gegeben. Darin soll die mögliche Entwicklung direkter Nutzung von geothermischer Energie auf Gran Canaria geklärt werden. Man will ermitteln, wie viel Energie für die Erzeugung von Industrie- oder Haushaltswärme erzeugbar wäre.
Ab 2028 könnte Gran Canaria dann damit versorgt werden
Sollte man hohe Enthalpie finden, dann wäre eine 24 Stunden Versorgung für 365 Tage im Jahr möglich, völlig emissionsfrei und praktisch unerschöpflich. Eine normale Anlage für geothermische Energie, die 10 Megawatt Leistung brächte, würde die Energie für 23.000 Haushalte liefern, dies würde etwa 57.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. Repsol denkt aber, dass eine solche Anlage auf Gran Canaria auf 30 bis 50 Megawatt ausgebaut werden könnte. Das dazu notwendige Forschungsprojekt, welches Repsol dann ggf. starten würde, benötigt jedoch zusätzliche Zeit, etwa 3 bis 5 Jahre, so Unternehmensquellen. All diese Studien würden, bei Erfolg, „in den Jahren 2027 bis 2028 in den Bau einer geothermischen Anlage münden“.
In der nun genehmigten Phase will Repsol zunächst die geologischen, geochemischen und umweltbezogenen Arbeiten fortsetzen. Darüber hinaus wird es neue geophysikalische Untersuchungen geben, um den Wissensstand über die Bodenbeschaffenheit zu erweitern. Mit Sensoren sollen Daten über das elektrische und magnetische Feld im Untergrund erfasst werden. Auswirkungen auf die Umwelt haben diese jetzt vorgesehenen Arbeiten keine. Alles bleibe im gleichen Zustand, wie es bisher ist.
Das Unternehmen zieht auch ältere öffentliche Studien hinzu, die jedoch nicht weitergeführt wurden. „Mit all diesen Daten können wir die Eigenschaften des Untergrunds wie Widerstand und Dichte ermitteln, dies ermöglicht es uns, Karten zu erstellen, die aufzeigen, ob es eine potenziell nutzbare geothermische Quelle gibt“.
Wie zuvor wird das Unternehmen mit der Universität Las Palmas de Gran Canaria zusammenarbeiten. – TF
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