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„Slavar Chira-Soria“ schießt sich gegen die geplante Zugstrecke auf Gran Canaria ein

Statt gegen das Pumpkraftwerk geht es nun gegen die Zugstrecke...

Lesedauer 3 Minuten

Gran Canaria – Nachdem das Bündnis „Salvar Chira-Soria“ mit dem Pumpkraftwerk nicht wirklich weitergekommen ist, um den Bau zu verhindern, macht man sich nun daran, die mögliche Zugstrecke auf Gran Canaria zu stoppen. Man vertritt die Ansicht, dass „die geplanten Investitionen in die Verbesserung des Straßennetzes und nicht in eine neue Route für Schienenverkehr gesteckt werden sollten“. Man ist auch davon überzeugt, dass „eine Zugstrecke in einem solchen Gebiet mit 11 Haltestellen nicht für den Betrieb geeignet ist“. Zudem denkt man auch, dass „die Kosten und Fahrtzeiten zu oder von den Haltestellen potenzielle Nutzer abschrecken wird, die dann weiterhin mit ihrem privaten Fahrzeug oder dem Bus fahren werden“.

Unter dem Strich würde dies bedeuten, dass die Zugstrecke auf Gran Canaria nicht rentabel wäre und nur mit Zuschüssen aus der öffentlichen Hand aufrechterhalten werden könnte. Zudem würde dies verhindern, dass der Ausbau des Straßennetzes gefördert wird.

„Die Lösung für ein Gebiet, auf dem die Bevölkerung so verstreut ist, ist die Gestaltung eines gut vermaschten Straßennetzes, das Bewegung in angemessener Zeit ermöglicht, unabhängig davon, wo man hin will“, heißt es in der Erklärung. Allerdings stellt man sich auch bei dem Bau der neuen Autobahn zwischen Telde und dem Norden quer, die GC-5 hätte zu große Umweltauswirkungen, so das Bündnis.

„Die Lösung besteht darin, das bestehende Straßennetz zu verbessern, uns seine geringe oder mittlere Kapazität beizubehalten. Diese sanften Aktionen minimieren die Umweltauswirkungen und ermöglichen es jedem Benutzer zu entscheiden, welche Route er nutzt, entweder nach Dauer der Fahrt oder nach Entfernung der Fahrt“. Das Problem würde sich nicht allein auf die GC-1 beschränken, sondern es liegt auch an dem Zustand der alten Straßen, die praktisch nicht mehr nutzbar sind, weil diese durch Städtebau beschnitten wurden. „Eine Verbesserung des Layouts wäre angebracht“. Der Bau der Zugstrecke würde zudem dazu führen, dass die GC-1 über Jahre hinweg nicht nutzbar wäre, da beim Tunnelbau für die Zugstrecke dies die Autobahn beeinflussen würde.

Unsere Meinung dazu:

Wir kennen die Anschuldigungen von Salvar Chira-Soria ja schon aus der Argumentation beim Pumpkraftwerk, teilweise mögen diese richtig sein, man vermischt dann aber schnell Themen miteinander und verwischt somit das große Ganze. Wir sind passionierte Autofahrer, auch weil es auf Gran Canaria kaum gute Alternative gibt. Gäbe es die Zugstrecke von Nord nach Süd, dann würde sich dies bei uns aber ändern, wir sind es aus Deutschland gewohnt, längere Strecken auch mit der Bahn zu nutzen, wenn man in 15-20 Minuten hin und her fahren kann anstelle 2 Stunden inkl. Stau zu benötigen, dann würden wir die Bahn dem Auto immer vorziehen. Selbst wenn wir dafür erst an einen Parkplatz am Bahnhof fahren müssten, was weltweit ja üblich ist bei Bahnstrecken.

Zudem vergisst man wieder schnell, dass die Umweltauswirkungen entlang der Küste von Gran Canaria wohl sehr gering wären, da gibt es ja fast ausschließlich Brachland, kaum Natur und keiner kümmert sich wirklich um diese ganzen Flächen, die ein schreckliches Bild abliefern, wenn man mit dem Flugzeug ankommt. Unter dem Strich denken wir, dass die Bahnstrecke einen deutlichen Mehrwert sowohl für die Bevölkerung, als auch die Umwelt und Urlauber bieten würde.

Wenn man nun noch auf den Geldfaktor schaut, dann weiß man, wenn man sich mit dem Thema befassen würde, dass die Bahnstrecke ohne EU-Mittel wohl nicht gebaut werden kann. Diese EU-Mittel sind aber zweckgebunden, an Projekte, die ausschließlich für die Umwelt und die Zukunft gedacht sind, ebenso sind die Mittel nur zu erhalten, wenn diese Projekte im Bereich des öffentlichen Verkehrs angesiedelt sind. Erneuerbare Energie ist hier das Schlüsselwort. Da die Zugstrecke nebst Bahnhöfe vollständig auf diese Energiequellen eingestellt werden würden, gibt es gute Chance, dass dafür auch Geld aus der EU fließt. Diese Gelder wäre also für Straßennetze gar nicht vorgesehen und könnten nicht beantragt werden. Warum soll man Chance dieser Art liegen lassen, nur weil man glaubt, dass die Verschließung der Oberflächen mit mehr Straßennetz besser wäre, was ohnehin nicht finanzierbar wäre… Ja, ein Punkt ist richtig, manche Straßen müssten verbessert und logischer angeordnet werden, doch das ist ein ganz anderes Thema. Aber Kurzsichtigkeit ist bei diesem Bündnis leider an der Tagesordnung. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Umplanung des Bahnhofes Playa del Inglés beauftragt – 1,4 MIO € kostet es!, vom 29.11.2022
Cabildo hält die Studie zur Zugstrecke für „gewagt“ da Aspekte nicht berücksichtigt wurden, vom 28.10.2022
Morales bittet die Zentralregierung erneut um Unterstützung für die Zugstrecke, vom 15.07.2022 (inkl. weiterer Artikel zum Thema)

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