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Ein weiterer Versuch, das Pumpspeicherkraftwerk Salto de Chira zu verhindern

Salvar Chira-Soria sagt die Technik sei "veraltet und inkonsistent"...

Lesedauer 3 Minuten

Gran Canaria / Brüssel – Auch wenn die Vereinigung „Salvar Chira-Soria“ schon unzählige Male gescheitert ist, in der kommenden Wochen reisen Vertreter nach Brüssel, um einen weiteren Versuch zu unternehmen, das Pumpspeicherkraftwerk, welches die Plattform für „inkonsistent“ und auch „veraltet“ hält, zu verhindern. Man will in Brüssel das gesamte kanarische Energiemodell, welches bis 2040 eine Null-CO2-Strategie verfolgt, infrage stellen und gegenüber der Politik ablehnen.

Die „Naturschützer“ werden sich am morgigen Montag mit den Generaldirektionen der Europäischen Kommission für Energie (ENER), Umwelt (ENVI) und Regional- und Stadtpolitik (REGIO) treffen. Man will auch diverse „Manipulationen von Verwaltungsabläufen“ darlegen, damit die Politik sieht, dass das Projekt auf Gran Canaria durchzogen ist von „Nichteinhaltungen“.

Man will das Projekt „Salto de Chira“ als „eine beispiellose Besetzung und Degradierung des Territoriums der Insel“ darstellen, welches zudem „hinter dem Rücken der Bürger“ entwickelt wurde und für „die Ziele im Kampf gegen den Klimawandel wirkungslos ist“.

Zudem wird man sich mit verschiedenen Abgeordneten der EU treffen, um die „ernsthafte Situation“ zu erklären, die dieses Projekt für die Insel darstellt. Man will darum bitten, die Vorschläge der Gruppe in das EU-Parlament einzubringen, um nochmals zu versuchen, das Projekt, welches schon im Bau ist, zu verhindern.

Unsere Meinung, die wir nunmal auch haben:

Meinungen kann man ja haben, muss dann aber auch mit Gegenmeinungen rechnen. Diese Plattform, die sich den Naturschutz auf die Fahnen schreibt, vernachlässigt diesen Schutz massiv, indem man zukunftsorientierte Techniken ablehnt und anstelle dessen „Steinzeittechniken“ für die Lösung anbietet. Beispielsweise wird ein CO₂-neutraler Zug auf Gran Canaria abgelehnt, weil damit felsige Landschaften verschandelt werden. Stattdessen befürwortet man den Ausbau von Autobahnen, worauf natürlich weiterhin auch Verbrennungsfahrzeuge fahren dürfen, sollten.

Bei dem Pumpspeicherkraftwerk werden falsche Behauptungen in den Raum geworfen, und dann seltsame Argumente mit noch seltsameren Belegen aufgetischt. Wir berichten seit über 10 Jahren über das Projekt, also ist hier nicht „hinter dem Rücken“ der Bürger passiert. Es gab unzählige Studien und unzählige Gerichtsprozesse, allesamt kamen zu dem Entschluss, dass diese Lösung die wohl angebrachteste ist, die man für Gran Canaria finden kann.

Ein vollkommen natürlicher Speicher für Energie ist immer einem künstlichen Speicher vorzuziehen. Wenn man die gesamte Energie, die dieses Pumpspeicherkraftwerk speichern kann, in Batterien speichern müsste, dann hätte man deutlich höhere Kosten und auch weiterhin keine Nachhaltigkeit. Umweltschäden würden dadurch permanent weitergeführt werden, ob man nun erneuerbare Energie darin speichert oder nicht. Auch der Platz, den eine solche Speichermethode benötigt, wäre unglaublich hoch. Alternative Vorschläge unterbreitet keiner diese „Experten“ der Vereinigung. Man fordert nur, dass alles so bleibt wie es ist, ob man dies nun tut, um eine Schnecke zu schützen oder ein paar Felsen, das große Ganze wird dabei nicht betrachtet. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
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Salto de Chira: Die bedrohte Schnecke könnte tatsächlich anerkannt werden – Ein Baustopp jedoch vorerst nicht, vom 02.03.2023
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Baukosten von „Salto de Chira“ steigen auf 589 Millionen Euro! Der Staat gleicht hier aus!, vom 19.12.2022 (inkl. weiterer Artikel als Archiv)

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