Gran Canaria – Wie so oft in der Vergangenheit stellen sich die Umweltaktivisten von Turcón gegen ein Projekt, welches zukunftsorientiert ist, die geplante Zugstrecke auf Gran Canaria. Man hat diesmal sogar alternative Vorschläge unterbreitet. „Alle Ziele mit der geplanten Zugstrecke können auch anders erreicht werden“, heißt es in einer Erklärung. Anders ist in dem Fall, „bestimmte Fahrspuren auf der GC-1 für Busse und den Gütertransport zu reservieren, insbesondere in den konfliktreichsten Zonen der GC-1, wie in vielen Bereichen von Telde“. Zudem sollte die GC-1 einfach mit mehr Fahrspuren ausgebaut werden.
Nach Ansicht von Turcón ist der Zug nur dazu da, um die Qualität des öffentlichen Verkehrsdienstes und das Angebot einzuschränken. Man glaubt nicht, dass die Regierung die angegebenen Ziele wirklich verfolgt. Denn „dies geschieht alles auf Kosten und mit Eliminierung von Buslinien sowie der Verringerung der Frequenzen anderer Buslinien, sodass Nutzer dazu gezwungen sind, den Zug zu nehmen“. Gleichzeitig „werden privaten Autofahrern keinerlei Einschränkungen auferlegt“.
Daher glaubt Turcón, dass die Bahnlinie auf Gran Canaria einzig und alleine dem Ausbau der privaten Fahrzeugflotte zuträglich sein wird. Es gäbe keinerlei Rechtfertigung für ein Bauprojekt dieser Art, bei dem „1,6 Milliarden Euro verschwendet werden“. Zudem sieht man es mit Bedauern, dass die neue Autobahn GC-5 zwischen Telde und Tamaraceite weiter geplant wird, hier kritisiert man, dass die Umweltverträglichkeitsstudien zu dieser Autobahn „die Auswirkungen von Lärm in städtischen Gebieten nicht berücksichtigen“.
Unsere Meinung dazu:
Wer unsere Nachrichten regelmäßig verfolgt weiß, wir sind klar für die Bahnstrecke, da diese deutliche Vorteile bietet. Turcón macht es sich mal wieder ganz leicht, indem man einfach Vorschläge unterbreitet, ohne deren Konsequenzen zu berücksichtigen. Ein Ausbau der GC-1 würde zunächst dazu führen, dass die Nutzung von Fahrzeugen nicht weniger werden wird. Auch ist hier völlig unklar, was dies genau kosten würde, um das Thema Geldverschwendung mit einzubeziehen. Die meisten Flächen entlang der GC-1 sind im Privatbesitz und müssten ebenso zwangsenteignet werden. Zudem ist, besonders im Bereich Telde, einfach gar nicht genügend Platz, um die Autobahn auszubauen.
Dass hier „vermutet“ wird, dass das Angebot an öffentlichem Verkehr massiv eingeschränkt wird, sehen wir anders, es wird sogar verbessert. Warum? Ganz einfach, die Fahrtzeit von Nord nach Süd, wird deutlich schneller, ohne Gefahr von Stau. Zudem ist die geplante Frequenz so hoch, dass die aktuellen Buslinien da nicht mithalten könnten.
Außerdem finden wir es mehr als fragwürdig, wenn Umweltaktivisten an vergangenen Technologien festhalten wollen wie Fahrzeugen auf Autobahnen, es gibt schon sehr lange besser und umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel. Selbst wenn man nun berücksichtigt, dass ab 2030 immer weniger Verbrennungsfahrzeuge auf den Straßen sein werden, die allgemeine Belastung der Umwelt durch Fahrzeugverkehr wird dadurch nicht weniger werden.
Interessant finden wir auch, dass gleichzeitig der geplante Bau der GC-5 kritisiert wird, die in jedem Fall zwingen erforderlich wäre, wenn man die GC-1 beibehalten sollte. Wer täglich auf der GC-1 unterwegs ist, der versteht ganz schnell wie wir das meinen. Die meisten Herrschaften von Turcón scheinen jedenfalls nicht auf der GC-1 unterwegs zu sein. Die Kritik im Netz gegenüber diesem „Vorschlag“ ist ebenso eindeutig. – TF
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