Las Palmas – Beim offiziellen institutionellen Akt zum Día de Canarias in Las Palmas de Gran Canaria am gestrigen Tag sagte Inselpräsident Fernando Clavijo, dass „der Wandel begonnen hat und er ist nicht mehr aufzuhalten“. Mit diesen Worten meinte er den Wandel des Wirtschaftsmodells der Kanarischen Inseln. Dieses Modell müsse „auf andere Weise und ohne Wiederholung der Fehler der Vergangenheit angegangen“ werden. Zudem müsse man „offen für das Zuhören sein“.
Er gab zwar zu, dass es eine „Aufgabe mit vielen Hindernissen“ sein wird, aber es gibt „kein Zurück“. Er sicherte zu, dass die Beteiligung der gesamten Gesellschaft mit „Dialog und Respekt für die Meinungen derjenigen, die anderer Meinung sind, gewährleistet wird“. Die offizielle Veranstaltung fand im Theater Pérez-Gáldos statt. Davor demonstrierten hunderte Menschen, die auch am 20. April gegen das Tourismusmodell der Kanaren schon demonstriert hatten. Die Demonstranten erneuerten ihre Forderungen zur Änderung des Tourismusmodells sowie einer Änderung des Wirtschaftsmodells.
Demo gegen das Modell der Kanaren
Die Demonstration fand in einem abgezäunten Bereich statt. Man sah in dem Ort „eine Gelegenheit, die politischen Führer und Geschäftsleute, die für die Situation verantwortlich sind, damit zu konfrontieren“. Alle Altersgruppen waren bei dieser Demonstration anwesend. „Ich bin heute hierhergekommen, um mich dieser Bewegung anzuschließen, denn obwohl ich Staatsbeamter bin und eine Festanstellung habe, habe ich auch Schwierigkeiten, Zugang zu Wohnraum zu bekommen“, sagte Daniel Hernández bei Canarias7, einer der Menschen, die an der Demo teilnahmen.
Bei der Demo wurden auch die „Zerstöre deine Inseln Awards“ verliehen. Alles, was in Politik und Wirtschaft Rang und Namen hat, wurde mit diesen hämischen Preisen überschüttet.
Präsident sieht Notwendifkeit zur Veränderung
Fernando Clavijo sieht in den Demonstranten auch eine „neue Generation, die die Notwendigkeit einer Überprüfung des aktuellen Modells der Kanarischen Inseln vertritt“. Auf dieser Position gäbe es keine einseitige Entscheidungsmöglichkeit, „wir müssen gemeinsam entscheiden, was wir uns für die Zukunft vorstellen“, so Clavijo weiter. Seiner Meinung nach ist es die „Aufgabe jeder Regierung, auf die Gesellschaft, der man dient, zu hören“.
Es sei an der Zeit, darüber nachzudenken, „wie wir mit der Umwelt umgehen wollen, wie und wie stark wir weiter wachsen wollen und wie und auf welche Weise wir den Reichtum der Gesellschaft verteilen wollen“. Dies ist ja bekanntlich die Aufgabe, die bei der Präsidentenkonferenz schon angegangen wurde.
Alle diese Fragen „müssen wir im Rahmen einer ruhigen Debatte klären“. Das Ziel müsse sein, „das Wirtschafts- und Sozialmodell der Inseln zu überprüfen“. Dazu müssen die „Schlüssel gefunden werden, die zu einer gerechteren Verteilung des Reichtums und einer höchst wohlhabenden Gesellschaft führen“. Dies könne auch nicht von einer einzigen Regierung erledigt werden, sondern es muss „Hand in Hand mit allen Verwaltungen gemeinsam mit den Universitäten und der Zivilgesellschaft durchgeführt werden“. Nur so könne man „das gestalten, was wir alle sein wollen“.
Aufgrund der diversen Krisen, durch Corona-Pandemie, Kriege und Inflation, des 21. Jahrhunderts seien diese Veränderungen auch „keine Chance, sondern eine Notwendigkeit“, so Clavijo weiter. Gleichwohl bedeute dies nicht, dass dieses „Neudenken der Kanarischen Inseln“, das „Erreichte leugnet, denn es gibt Errungenschaften, die aufrechterhalten und gelobt werden müssen“. – TF
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