Kanarische Inseln – Der Naturfreunde-Verband Teneriffa (ATAN) meldet heute, dass Gruppen der sogenannten 20A-Bewegung als Reaktion auf die „Fortsetzung des Entwicklungsmodells und die Untätigkeit der Institutionen“ zu einer „großen“ Demonstration nach dem Sommer aufgerufen hätten. Man will wieder auf die Straße der Kanaren gehen, um gegen die Ausbeutung der Inseln durch den Tourismus zu demonstrieren.
Am 20. April 2024 hatte die bisher größte Demonstration der Geschichte der Kanarischen Inseln stattgefunden. Mit dem Protest forderten die Menschen einen Kurswechsel und ein Umdenken in der Politik im Zusammenhang mit der Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus. Aber „es hat sich nichts geändert“, heißt es in der Erklärung von ATAN.
Die „Inselregierungen sind keineswegs auf die mehr als 200.000 Menschen eingegangen, die auf die Straße gingen, sondern man hat die Forderungen systematisch abgelehnt“. Zu den wichtigsten Forderungen zählen ein Tourismusmoratorium, eine Touristensteuer sowie die Einstellung aller Bauprojekte im Tourismus der Kanaren.
Stattdessen wurden „die Missbräuche des Territoriums fortgesetzt, beispielsweise die Genehmigung neuer Hotellizenzen, die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes oder die Weiterentwicklung des Energiemodells“. Man sieht auch nicht, dass die Proteste irgendwelche Auswirkungen auf das geplante Tourismusgesetz für Ferienwohnungen hatten.
Die Gruppen glauben, dass das Modell und die neuen Richtlinien, die sie fordern, „die Privilegien einiger weniger erschüttern, aber derjenigen mit viel Macht.“ Daher reicht eine einzige Demonstration wohl nicht aus, um die tiefgreifende Veränderung herbeizuführen, „die wir brauchen. Wir müssen konsequent sein und ihnen noch einmal zeigen, was sie scheinbar vergessen haben: Wir sind mehr als Sie“.
Doch warum erst nach dem Sommer eine Großdemo?
Eine Frage müssen sich die Gruppen jedoch gefallen lassen: Warum kündigt man diesen Protest jetzt an, aber will diesen erst nach dem Sommer platzieren? Viele Stimmen in den sozialen Medien gehen da mit Sarkasmus ran, wenn man sagt, „nun ja, diese Menschen wollen ja schließlich auch mal Urlaub machen und das macht man eben gerne im Sommer“.
Das könnte sein und vermutlich befürchten die Organisatoren auch genau dies. Wenn die nächsten Demos weniger Menschen anlocken als die erste, könnte das ganze „Getrommel“ umsonst gewesen sein. Dem will man ggf. vorbeugen. – TF
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