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28% der kanarischen Wirtschaftsleistung in Schattenwirtschaft

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Kanarische Inseln – Laut einem Bericht des spanischen Finanzanalyse Instituts ist die kanarische Schattenwirtschaft für einen Verlust von ca. 800 Millionen Euro an Steuereinnahmen und 60.000 Arbeitsplätzen verantwortlich. Dies würde bedeuten, dass die Wirtschaftsleistung der Schattenwirtschaft bei etwa 28% der Gesamtbevölkerung liegt, was weit über den spanischen Durchschnitt liegt, der mit 18,6% angegeben wird. Das Arbeitsministerium sprach im Frühjahr von 125.000 Arbeitsplätzen und 11,7 Milliarden Euro Umsatz in der Schattenwirtschaft.

Mit der Schätzung, dass etwa 60.000 Menschen in der kanarischen Schattenwirtschaft beschäftigt sind, sei man jedoch noch sehr zurückhaltend, man geht sogar von wesentlich mehr aus.

Die Gründe für die Größe der Schattenwirtschaft sind komplex, jedoch gehen die Experten davon aus, dass das Steuersystem der Kanaren einen wichtigen Anteil an dem Ganzen habe. Denn dieses fördert eine komplexe wirtschaftliche Struktur, so die Experten. Kombiniert mit der breiten Verteilung der Industrie auf den Kanaren und dem Faktor der geringen Ausbildungsquote sei dies ein „explosiver Cocktail“, der die Schattenwirtschaft beflügelt.

Es gab in der Vergangenheit einige Versuche, die Schattenwirtschaft einzudämmen, darunter die Einführung einer Maximalgrenze für Barzahlung, bisher scheint dies alles noch nicht so gefruchtet zu haben, wie es gewünscht war. Wenn man sich nun vorstellt, dass die 60.000 Schwarzarbeiter im normalen System angemeldet wären, dann sähe es auf den Kanaren schon ganz anders aus, als wie die Arbeitslosenstatistik uns dies weismachen will. Wenn man einmal darüber nachdenkt, kann man diese Zahlen sogar recht schnell glauben, denn viel Armut sieht man auf den Kanaren nicht, es werden dicke Autos gefahren und viele haben Eigentum, irgendwoher muss das Geld ja kommen. – CK

Weitere Artikel zum Thema:
Kanarische Regierung prüft Tourismuswebseiten wegen Schattenwirtschaft, vom 04.04.2013
11,7 Mrd. Euro durch Schwarzarbeit, 28% des BIP der Kanaren, vom 23.03.2013
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