Gran Canaria – Die Bahnstrecke zwischen Las Palmas und Maspalomas ist immer mal wieder Thema und es scheint sich langsam aber sicher dahin zu bewegen, dass es tatsächlich irgendwann dazu kommen könnte. Die 57 Kilometer lange Strecke mit 11 Stationen soll in der Zukunft Las Palmas mit dem Süden verbinden, alle Projekte, die damit verbunden sind, seien nun abgeschlossen heißt es in einer Pressemeldung. Der nächste Schritt wäre nun die Genehmigung der Gesamtheit der Pläne und Studien. Wenn dies passiert, könne man in die nächste Phase übergehen. Diese Phase wäre die Enteignung von Landflächen, sei es private oder städtische durch die der Zug fahren würde. Danach kann die Bauphase beginnen.
Stationen soll es im Santa Catalina Park, Parque San Telmo, Jinámar, Telde Flughafen, Ingenio, Agüimes, Vecindario, San Agustín, Playa del Inglés und Maspalomas geben. Die Fahrtzeit bei Stop an allen Stationen beträgt rund 40 Minuten, hingegen ist auch eine schnelle Verbindung mit lediglich 20 Minuten Fahrtzeit geplant. Das könnte den Autobahnverkehr auf der GC-1 deutlich entlasten. Die Strecke soll teilweise oberirdisch und teilweise unterirdisch verlaufen.
Das dieses Projekt aber noch vollumfänglich genehmigt werden muss ist es noch völlig unmöglich zu sagen, wann der Baubeginn sein könnte. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund 1,5 Milliarden Euro, eine Summe, die zudem in keinem Sparbuch steht, also ist die Finanzierung des Projektes auch noch unklar.
Erstmals kam die Idee im Jahr 2007 auf den politischen Debattentisch, seither gab es viele Diskussionen und auch Fördergelder um Studien und Pläne zu erstellen, rund 20 Millionen Euro hat das spanische Entwicklungsministerium allein bereitgestellt. Eigentlich wollte man 2015 mit dem Bau beginnen, die Wirtschaftskrise verhinderte aber die weitere Entwicklung, es war einfach kein Geld da. Danach gab es nochmals 24 Millionen Euro für das Projekt um weitere Pläne und Studien durchzuführen und eine Einrichtung gegründet die das Projekt leiten soll, diese Einrichtung heißt Ferrocarriles. Zwischen 2011 und 2015 hat sich so gut wie gar nichts getan, denn der damalige Inselpräsident der PP José Miguel Bravo de Laguna brachte dem Projekt Ablehnung und Desinteresse entgegen. Erst als er kurz vor dem Verlust der Macht war, merkte er, er könne mit dem Projekt evtl. noch Punkten und versuchte hier von „Notwendigkeit“ zu sprechen.
Aber auch die aktuelle Inselregierung unter Antonio Morales ist nicht gerade ein Fürsprecher des Zug-Projektes, zum Amtsantritt sagte er, dass das Projekt aufgrund fehlender Finanzmittel nicht fortgesetzt werden könne. Jedoch wurden alle Vorplanungen im Jahr 2016 auf dem Papier fertiggestellt. Im letzten Februar sprach Morales nochmals über das Zug-Projekt mit der Tageszeitung Canarias7. Er war gegen die Zugstrecke, weil er Zweifel an der Notwendigkeit hatte, aber er habe seine Meinung geändert. Er sieht es jetzt eher als „Chance“, besonders wenn der Zug mit sauberer Energie betrieben werden würde. Der Verkehrsminister der Insel Juan Francisco Trujillo stellt klar, dass der „Zug für die Zukunft der Mobilität auf Gran Canaria lebenswichtig ist“. Er glaubt nämlich auch, dass dadurch die GC-1 stark entlastet werden würde.
Umweltschützer liefen über die Jahre auch „Amok“ und veranstalteten immer wieder Seminare und andere Dinge um klar zu machen, dass der Zug keinerlei Nutzen für die Insel habe, sondern lediglich Schaden verursachen würde. Wenn er allerdings mit erneuerbarer Energie betrieben wird und die GC-1 massiv entlastet werden würde, sind diese Argumente komplett hinfällig.
Egal welcher Seite man angehört, zunächst müssten Genehmigungen und die Finanzierungen her erst dann kann das Projekt wirklich umgesetzt werden. Wie lange dies dauert und wie lange der Bau dann noch dauern würde ist ungewiss. – TF
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Präsentationsvideo Zugstrecke Gran Canaria: