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Liquidität gesucht: TUI will alle eigenen Hotel-Immobilien verkaufen

Deutschland / Spanien – Laut dem Magazin Desarrollo bietet der Reisekonzern TUI alle seine eigenen Hotels zu Verkauf an. Die gesamte Produktpalette mit den Immobilien von Robinson, Tui Blue, Tui Magic Life, Tui Sensatori und Tui Suneo steht angeblich zum Verlauf. So will es „Desarrollo“ von autorisierten Quellen erfahren haben. Der Grund ist einfach, man will somit Liquidität in die leeren Kassen bringen und vermeiden, dass die Bundesregierung von Deutschland einen Fuß in die Tür der Hotels bekommen könnte. Die finanzielle Situation von TUI ist qualvoll, wie bei vielen anderen Unternehmen der Branche auch.

Damit der Konzern keine weiteren Staatshilfen beantragen muss, muss er versuchen irgendwie selbst an Geld zu kommen. Bisher hat TUI 4,8 Milliarden Euro von der Bundesregierung erhalten. Diese waren aufgeteilt in drei Tranchen. Wenn der Konzern allerdings nochmals eine Geldspritze beantragen würde, dann gehen Experten davon aus, dass die Bundesregierung den Konzern verstaatlichen könnte.

Die Nettoverschuldung von TUI erreicht mittlerweile 5,9 Milliarden Euro, die monatlichen Kosten belaufen sich auf 300 Millionen Euro. Die Einnahmen sind um 98 % eingebrochen. Die Situation für den Konzern verschlechtert sich monatlich je länger die Coronapandemie andauert. Vor einigen Monaten plante der Konzern die Abstoßung der TuiFly, das wurde aber aufgegeben. Nun braucht man wieder Geldmittel, diesmal sind es die Immobilien im Firmenbesitz. Insgesamt verfügt der Konzern über etwa 250 Hotel-Immobilien.

Ob man in der aktuellen Zeit aber überhaupt Hotel-Immobilien verkaufen kann, kann hinterfragt werden. Möglicherweise spekuliert TUI darauf, dass mit den „tollen“ Aussichten für die Kanaren, die der Konzern erst gestern bekannt gab, ein Lockvogel platziert wurde. Immerhin gab der Veranstalter an, im laufenden Dezember 100.000 Urlauber auf die Kanaren zu bringen. Eine enorme Zahl, wenn man die Statistik der letzten Monate so betrachtet. Aber mit der neuen Reisewarnung aus Deutschland wird sich das auch erledigt haben. – TF

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