Agaete – Der Rückzieher der kanarischen Regierung beim Hafenausbau in Agaete wird den Steuerzahlern noch teuer zu stehen kommen. Der alte Vertrag, der mit der Vorgängerregierung abgeschlossen wurde, sichert dem Auftragnehmer einen Schadenersatz zu, wenn der Auftrag nicht durchgeführt wird. Am 14. Januar wird das Plenum der kanarischen Häfen ebenfalls darüber entscheiden. Laut Vertrag ist ein Schadenersatz in Höhe von 2% der Vertragssumme zu zahlen, da der Vertrag ein Volumen von 44 Millionen Euro hat, werden also 880.000 Euro fällig, dass die Hafenverwaltung der Vertragsauflösung zustimmen wird, gilt als sicher.
Die Regierung der Kanaren geht davon aus, das man nicht um diese Zahlung herumkommen kann. Diese Information trug der Minister für öffentliche Arbeiten, Sebastián Franquis, auf einer Pressekonferenz vor auf der er sowohl Presse als auch Anwohner von Agaete über den aktuellen Stand informierte.
Als Kündigungsgrund des Vertrages wird angegeben, dass die Umweltverträglichkeitsstudie nicht den Vorgaben entspricht, da diese jedoch von den Kanaren selbst erstellt werden muss, ist der Fehler ebenfalls auf dieser Vertragsseite vorhanden.
Der Minister teilte auf der Pressekonferenz auch mit, dass man Verbesserungen am aktuellen Pier des Hafens von Agaete planen möchte, allerdings soll der Hafen nicht vergrößert werden. „Wir werden versuchen, nicht die gleichen Fehler zu machen, deshalb werden wir ein Höchstmaß an Information und Transparenz bieten“. Dies richtete er an die Anwohner und die Gemeindeverwaltung von Agaete, die vor den letzten Entscheidungen nie informiert wurden, dass der Hafen überhaupt zum Ausbau gebracht werden sollte.
Wie die Verbesserungen am Hafen von Agaete dann genau aussehen werden ist noch offen, ebenso ob die nun zu entschädigenden Firmen UTE Sato Trabajos sowie Obras y Hermanos García Álamo (Hermanos Tito) SL auch an dieser Ausschreibung teilnehmen werden. – TF
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