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Wassernotstand auf Gran Canaria? – Versorgung bis Ende 2020 ohne Regenfälle gerantiert

Gran Canaria – Die trockenen Stauseen verursachen auf Gran Canaria immer wieder „Panik“, in manchen Deutschen Medien heißt es gar, es gäbe einen „Wassernotstand“, doch dem ist jedoch „noch“ nicht so. Die unabhängige Wasserbehörde von Gran Canaria (CIA = Consejo Insular de Aguas) hat geschätzt, dass die vorhandene Menge an Wasser in den sieben von Cabildo de Gran Canaria betriebenen Dämmen noch bis mindestens Jahresende 2020 ausreicht, um die Landwirtschaft zu versorgen. Es gibt neben diesen Sieben Talsperren natürlich auch noch viele andere Seen auf Gran Canaria. Allerdings würde man auf eine Ampel sagen, dass die Farbe bei „Bernstein“ angekommen ist, also ein recht dunkles Gelb.

Die Schätzung des CIA wurde von deren Leiter Gerardo Henríquez bekannt gegeben. Laut Henríquez haben diese sieben Talsperren derzeit eine gespeicherte Menge an Wasser von knapp 2,5 Millionen Kubikmeter, dies entspricht 22 % der Menge an Wasser, die diese Seen im Maximalfall abspeichern können (knapp 10,6 Millionen Kubikmeter).

Die Schätzung beruht aber auf etwas anderem, denn das Cabildo de Gran Canaria hat bereits von drei Jahren in Zusammenarbeit mit den Bewässerungsgemeinschaften ein System zur Regulierung des Wasserverbrauchs dieser sieben Dämme eingerichtet. Dieses basiert auf den Werten des Vorjahres, die Landwirtschaft bekommt maximal so viel Wasser wie im Vorjahr, es wird kein Wasser verweigert. Danach greift ein Verteilerschlüssel, dabei werden Obstbäume den Saisonalen Pflanzen vorgezogen. Begründet wird dies damit, dass Bäume einfach eine deutlich längere Zeit benötigen bis diese dann wieder tragfähig Früchte Produzieren, sollten die vorhandenen Bäume absterben.

Das System würde allerdings nicht funktionieren, wenn man jährlich nicht auch anderes Wasser in das System einschleusen würde so werden pro Jahr etwa 5,8 Millionen Kubikmeter Wasser aufbereitetes Wasser aus den Klärwerken in das System eingeführt, zudem weitere 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser, welches aus der Entsalzung stammt.

Letztendlich bedeutet diese Schätzung, dass die Seen zwar auf ein Minimum-Wasserstand sinken werden aber die Landwirtschaft dann trotzdem versorgt wird, zumindest eine gewisse Zeit problemlos. Die Touristen und Anwohner sind von den Talsperren ohnehin nicht abhängig, das Leitungswasser auf Gran Canaria stammt fast ausschließlich aus entsalztem Meerwasser. Von einem „Wassernotstand“ kann man also noch nicht sprechen. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Seen auf Gran Canaria trocknen aus, der Regenmangel ist bemerkbar, vom 16.02.2020

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