Kanarische Inseln – Heute ist der Jahrestag des ersten Alarmzustandes in Spanien. Heute vor genau einem Jahr trat der Ausnahmezustand in Kraft. Gestern vor einem Jahr erklärte Pedro Sánchez, dass Spanien diesen Alarmzustand benötigt, um der Pandemie entgegenzutreten. Doch was hat sich seither getan? Wie ergeht es den Menschen auf den Inseln? Wir haben ein paar Eindrücke zusammengefasst.
Zunächst wendete sich heute Morgen Pedro Sánchez via Twitter an die Menschen. Er schrieb: „Dank der Wissenschaft haben wir bereits heute Gewissheit bezüglich des Virus. Zudem einen klaren Horizont für das Land: 2021 wird das Jahr der Impfung und Genesung sein. Das Jahr des großen Vertrauens und der Hoffnung in Spanien“.
Auch Inselpräsident Ángel Víctor Torres schrieb etwas bei Twitter: „Heute vor einem Jahr: Alarmzustand. Unser Leben hat sich verändert. Haft, Angst, titanischer Kamp des Gesundheitswesens gegen den Tod, wirtschaftlicher Schaden, Schock, Angst. In weniger als einem Jahr erhielten wir den Impfstoff und die Hoffnung, wieder unser Lächeln zeigen zu können“.
Beides sind Statements, die im Kern nicht viel Aussagen, aber an den Jahrestag erinnern und an das was daraus resultierte. Spanien beklagt seither offiziell mehr als 71.000 Todesfälle auf den Kanarischen Inseln sind es mehr als 620. Unser Leben wird von Grafiken und Statistiken geprägt und beeinflusst. Unser Leben wird nach Inzidenzen ausgerichtet ebenso die entsprechenden Verordnungen und Gesetze dazu. Die Eigenverantwortung und „soziale Disziplin“, wie Sánchez es immer wieder nannte, stand seither im Mittelpunkt. Abends wurde geklatscht für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, es war eine Geste mehr aber auch nicht. Wir und alle anderen haben Monate damit verbracht zu Hause zu sitzen, dick zu werden und uns immer wieder gefragt, wann wird das Enden? Die Antwort darauf, anscheinend nie, wenn man pessimistisch ist. Die Angst vor einem Virus hat uns alle verändert, auch die Politik.
Widerstand von Rechts
Diese Pandemie nutze vor allem einer Partei besonders, der rechten VOX, diese wusste mit den Gefühlen der Menschen zu spielen. Man forderte immer wieder ein Ende des Freiheitsentzuges, ging auf die Straße, ok mit Autos zunächst, aber man demonstrierte gegen die „Diktatur“, die alles verbot. Falsch, denn die Demos wurden ja zugelassen, Meinungen sind und waren immer frei. Niemand kam deswegen vor ein Erschießungskommando, wie dies beispielsweise in Nordkorea passieren würde. Trotzdem hat VOX von der Stimmung im Land profitiert. Allerdings nicht so, wie Abascal sich dies ggf. gewünscht hätte. Er hat es bisher nicht schaffen können, die „Diktatur“ von Pedro Sánchez zu stürzen. Ein Misstrauensantrag scheiterte mit dem besten Ergebnis in der spanischen Geschichte FÜR eine Regierung. Aber er gewann an Zuspruch, jedoch nur von den Wählern der PP, die sich ausnutzen lassen und die dadurch viele Stimmen an VOX abgegeben haben.
Und jetzt wird alles gut?
Endlich wird geimpft, doch der Impfplan dauert noch, bis dieser abgeschlossen sein wird. Wir haben mit Unternehmern gesprochen, einige haben die Krise bisher ganz gut überstanden. Eigenreserven, Kredite und gute Verträge mit Eigentümern von Lokalen haben dazu beigetragen. Ob die Kredite aber zurückgezahlt werden können, das konnte uns keiner sagen. Ob man weiterhin mit der gleichen Menge an Personal arbeiten könne, das ist auch unterschiedlich und letztendlich davon abhängig in welcher Branche man tätig ist. Es gab aber auch Unternehmer, die schon im Jahr 2020 das Handtuch warfen und aufgegeben haben. Einfach weil man keine Hilfen vom Staat bekommen hat und dazu verpflichtet wurde, alle Kosten völlig normal weiterzutragen. Eine Ungerechtigkeit, die wir immer wieder angebracht haben. Aber bisher hat sich kaum etwas geändert. Nach nun einem Jahr der Pandemie und Beschränkungen kam die Regierung mit einem Hilfspaket, welches direkte finanzielle Mittel beinhaltet.
Menschen konnten die Miete nicht mehr bezahlen. Dafür wurde extra eine „schnelle Hilfe“ der kanarischen Regierung im Mai 2020 auf den Weg gebracht. 6 Monate sollte die Miete von der Regierung bezahlt werden. Doch bis heute kam das Geld bei den Menschen nicht an. Die Angst ist weiterhin da und die Pleitewelle hat begonnen.
Versagen oder der richtige Weg?
Hat die Regierung also versagt oder hat man den richtigen Weg eingeschlagen. Nun, dies hängt wohl davon ab, wen man fragen wird. Es gibt für jede Meinung die richtige Person. Wie hätte man es besser machen können? Ein Virus welches doch tödlicher ist, als manche es zunächst behaupteten einfach zirkulieren lassen? Womöglich, eine natürliche Auslese hätte man es nennen können. Evolution ist auch ein Wort, welches man hätte verwenden können. Aber sind wir Menschen als soziale Wesen nicht mehr als das? Haben wir nicht alle Menschen die wir lieben und nicht verlieren wollen? Natürlich!
Hätte man die Wirtschaft anders stützen müssen oder können? Sicherlich, man hat zu Beginn der Pandemie unterschätzt, wie lange es letztendlich dauern wird. Ebenso hat man unterschätzt, wie viele Mutationen sich bilden könnten. Ein Fakt, der von der Wissenschaft immer wieder zu Bedenken gegeben wurde. Es gibt diverse Meinungen auch zu dem Thema Wirtschaft. Wir hatten mal vorgeschlagen und auch von anderen gehört, dass es besser gewesen wäre, wenn die Regierung zu Beginn gleich festgelegt hätte, dass jeder Bürger einen monatlichen Festbetrag bekommt und damit sein Leben finanziert (Lebensmittel, Pflichtzahlungen etc.) aber gleichzeitig alle anderen Dinge einschränkt, wie beispielsweise Kredite, Mieten etc. denn hätte jeder den gleichen Betrag bekommen, wäre der Druck etwas zahlen zu müssen abhandengekommen. Es wäre sicherlich auch billiger gewesen als immer wieder neue Staatsschulden zu machen, um weitere Rettungspakete zu schnüren. Aber nun sind wir in diesem Kreislauf gefangen.
Letztendlich bleibt nur die Hoffnung, dass es doch in diesem Jahr noch alles Enden wird. Auf die eine oder andere Weise. Dann bleibt zu hoffen, dass die Menschen wieder reisen werden und die Wirtschaft der Kanarischen Inseln wieder aufflammen kann. Was bleibt uns sonst? Auf das es nicht noch ein Jahr dauert und wir nächstes Jahr am 14. März 2022 keine weitere Zusammenfassung der Pandemie schreiben müssen. Eines ist klar und sollte jeder wissen: Kommentar: Coronamaßnahmen & wie die Pandemie gehandhabt wird, finden wir unerträglich. – TF
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