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UPDATE vom 17. Oktober 2021 – 20:13 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma hält bereits seit einem Monat an, wie angekündigt ist dies daher unser letzter Eintrag in diesem Ticker. Ab Morgen werden wir einen neuen eröffnen, damit diese Ticker nicht zu lang werden. Heute haben wir uns auch mit den Zahlen des vergangenen Monats beschäftigen. Da die Liste sehr lang ausfällt haben wir dazu einen gesonderten Beitrag verfasst. Diesen finden Sie hier.
Der nördliche Lavastrom befindet sich etwa 200 Meter vom Meer entfernt, sollte dieser das Meer erreichen werden einige Küstengebiete der Gemeinde Tazacorte eine Ausgangssperre verhängt bekommen, dies wurde heute festgelegt. Da die Lava im ersten Hauptstrom zum Teil etwas abgekühlt ist „verstopft“ diese den Hauptstrom und es tauchen immer mal kleinere „Seitenarme“ auf, die sich aber nicht weit ausbreiten, aber auch dies wird genau überwacht.
Die Oberflächenverformung hat wohl leicht abgenommen, was auf eine Stabilisierung der Gegend rund um den Vulkan hindeutet.
Die derzeit betroffene Fläche auf La Palma wird mit knappe 743 Hektar angegeben. Laut Katasteramt der Kanaren sind bis heute 1.086 Gebäude durch den Vulkanausbruch zerstört worden. 878 seien Wohnhäuser, 108 Bauernhöfe, 54 Industriegebäude, 25 Hotels und Freizeiteinrichtungen, 9 Gebäude der öffentlichen Nutzung und 12 „Andere“.
UPDATE vom 16. Oktober 2021 – 22:21 Uhr:
Neuste Daten des Copernicus-Programms zeigen, dass 1.826 Gebäude durch den Vulkanausbruch auf La Palma zerstört worden sind. Die Lava bedeckt derzeit eine Fläche von 736,9 Hektar. Heute wurden wieder alle Flüge nach und von La Palma aus gestrichen. Ob diese morgen wieder aufgenommen werden können, ist noch offen.
In dem Gebiet Paraíso in der Gemeinde El Paso sind seit dem Beginn des Vulkanausbruchs mehrere Hunde in Wasserspeichern eingeschlossen, die von Lava umgeben sind. Diese Hunde wurden durch Drohnen bisher mit Wasser und Futter versorgt. Die Tierschutzplattform Leales.org wird die Rettung der Tiere finanzieren, sollten die Institutionen nicht dafür aufkommen. Dazu wird eine bahnbrechende Rettungsaktion gestartet, mit Drohnen sollen die Tiere eingefangen werden und aus der Gefahrenzone gebracht werden. Wann dies genau passieren wird, ist aber noch offen.
UPDATE vom 15. Oktober 2021 – 18:42 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma hält an und die Lavamassen breiten sich noch immer aus. Bisher sind laut Katasteramt der Kanaren 992 Gebäude durch die Lava zerstört worden. Davon sind 809 Wohngebäude, 95 Bauernhöfe, 47 Industriegebäude, 22 Hotels und Freizeiteinrichtungen, 8 öffentliche Gebäude und 11 Gebäude, die anderen Zwecken zugeordnet werden.
Die Lavamassen werden zwar immer genau in Hektar und Kubikmeter angegeben, aber vielen Menschen fehlt die Vorstellungskraft dazu, welche Fläche dies wirklich ist, die dort betroffen ist. Aus diesem Grund wurde nun eine Replika der Lavamassen auf eine Landkarte der Stadt Las Palmas de Gran Canaria, die größte Stadt der Kanarischen Inseln, gelegt. Darauf sieht man ganz deutlich wie viele Stadtteile diese Menge an Lava betreffen würde. Wir haben diese Bild, welches in den sozialen Medien und WhatsApp-Gruppen wild geteilt wird, unter in der Galerie hinzugefügt.
UPDATE vom 14. Oktober 2021 – 21:42 Uhr:
Der Vulkanausbruch hält bereits 26 Tage an. Nachdem gestern das stärkste Erdbeben seit dem Beginn des Vulkanausbruchs auf La Palma registriert wurde, hat man heute ein noch etwas stärkeres Beben gemeldet. In den frühen Morgenstunden registrierte man in einer Tiefe von 37 Kilometern ein Beben der Stärke 4,5 auf der Richterskala. Auch dieses Beben wurde in der Gemeinde Mazo registriert. Die genaue Uhrzeit wird mit 2:27 Uhr angegeben. Insgesamt gab es in der Nacht über 50 Erdbeben auf La Palma.
Aufgrund des nördlichen Lavastroms müssen weitere 300 Menschen entlang der LP-215 evakuiert werden, so wurde es vom Krisenstab beschlossen. Der Grund für diese Maßnahme ist, dass der Lavastrom immer weiter nach Nordwesten wandert.
Bis heute hat der Vulkanausbruch auf La Palma 680,5 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt. Laut Copernicus-Daten sind 1.548 Gebäude dadurch zerstört worden, 86 seien beschädigt. Das Katasteramt der Kanaren gibt jedoch „nur“ 937 zerstörte Gebäude an, davon sind 763 Wohngebäude, 89 Bauernhöfe, 45 Industriegebäude, 22 Hotels und Freizeiteinrichtungen sowie 8 Gebäude für andere Zwecke. 50,1 Kilometer Straße wurden komplett zerstört und 3,1 Kilometer teils schwer beschädigt.
UPDATE vom 13. Oktber 2021 – 19:47 Uhr:
Laut neusten Daten des Copernicus-Programms sind auf La Palma durch den Vulkanausbruch aktuell 656 Hektar Landmasse bedeckt. 1.458 zerstörte Häuser will das Satellitensystem ausfindig gemacht haben. Laut der Katasteramt-Daten der kanarischen Regierung sind allerdings „nur“ 937 Gebäude auf La Palma durch den Vulkanausbruch zerstört worden. Davon seien mehr als 80 % Wohngebäude. 52,1 Kilometer Straßen wurden bisher durch die Lava zerstört. Die maximale Breite der Lavaströme beträgt derzeit 1.770 Meter.
Heute wurde das stärkste Erdbeben seit Beginn des Vulkanausbruchs gemeldet. Das IGN registrierte um 15:33 Uhr Ortszeit ein Beben der Stärke 4,4 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag in der Gemeinde Mazo und es war in großen Teilen der Insel La Palma spürbar. Die Tiefe wird mit 36 Kilometern angegeben. Schäden durch das Erdbeben gab es jedoch keine. Das zuvor stärkste Beben wurde auch in Mazo gemeldet und hatte vor sechs Tagen eine Stärke von 4,3 in einer Tiefe von 35 Kilometern.
Bisher gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass der Vulkanausbruch bald enden könnte. Es kann also noch sehr lange dauern, bis dieser als beendet gilt. Sobald wir einen Monat (4 Wochen) in diesem Ticker gefüllt haben werden wir diesen Ticker schließen und einen neuen öffnen.
UPDATE vom 12. Oktober 2021 – 19:39 Uhr:
Heute Morgen wurde die Ausgangssperre, die in dem Gebet nahe der Zementfabrik verhängt wurde, aufgehoben, doch diese Erleichterung hielt nur kurz, denn am Nachmittag ordnete der Krisenstab die Evakuierung des eines Teils des Gebietes (siehe neues Bild unten) an, wo zuvor die Ausgangssperre verhängt war. Etwa 700 bis 800 Menschen müssten ihre Häuser verlassen. Die Luftqualität sei wieder gut.
Der Grund für diese Evakuierung liegt am raschen Voranschreiten des neuen nördlichen Lavastroms, der auf bewohntes Gebiet treffen wird. „Es wird aber Zeit brauchen, bis der Strom das Gebiet erreichen wird, nähert sich aber dem bewohnten Gebiet in La Laguna“, heißt es in der Erklärung.
Die beiden älteren Lavaströme zeigen kaum bis keine weitere Aktivität, wobei dies nicht bedeutet, dass hier nicht noch weitere Durchbrüche und ein weiteres Voranschreiten einsetzten kann. Alles wird genaustens überwacht.
Aktuell sind 612 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt, davon sind 169 Hektar landwirtschaftliche Fläche. 90,25 Hektar Bananenplantagen, 48,37 Hektar Weinberge und 9,45 Hektar Avocadofelder sind bisher betroffen.
Unterdessen hat INVOLCAN einen Vorschlag für einen Namen des neuen Vulkans veröffentlicht. Man schlägt den Namen „Tajogaite“ vor. Es ist der Name, den die Ureinwohner von La Palma dem Berg gegeben hatten, der nun Lava spukt.
UPDATE vom 11. Oktober 2021 – 19:32 Uhr:
Neuste Daten des Copernicus-Programms zeigen, dass 1.281 Gebäude durch den Vulkanausbruch auf La Palma bis heute zerstört wurden. Laut Kataster-Daten der Kanaren sind es jedoch „nur“ 753 Gebäude, wovon allerdings 620 Wohngebäude waren. Der neue Lavastrom gefährdet zudem rund 100 weitere Gebäude. 132 Hektar Agrarland wurden von der Lava bisher begraben. Insgesamt wurden bisher 591 Hektar Landmasse auf La Palma durch Lava bedeckt. Die Breite des Lavastroms beträgt etwa 1.520 Meter.
Am frühen Abend mussten Teile von Los Llanos de Aridane und El Paso erneut mit einer Ausgangssperre belegt werden. Der Grund liegt diesmal darin, dass die Lava eine Zementfabrik in Brand gesetzt hat und giftige Gase freigesetzt werden. Die Behörden hoffen aber darauf, dass diese Ausgangssperre schnell wieder aufgehoben werden kann. Dies betrifft rund 3.500 Personen.
Der neuste Lavastrom, der sich durch einen Abbruch der Nordwand des Vulkans gebildet hat, ist derzeit recht schnell unterwegs und nähert sich dem Meer. Hingegen ist der alte Lavastrom weiterhin sehr schwach am Fließen.
Die Zahl der Erdbeben der letzten 24 Stunde überstieg den Wert von 100, allerdings seien dies normale Begleiterscheinungen zum aktiven Vulkanausbruch, da alle Beben in einer mittleren bis hohen Tiefe stattfanden.
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Wenn es Probleme mit den Videos gibt, diese finden Sie auch alle hier in unserem Kanal.
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UPDATE vom 10. Oktober 2021 – 17:19 Uhr:
Wie das vulkanologische Institut der Kanaren (INVOLCAN) heute mitteilt, gab es erneut einen Einsturz an der Nordwand des Vulkans auf La Palma. Dies geschah am gestrigen Samstagabend und ist damit der zweite Einsturz innerhalb weniger Stunden gewesen. Es haben sich mehrere neue Lavaströme gebildet, insgesamt drei an der Zahl. Zwei sind jedoch derzeit extrem verlangsamt, sodass es keinen Grund zur Sorge gibt. Der dritte hat sich an den Hauptstrom „geheftet“, dieser dritte Lavastrom füllt derzeit eine Mulde und wird intensiv überwacht, da man nicht abschätzen kann, was passieren wird, wenn die Mulde gefüllt ist. Die dort ausgetretene Lava hat eine Temperatur von 1.240 °C. Die wenigen verbliebenen Häuser im nördlichen Teil von Todoque wurden durch diese neuen Lavaströme nun auch zerstört.
Die Abspaltung des Hauptstroms etwas südlich hat gestoppt. Dieser Strom, der in die Plantagen eindrang, ist allerdings dabei sich in der Masse aufzuladen, es wird befürchtet, dass dieser irgendwann bricht und weiter in Richtung Meer laufen wird. Dabei würde diese natürlich weiteren Schaden in den Plantagen anrichten.
Heute ist auch die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles auf La Palma anwesend und erklärte nach der Sitzung des Krisenstabes, dass am morgigen Montag auch die spanische Armee auf La Palma eintreffen wird, um bei den Reinigungsarbeiten bezüglich der Vulkanasche zu helfen. Zudem würde die Armee ebenso wie UME-Einheiten so lange „es nötig ist“ auf La Palma zur Unterstützung bleiben.
UPDATE vom 09. Oktober 2021 – 19:04 Uhr:
In der letzten Nacht brach ein Teil des oberen Vulkankegels ein. Etwas nördlicher gelegen, dieser Einbruch verursachte einen neuen Lavastrom, der eine andere Richtung eingeschlagen hat, als der bisherige Lavastrom. Da das Gebiet bereits evakuiert ist, sind weiterhin keine Menschen in Gefahr. In einem Zeitraffer von ITA sieht man wie dies passiert ist (Aufnahme von Mitternacht bis 7 Uhr am Morgen), siehe Videoarchiv unten.
Der neue Lavastrom verursacht natürlich neuen Schaden. Nach aktuellsten Daten des Copernicus-Programms sind bisher 1.281 Gebäude von der Lava betroffen, der größte Teil ist komplett zerstört. Die Lava bedeckt derzeit rund 497 Hektar Landmasse. Ein weiteres Problem des neuen Lavastroms; die Wissenschaftler können von dieser Seite nun kaum noch an den Vulkan heran oder auch nicht an den ersten Lavastrom.
Die Warnstufe ROT bleibt auf La Palma bis auf Weiteres aktiv. Zu einem möglichen Abbruch der neuen Landmasse an der Küste von La Palma gaben die Wissenschaftler an, dass die Auswirkungen nur regional spürbar sein werden, sofern dies überhaupt passiert. Es wird nur mit Auswirkungen auf die Küste von La Palma gerechnet, also starke Wellen und Gasexplosionen. Binter hat den Flugbetrieb mit La Palma nun wieder aufgenommen.
UPDATE vom 08. Oktober 2021 – 21:53 Uhr:
Wissenschaftler haben heute davor gewarnt, dass die neu gebildete Landmasse einen Abbruch erleiden könnte, wenn sich diese immer weiter ins Meer erstrecken würde. In diesem Fall könnte massive Gasmengen freigesetzt werden, zudem drohen lokale Explosionen und auch massivere Wellen. Dies könnte passieren, weil die Landmasse den Rand der Inselplatte von La Palma fast erreicht hat, danach wird das Meer massiv tiefer und ein Abbruch sei nicht mehr ausgeschlossen.
Heute hat sich die seismische Aktivität wieder etwas erhöht. Allerdings findet diese weiterhin in großen Tiefen statt, daher wird weiterhin ausgeschlossen, dass ein weiterer neuer Ausbruch bevorstehen könnte.
Derzeit bedeckt die Lava 471,8 Hektar Landfläche. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass sich der Hauptstrom und der Nebenstrom letztendlich wieder verbinden werden und damit eine noch größere Landfläche bedeckt werden würde.
Neuste Messungen zeigen, dass 120 Hektar dieser betroffenen Fläche Agrarland gewesen ist. Davon 59,39 Hektar Bananenplantagen, 33,43 Hektar Weinberge und 7,36 Hektar Avocadofelder.
Neue zerstörte Häuser und Straßenabschnitte kamen heute nicht hinzu. Die Luftqualität ist weiterhin gut, wobei man eine FFP2-Maske tragen sollte.
UPDATE vom 07.10.2021 – 21:11 Uhr:
Heute im Laufe des Nachmittags hat sich der Lavastrom, der sich in das Meer ergießt, geteilt. Ein Teil der Lava fließt nun auch direkt in Plantagen, die in der Nähe des Hauptstromes liegen (siehe Bild und Video). Es wurden auch bereits Gebäude zerstört. Die Lava hat damit die Landmasse erreicht, die durch den Vulkanausbruch von 1949 (San Juan) entstanden ist.
Evakuierte Anwohner dürfen wieder nach Hause, aber nur um ihre Habseligkeiten zu sichern. Sofern es noch etwas zu sichern gibt. Dies ist aber auch nur unter Aufsicht der Sicherheitskräfte gestattet. Die ersten 18 Wohnungen und Häuser wurden von der Regierung der Kanaren gekauft. Bis Ende November will man mindesten 100 gekauft haben und diese den Opfern bereitstellen.
Die hohe Anzahl an Erdbeben löst immer wieder die Frage aus, ob es ggf. einen weiteren Ausbruch auf La Palma geben könnten, jedoch nur an einer anderen Stelle. Heute haben die Experten dies abgelehnt. Heute wurde in Villa de Mazo ein Erdbeben der Stärke 4,3 gemeldet. Die Tiefe lag bei 35 Kilometern. Dadurch, dass die Beben sich bisher nicht weiter an die Erdoberfläche bewegen und die Deformation der Oberfläche in einem normalen Rahmen liegt, glauben die Experten jedoch nicht daran, dass ein neuer Vulkanausbruch bevorstehen könnte.
Bisher sind 431,2 Hektar Landmasse von der Lava bedeckt. 26,47 Kilometer Straße wurden völlig zerstört. Es gibt weiterhin drei aktive Emissionszentren beim Vulkan. Das von der Lava gebildete Delta im Meer hat bereits eine Tiefe von 250 Metern erreicht und reicht bereits 500 Meter ins Meer.
Der Flughafen von La Palma wurde heute wieder gesperrt, die Winde hatten gedreht und daher ist die Sicherheit am Flughafen nicht mehr gewährleistet. Laut Meteorologen soll dies wohl bis Samstag mindestens anhalten.
UPDATE vom 06. Oktober 2021 – 20:10 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma wurde heute als „stabil“ bezeichnet. Auch die seismische Aktivität hat in den letzten Stunden wieder abgenommen. Leider hat der Wind gedreht und die Flugverbindungen nach La Palma wurden sowohl von Binter als auch CanaryFly wieder gestrichen, dies gilt ab dem morgigen Donnerstag. Erst wenn die Aschenbelastung wieder abnimmt, können die Fluggesellschaften die Sicherheit der Passagiere wieder gewährleisten und den Betrieb wieder aufnehmen.
Die Landmasse, die durch die Lava geschaffen wird, wächst stetig weiter. Ein neues Video (siehe unten) zeigt die bisherige Ausdehnung. Es stammt von heute, 15 Uhr und wurde von INVOLCAN bereitgestellt.
UPDATE vom 05. Oktober 2021 – 21:09 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma ist weiterhin im Gange, allerdings verläuft in den letzten Tagen alles „relativ“ friedlich. Es gibt einige Erdbeben, die von den Experten aber nicht auf einen möglichen neuen Ausbruch im Süden der Insel zurückgeführt werden, sondern diese Beben seien im direkten Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch zu verstehen.
Bis heute hat die Lava 434 Hektar Landmasse bedeckt und 1.154 Häuser wurden beschädigt bzw. zerstört (1.046). 36,1 Kilometer Straße wurden ebenfalls zerstört, dies geht aus den neusten Satellitendaten des Kopernikus hervor.
Am heutigen Dienstag gab der technische Direktor des Krisenstabes (PEVOLCA), Miguel Ángel Morcuende, Daten zu der Art der zerstörten Gebäude bekannt. Aufgrund der Katastereintragung der Gebäude und der Daten, die von den Experten im Gebiet gesammelt wurden, kommen die Behörden auf „nur“ 726 zerstörte Gebäude. Davon seien 605 Wohngebäude, 58 Landwirtschaftsgebäude, 30 Industriegebäude, 18 Freizeit und Gastronomiebetriebe sowie 7 Gebäude der öffentlichen Hand und 8 „Sonstige“ Gebäude.
Weshalb die Daten des Satelliten und die der Behörden zueinander so abweichend sind, ist noch unklar.
UPDATE vom 04. Oktober 2021 – 08:34 Uhr:
Am Abend ist wieder ein Teil des Vulkankegels eingestürzt, anschließend hat sich die Eruption des Vulkans wieder verstärkt und mehrere der Öffnungen haben sich zu einer größeren verbunden. Die Höhe der Eruptionswolke erreichte wieder 4,5 Kilometer. Die beiden Lavaströme haben sich anscheinend verbunden und aktuell besteht wohl keine Gefahr, dass ein anderes komplett neues Gebiet betroffen sein könnte. Da der Vulkanausbruch aber weiter anhält, kann man noch nichts Genaues für die kommenden Stunden und Tage sagen.
Unterdessen gab es wieder zahlreiche Erdbeben auf La Palma die teilweise zwischen 3 und 4 auf der Richterskala erreichten. Auch in Fuencaliente hat es wieder gebebt.
UPDATE vom 03. Oktober 2021 – 18:23 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma läuft weiterhin, nun schon seit 2 Wochen. Neuste Daten des Satelliten Kopernikus belegen, dass bisher 1.074 Gebäude durch den Vulkanausbruch betroffen sind, davon 946 komplett zerstörte Gebäude. Zudem wurden bisher insgesamt 33,2 Kilometer Straßen zerstört oder schwer beschädigt. Die Lava nimmt aktuell 397,5 Hektar Landmasse auf La Palma ein. Ein neues Hilfspaket wurde heute von Pedro Sánchez auf La Palma angekündigt, hier alle Infos dazu.
Unterdessen haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Lava große Mengen an Tephrit enthält. Dies belegt, dass es kein sogenanntes Primär-Magma ist, was dort aufsteigt. Bei Television Canaria erklärte der Geologe und Professor der Uni Las Palmas, José Mangas, dass sich dieses Magma seit tausenden von Jahren unter der Insel La Palma befunden haben muss und sich in einer Kammer des oberen Erdmantels entwickelt haben muss. Die Wissenschaftler nennen dies auch „Jugend Magma“. Das sogenannte „Vater- oder Mutter-Magma“ hätte „basaltische Zusammensetzungen“, so Mangas.
Er erklärte weiter, dass alle jüngeren Eruptionen auf La Palma so zusammengesetzt gewesen waren. Zudem sei das Magma, welches in den letzten 300 Jahren auf La Palma austrat, grundsätzlich reicher an Silizium, Natrium und Kalium.
UPDATE von 21:54 Uhr:
Heute hat der Vulkan auf La Palma wieder eine etwas „explosivere“ Phase eingeleitet. Trotzdem sei diese weiterhin der „gleiche Mechanismus“ wie bisher, heißt es von der Leiterin des IGN, Carmen López. Der neue Lavastrom hat wohl einen Kontakt zum ersten Lavastrom hergestellt, ob dies so bleibt ist noch unklar. Man beobachtet zudem weitere Aktivitäten auch im nordwestlichen Bereich des Vulkankegels, neue Emissionszentren kann man nicht ausschließen.
Die von der Lava gebildete Landmasse vor der Küste von La Palma sei mittlerweile rund 540 ins Meer gewachsen und nimmt eine Fläche von 27,7 Hektar ein. Zudem hat diese Formation bereits eine Tiefe von 35 Metern erreicht. Auch auf der Breite wächst die Masse immer weiter an, dies wurde in den letzten Stunden deutlich beobachtet.
UPDATE vom 2. Oktober – 13:46 Uhr:
Lau neusten Analysen der Satelliten Copernicus sind derzeit auf La Palma 367,3 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt (neues Bild, siehe unten) und es wurden insgesamt 880 komplett zerstörte Häuser bestätigt. Rechnet man die Asche hinzu, sind derzeit 3.304 Hektar mit irgendetwas vom Vulkanausbruch bedeckt.
Laut INVOLCAN hat sich um 10:30 Uhr am heutigen Morgen eine neue Emissionsquelle für Lava gebildet, diese befindet sich in der Nähe des Hauptbruchs. Die Wissenschaftler haben bereits mit der kompletten Analyse der neuen Öffnung begonnen. Es wird Lava, Gas und Gesteinsmaterial ausgeworfen.
UPDATE von 19:47 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma hält weiter an. Die ins Meer geflossene Lava hat bereits eine neue Landmasse von 17 Hektar generiert. Die bisherige Gesamtmenge an ausgeworfenem Material bei dem Vulkanausbruch beträgt 80 Millionen Kubikmeter und damit die doppelte Menge des Materials vom Vulkanausbruch 1971 (Teneguía).
Es gibt bereits klare Aussagen, dass der aktuelle Vulkanausbruch „viel aggressiver“ sei, als der Vulkanausbruch von 1971. Der neue Lavafluss, der sich am gestrigen Freitag gebildet hat, fließt ebenfalls in Richtung Meer. Zudem ist dieser auf einem für die Lava günstigem Gebiet unterwegs. Die Experten sind sich noch nicht ganz sicher, es könnte aber auch zu einem Zusammenschluss der beiden Lavaströme kommen.
In den letzten Tagen gab es zudem dutzende Erdbeben südlich des Vulkans, in Fuencaliente. Das stärkste wurde mit einem Wert von über 4 auf der Richterskala gemessen und die Tiefe der Epizentren variiert von 15 bis 4 Kilometer. Ob es hier Zusammenhänge mit dem Vulkanausbruch gibt, wurde bisher nicht definitiv bestätigt, es liegt aber nahe.
UPDATE vom 1. Oktober 2021 – 09:34 Uhr:
Heute Nacht hat sich am Vulkankrater auf La Palma ein neuer Lavafluss gebildet. Der Hauptstrom der Lava hält seine „Stabilität bei“, heißt es bisher. Es gäbe zwar „einen Arm, der sich vom Hauptstrom abgelöst hat“, aber die Stabilität des Lavaflusses ist bisher wohl gewährleistet. Es fließt derzeit ein kontinuierlicher Lavastrom in das Meer.
Neuste Satellitenbilder (siehe unten) zeigen, dass 1.005 Häuser von der Lava betroffen sind, davon sind 870 Häuser komplett zerstört. Es gibt eine Fläche von 709 Hektar, die mit Lava bedeckt ist, dazu zählt nun auch die neue Fläche, die sich im Meer gebildet hat. 27,7 Kilometer Straßen wurden vernichtet und 2,5 Kilometer schwer beschädigt.
UPATE vom 30. September 2021 – 21:41 Uhr
Nach neusten Informationen hat der Vulkanausbruch auf La Palma 338,3 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt, es wurden 855 Häuser zerstört und 126 sind schwer beschädigt.27,4 Kilometer Straße wurden auf La Palma ebenfalls zerstört. Zudem seien 2,4 Kilometer teils schwer beschädigt. Die Daten stammen aus den Satellitenbildern vom 29. September (12:38 Uhr).
Die Lavamasse hat im Meer bereits ein 500 Meter breites Delta gebildet und dieser Prozess läuft weiter. Die aktuelle Dynamik der Eruption wird als „stabil“ bezeichnet.
Mittlerweile haben die Messungen zur Laufqualität ergeben, dass im Bereich des Meereseintritts der Lava sehr hohe Schwefeldioxidwerte vorhanden sind. Die Werte überschreite alle Richtwerte für gute Luftqualität. Bisher gilt dies nur für die Gemeinde Tazacorte, könnte sich am morgigen Freitag aber aufgrund der auffrischenden Winde auf die Gemeinden Los Llanos de Aridane und El Paseo ausweiten. Man bittet die Bevölkerung im Haus zu bleiben und Türen sowie Fenster geschlossen zu halten. Wenn man das Haus verlassen muss, dann nur mit FFP2-Maske. Die bestehende Ausgangssperre bleibt weiterhin in Kraft.
UPDATE von 22:29 Uhr:
Die vier mit Ausgangssperre belegten Ortschaften San Borondón, Marina Alta, Marina Baja und La Condesa bleiben weiterhin damit belegt, bis die endgültigen Studien über die Auswirkungen der Gase vorliegt. Die Luftqualität sei aber weiterhin gut.
Auch wenn die Lava das Meer erreicht hat, so hat der Eruptionsprozess des Vulkans auf La Palma nicht abgenommen, im Gegenteil, er hat wieder die Werte erreicht wie vor der Pause. Aufgrund dieser Entwicklung bleiben die Sperren sowohl für den Seebereich als auch dien Landbereich bestehen.
Am morgigen Donnerstag wird ein spezieller Konvoi aus Guardia Civil und UME gemeinsam mit den Bauern in das betroffene Gebiet fahren, um die Plantagen zu bewässern.
Pedro Sánchez wird erneut nach La Palma kommen, um sich weitere Eindrücke von der Lage vor Ort zu holen.
UPDATE vom 29. September 10:08 Uhr:
In der Nacht hat die Lava das Meer erreicht, gegen 23 Uhr gab es den ersten Kontakt zwischen dem Lavastrom und dem Meer. Am Strand von Los Gierres fand dieser Kontakt statt. Seither steigen enorme Mengen an toxischen Rauchwolken auf. Es ist komplett untersagt, das evakuierte Gebiet zu betreten. Zudem wird empfohlen, einen Sicherheitsradius von 3,5 Kilometer einzuhalten.
Mit dem Eintritt der Lava ins Meer wird ist zu direktem Absterben von Tieren und Pflanzen kommen, langfristig bereichert dieser Eintritt aber die Meeresfauna und Flora. Wie lange der Vorgang nun dauern wird, ist noch völlig unklar, dass der Vulkanausbruch auf La Palma auch noch weiter anhält.
Laut spanischem Institut für Ozeanografie hat der Lavastrom bereits damit begonnen, im Meer ein Delta zu bilden. „Nach und nach wird die Insel an Boden gewinnen“, heißt es. Letztendlich bedeutet dies, dass La Palma an Landmasse gewinnen wird. Wie viel, auch das muss noch abgewartet werden.
Bisher wurden 656 Häuser komplett zerstört und 88 weitere teils schwer beschädigt, also sind 744 Gebäude betroffen. Die Lava bedeckt aktuell 267,5 Hektar Landmasse.
UPDATE von 18:58 Uhr:
Heute Abend hat der Vulkan auf La Palma mit hoher Intensität neue Lava ausgeworfen. Im Laufe des Tages wurden mehrere Beben mit einer Stärke von 2,9 und einer Tiefe von 10 Kilometern rund um den Vulkan registriert. In Fuencaliente gab es ebenfalls ein weiteres Erdbeben, dies hatte eine Stärke von 3,3 und lag in einer Tiefe von etwa 11 Kilometern.
Der Lavastrom hat die Bananenplantage von La Palma erreicht. Dadurch entwickeln sich starke Rauschsäulen, es wird Plastik von den Gewächshäusern und Dünger „verbrannt“.
Laut IGN ist die Aschenwolke mittlerweile auf eine Höhe von bis zu 7 Kilometern angewachsen.
Die Regierung von Spanien hat heute eine erste Hilfslinie von 10 Millionen Euro für den Kauf von Immobilien freigegeben. Zudem gesonderte Hilfen über ERTE und Cese de Actividad für betroffene Unternehmen auf den Kanarischen Inseln. Unterdessen versuchen die Bananenbauern so schnell wie möglich so viele Bananen wie möglich zu retten, dort wo diese noch zu den Plantagen dürfen.
UPDATE vom 28. September 11:13 Uhr:
Der Vulkan auf La Palma stößt weiterhin Lava aus. Bisher wurden 686 Gebäude von dem Lavastrom zerstört. 22,2 Kilometer Straßen wurden ebenfalls vom Lavastrom zerstört und es ist eine Fläche von 258 Hektar von Lava bedeckt, dies entspricht etwa 315 Fußballfeldern. Die mit Asche bedeckte Fläche auf La Palma wird mit 1.507 Hektar angegeben. Um die Asche zu entfernen wird von Wasser abgeraten, da die Asche wie eine Klebemasse mit dem Wasser reagiert. Besen und Gebläse seien die bessere Wahl.
Bisher hat die Lava das Meer noch nicht erreicht, bis dorthin sind es noch gute 1.000 bis 1.200 Meter. Die Lava befindet sich aber nur noch 300 Meter von der Ortschaft Tazacorte entfernt.
Bisher hat der Vulkan 46,3 Millionen Kubikmeter Masse ausgeworfen, so schätzen es die Experten. Dies wäre bereits mehr, als beim Vulkanausbruch des Teneguía im Jahre 1971, dessen Ausbruch dauerte vor 50 Jahren 24 Tage.
UPDATE von 20:34 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma hat sich wieder intensiviert und nach einigen Stunden der Pause des Vulkans hat sich dieser mit neuen Explosionen zurückgemeldet. Der Vulkan spuckt auch wieder Lava aus. Allerdings ist alles noch auf einem Level der „geringen Intensität“, so die Erklärung des vulkanologischen Institutes der Kanaren (INVOLCAN).
Zwischenzeitlich gab es mehrer Erdbeben in Fuencaliente, südlich des Vulkans, hier rechnen die Experten jedoch nicht damit, dass sich der Ausbruch weiter nach Süden verlagert.
Die Ausgangssperre für die vier Ortschaften bleibt weiter bestehen, denn die Lava bewegt sich weiter in Richtung Meer.
Binter und Canaryfly wollten heute die Flüge nach La Palma wieder aufnehmen und Binter hatte dis für 13 Uhr angekündigt. Nach diesem Versuch brach Binter aber die Flüge wieder ab, es sei weiterhin zu „unsicher“. Der Flughafen von La Palma ist weiterhin in der Lage zu arbeiten, aber Flüge kommen derzeit keine an. Alle anderen Flughäfen der Kanarischen Inseln arbeiten weiterhin im Normalbetrieb.
UPDATE vom 27. September 2021 – 10:23 Uhr:
Der Vulkanausbruch auf La Palma scheint sich zu beruhigen. Der Ausstoß an Magma hat sich aktuell deutlich verringert. Man misst auch einen deutlichen Abfall des Drucks in der Magmakammer. Die Experten gehen aber mit Vorsicht an diese Entwicklung. Zudem könnte der Lavastrom, der auf einer Breite von 600 Metern unterwegs ist, heute das Meer erreichen. Der thermische Schock, der durch das Auftreffen der Lava mit dem Meer generiert wurde, kann eine große Gefahr für die Menschen in der Umgebung bedeuten. Durch das Auftreffen der Lava, die über 1.000 °C heiß ist mit dem Meer, welches nur gut 20° C misst, entstehen diverse Gase, darunter Chlorgas und Salzsäure. Diese Gase können durch Wind natürlich einen größeren Radius erreichen. Aus diesem Grund wurden die Ortschaften San Borondón, Marina Alta, Marina Baja und La Condesa unter Ausgangssperre gestellt. Keiner darf das Haus verlassen und muss Türen sowie Fenster geschlossen halten.
Neben der Kirche in Todoque wurde dort auch das Gesundheitszentrum von der Lavamasse zerstört. Auch das Gebäude der Nachbarschaftsvereinigung wurde zerstört. Aktuell sind 569 Gebäude durch den Vulkanausbruch zerstört worden, zudem ist eine Landmasse von 232 Hektar mit der Lava bedeckt.
UPDATE von 19:30 Uhr
Der Krisenstab (PEVOLCA) hat heute entschieden, dass die rund 160 Bewohner, die am Freitag evakuiert wurden, heute wieder nach Hause können. Es handelt sich um die kleinen Ortschaften Tajuya, Tancande de Abajo und Teile von Tacande de Arriba in der Gemeinde El Paso. Der Aschenniedergang hat sich unterdessen auf die gesamte Insel ausgebreitet und reicht auch bis zur Hauptstadt von La Palma, Santa Cruz. Aus diesem Grund hat das kanarische Bildungsministerium für den morgigen Montag den Schulunterricht auch auf der Ostseite der kleinen Inseln ausgesetzt, die Schulen müssen zunächst gereinigt werden. Die Luftqualität sei weiterhin gut.
Laut neusten Messungen hat der nördlichere Lavastrom, der schneller fließt als der südliche, eine Temperatur von gut 1.200 °C. Es wird geschätzt, dass der neue Lavastrom sich mit dem alten verbinden könnte. Der erste Lavastrom hat eine sehr geringe Geschwindigkeit hat aber den Ort Todoque erreicht und dort gegen 17:50 Uhr die Kirche zum Einsturz gebracht. Die Kirche wollte man schützen, indem man einen Graben an der Kirche lang ausgegraben hatte, man hatte gehofft, dass so die Lava ggf. abgelenkt wird, leider ist dieses Vorhaben gescheitert.
Die seismischen Stöße nehmen derzeit weiter ab und befinden sich in einer Tiefe von etwa 10 Kilometern.
UPDATE vom 26. September – 11:52 Uhr
Der Vulkankegel ist noch weiter in sich zusammengebrochen, zudem gibt es eine neue Emissionsquelle für Lava, allerdings hat sich der Lavastrom wieder massiv verlangsamt, dieser bewegte sich zuletzt mit etwa 20 Zentimetern pro Stunde in Richtung Meer.
Immerhin laut AENA ist der Flughafen auf La Palma wieder bereit um Flüge anzunehmen und starten zu lassen, die Asche wurde nun größtenteils entfernt. Gestern haben die Passagiere zu tausenden den Hafen von Santa Cruz angesteuert, um überhaupt die Inseln verlassen zu können. Der Schiffsverkehr ist weitestgehend unbeeindruckt von dem Vulkanausbruch.
Laut Experten stellen die ausgestoßenen Gase, hier besonders Kohlendioxid und Schwefel, keine Gefahr für die Menschen dar, da sich diese Gase überwiegend in den oberen Schichten der Atmosphäre verbreiten. Es werden nun auch die Auswirkungen des Vulkanausbruches auf das Meer analysiert, dazu traf gestern das Forschungsschiff Ramón Margalef vom spanischen Ozeanografischen Institut vor Ort ein. Es soll festgestellt werden, welchen Einfluss die massive Aschenmenge auf das Ökosystem unter Wasser hat.
Die Lava bedeckt derzeit etwas mehr als 212 Hektar Landmasse von La Palma, laut neusten Satellitenbildern wurde mehr als 500 Häuser zerstört. Etwa 16,4 Kilometer Straßen wurden ebenfalls zerstört.
Es ist nun eine Woche her, dass der Vulkan auf La Palma ausgebrochen war. Heute sind noch vier Eruptionsstellen aktiv und es gibt zwei verschiedene Lavaströme. Heute will man entscheiden, ob die 160 Menschen, die am Freitag evakuiert wurden, ggf. wieder nach Hause können. Die seismische Aktivität ist weiterhin auf einem niedrigen Niveau, wobei nicht auszuschließen ist, dass sich diese wieder erhöht und Erbeben von bis zu 4 erreicht werden könnten. Das stärkste Beben gestern hatte eine Stärke von 2,7 auf der Richterskala.
UPDATE von 17:19 Uhr:
Heute gab es erneut eine stärkere Eruption, bei der ein neuer Schlot entstanden ist. Dieser befindet sich weiter westlich. Die beiden Öffnungen des gestrigen Freitags haben sich zu einer verbunden. Laut des technischen Direktors von PEVOLCA, Miguel Ángel Morcuende reagiert die erste Eruptionsstelle auf die Ereignisse von gestern und ist nun wieder aktiv. Diese Stelle war in den letzten Tagen ohne Eruption. Der Lavastrom ist noch etwa 1 Kilometer von der Küste entfernt „und aufgrund des Verhaltens des Vulkans wissen wir nicht, wann er (der Lavastrom) am Meer ankommen wird, noch ob er je ankommen wird“. Laut Morcuende ist die vulkanische Aktivität auf La Palma ganz typisch für die Kanaren, auch wenn es manchmal Situationen gibt, die eher an Hawaii erinnern.
Vor knapp einer Stunde hat das IGME (Institut für Geologie und Bergbau von Spanien) bestätigt, dass es zumindest einen Teileinsturz des Vulkankegels auf La Palma gegeben hat. Der Geologe Carlos Lorenzo war zu der Zeit vor Ort und er erklärte gegenüber dem PEVOLCA-Ausschuss, dass „es im südwestlichen Teil einen Einbruch gab und dieser hinterlässt einen riesigen Strom sehr großer Brocken, der sich den Hang hinunter in Richtung Meer bewegt“. Dieser Einsturz erfolgte kurz nachdem es zu einer neuen Öffnung kam (wie oben beschrieben).
UPDATE vom 25. September 12:26 Uhr:
Es gibt nun insgesamt zwei neue Vulkanschlote beim Vulkanausbruch auf La Palma. Die Lava fließt aus diesen beiden Eruptions-Stellen mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 80 Metern pro Stunde. Gestern ging man zunächst von einem neuen Schlot aus. Nach aktuellem Stand sind nun rund 6.000 Menschen aus der gefährdeten Zone evakuiert worden. Diese zusätzliche Ausbruchsstelle hat sich mit einer massiven Explosion angekündigt.
Man befürchtet, dass durch diese zusätzlichen Spalten die Stabilität des gesamten Vulkankegels gefährdet sein könnte und dieser in sich zusammenstürzen könnte. Daher wurden die zusätzlichen Evakuierungen vorgenommen. Da der Vulkanausbruch ein dynamisches Phänomen ist, muss man alle Möglichkeiten immer wieder neu bewerten, das macht es so kompliziert.
Bisher sind ca.200 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt und 420 Gebäude wurden durch die Lava zerstört. Aufgrund des Aschenregens ist der Flughafen von La Palma derzeit nicht in der Lage zu operieren, dies teilte AENA mit. Man hat zwar mit der Reinigung bereits begonnen, es ist aber unklar, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Binter kündigte an, den Flugbetrieb mit La Gomera und Teneriffa wieder aufzunehmen.
UPDATE von 20:49 Uhr:
Heute hat es auf La Palma eine neue Spalte gegeben. Am Nachmittag gab es eine komplett neue Eruption beim Vulkanausbruch auf La Palma, die dazu geführt hat, dass ein neuer Schlot entstanden ist, aus dem auch Lava austritt. Aus diesem Grund müssen weitere Ortschaften evakuiert werden, dies betrifft zunächst die Ortschaften Tajuya, Tacande de Abajo und den bisher nicht evakuierten Teil von Tacande de Arriba. Seit 15 Uhr läuft die Evakuierung der Bevölkerung in diesem Gebiet.
Die Behörden warnen davor, dass der Auswurf aus dem Vulkan auch in großer Entfernung erst einschlagen kann. Auch der Aschenniedergang kann zu Problemen führen. Daher sei den Anweisungen der Sicherheitskräfte immer Folge zu leisten.
Laut neusten Satelliten-Analysen sind bisher 190 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt und 420 Gebäude wurden zerstört. Zudem seien etwa 15,2 Kilometer des Straßennetzes vernichtet worden. Nach neusten Berechnungen wird die bedeckte Landmasse am morgigen Tag um etwa 11 Hektar größer sein. Alle Daten basieren auf den Satellitenbildern vom 23. September 20:44 Uhr.
Unterdessen wurden von den Fluggesellschaften Binter, Canaryfly, Iberia und Vueling alle Flüge nach La Palma und La Gomera abgesagt. Binter stellt sogar den Flugbetrieb für den Flughafen Teneriffa Süd ein. Teneriffa Nord wird nur nicht mehr bedient, sobald es dunkel wird. Der Grund für diese Absagen liegt in der Aschewolke, die sich immer weiter ausbreitet. Diese stellt eine zu große Gefahr für die Navigation der Flugzeuge dar. Rund 30 Flüge der Inseln La Palma und La Gomera sind heute davon betroffen.
Alle Fluggesellschaften können aktuell selbst entscheiden, wie man handelt. Allerdings ist die Sicherheit ein ganz wichtiger Faktor. Wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen wird, ist noch unklar.
UPDATE vom 24. September 2021 – 11:01 Uhr:
Gestern hat der Vulkanausbruch auf La Palma nochmals an Intensität zugelegt, seit 17:20 Uhr seien die Eruptionen explosionsartiger. Unterdessen hat man mit dem Satellitensystem Sentinel eine Karte angefertigt, die darstellt, an welchen Tagen, seit dem Ausbruch, wie viel Landmasse von der Lava bedeckt wurde. Das Bild ist unten in der Galerie zu finden.
UPDATE von 16:56 Uhr:
Laut Angaben des kanarischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Wohnungswesen werden auf La Palma von der Regierung 280 Wohnungen und Häuser für die vom Vulkanausbruch betroffenen Menschen bereitgestellt. Davon werden 257 komplett neu gebaut oder sind bereits fast fertig gebaut. 23 werden über eine neue Förderlinie des kanarischen Wohnungsinstitutes erworben. Bereits im Oktober will man so weit sein, dass eine erste Charge von rund 100 Wohnungen und Häuser für die Menschen bereitstehen wird. Weitere 150 könnten bis Jahresende bereitstehen. Es werden entsprechend Eigentümer kontaktiert, um deren Häuser und noch nicht fertig gestellte Gebäude zu erwerben. Man muss allerdings noch auf das neue Gesetz dazu warten, welches am Dienstag beschlossen werden soll.
Laut den neusten Daten soll die Eruption den „explosiven Verlauf fortsetzen“. Die seismische Aktivität ist in den letzten Stunden rückläufig gewesen. Der Aschenausstoß hat sich erhöht und erreicht eine Höhe von 4.500 Metern. Man schließt aktuell sauren Regen aus. Weiterhin kann man nicht sagen, ob und wann der Lavastrom das Meer erreichen wird, die Geschwindigkeit liegt weiter bei 4 Meter pro Stunde. Aber heute oder morgen wird dies wohl nicht passieren, sofern sich nichts gravierend ändert. Dort wo es möglich ist, werden Straßen von der Aschendecke befreit, dafür kommen Räumfahrzeuge zum Einsatz, die normalerweise für den Schnee eingesetzt werden.
UPDATE vom 23. September – 12:09 Uhr:
Nach neusten Angaben zum Vulkanausbruch auf La Palma sind bereits 374 Gebäude davon betroffen, der größte Teil wurde komplett vernichtet. Zudem nimmt die Lava eine Fläche von derzeit 166 Hektar ein.
Auf Antrag wurden von der Flugsicherheit zwei Zonen als Sperrzone rund um La Palma eingerichtet. Diese Zonen dürfen nur noch von staatlichen Fluggeräten beflogen werden, also Militär und Rettungskräfte. Diese Bereiche werden bis zum Ende des Notfalls beibehalten. Unten in der Galerie gibt es ein Bild zu den gesperrten Lufträumen.
Die Übersiedelung der betroffenen Menschen in freie Hotels und Apartments hat begonnen. Man will den Menschen damit ein würdigeres Leben ermöglichen, als in irgendwelchen Pavillons zu leben. Zunächst wurden Menschen umquartiert, die rein gar nichts mehr haben. Zudem hat der Finanzminister der Kanaren, Román Rodríguez angekündigt, dass man unverzüglich finanzielle Mittel für den sofortigen Kauf von 73 Häusern freigeben wird, die den betroffenen Personen zur Verfügung gestellt werden. Bei seinem Besuch auf La Palma am gestrigen Mittwoch kündigte der Finanzminister an, dass „wir die leer stehenden Häuser auf La Palma ohne Probleme kaufen werden, damit werden wir bereits fertige Wohnräume für die Betroffenen schaffen, es gibt einige hochwertige Produkte auf dem Markt“.
Unterdessen schießen die Wissenschaftler des vulkanologischen Institutes einen „Mega-Tsunami“ gänzlich aus. Es gäbe keinen „Grund, diese unbegründeten Informationen weiterzuverbreiten“. Die aktuelle Lage auf La Palma lässt diese Möglichkeit einfach nicht zu. Die Erschütterungen und Eruptionen sind viel zu schwach, als dass dort überhaupt ein Tsunami ausgelöst werden könnte. Zudem gibt es keinerlei Abbrüche der Insel, die ins Meer stürzen.
UPDATE von 21:06 Uhr:
Die Lavaströme auf La Palma verlangsamen sich zusehends, aktuell beträgt die Geschwindigkeit nur noch 4 Meter pro Stunde, in der Nacht waren es noch knappe 15 Meter pro Stunde. Es kommen Zweifel auf, ob die Lava das Meer überhaupt erreichen wird. Die sei davon abhängig, wie sich die Situation in den kommen Stunden entwickeln wird. Auch können die Experten noch nicht einschätzen, wie lange die Eruption des Vulkans auf La Palma noch dauern wird. Die Lavaströme erreichen mittlerweile eine Höhe von bis zu 15 Metern.
In der Nacht stürzte ein Teil des oberen Hauptkegels des Vulkans in den Krater, nachdem dieser eine stärkere Eruptionsphase durchlaufen hatte. Man schätzt, dass dies nochmal passieren wird.
Die Möglichkeit von saurem Regen ist wieder da, denn die Meteorologen von AMENET gehen davon aus, dass die Aschewolke am morgigen Donnerstag die Inseln Teneriffa, El Hierro und La Gomera erreichen könnte, hier kann es teilweise auch zu Regenfällen kommen, was dann auch sauren Regen bedeuten würde.
Es wird auch geschätzt, dass ab Freitag große Teile von Marokko, Tunesien, der iberischen Halbinsel, Frankreichs Südküste, Italien, Algerien und Libyen das Schwefeldioxid des Vulkans abbekommen werden. Allerdings hätte dies „nur sehr begrenzte Auswirkungen“.
Für Interessierte wurde eine Webseite mit Live-Daten gestartet, darauf kann man das Ausmaß der Lavaströme, die Lage des Vulkans und die Daten zu den Erdbeben bis zu 10 Tage von vor dem Vulkanausbruch einsehen. HIER geht es zu der Webseite.
UPDATE vom 22. September – 11:57 Uhr:
Die Aktivität zum Vulkanausbruch auf La Palma hat am späten Abend und in der Nacht etwas zugenommen, man spricht von “starken Eruptionen“. Derzeit gibt es zwei verschiedene Lavaströme auf der Inseln, einer etwas nördlich, der sich Todoque nähert und einer befindet sich südlich, dieser bewegt sich aber kaum. Man warnt weiterhin davor, sich nicht näher als 2 Kilometer um die Ausbruchsstelle herum zu nähern, es gibt immer noch massive Auswürfe. Wenn die Lava das Meer erreicht, erwarten die Wissenschaftler Explosionen und Gasemissionen sowie Abbrüche der Lavafront.
Der Lava-Ausfluss des Vulkans konzentriert sich derzeit auf vier Ausbruchsstellen. In gewissen Zonen türmt sich der Lavastrom auf 10 bis 12 Meter auf.
Am Abend hat die Lava eine bedeckte Oberfläche von 153 Hektar erreicht und damit gut 50 % mehr als dies gestern noch der Fall war. Pro Tag werden etwa 6.140 bis 11.500 Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre ausgestoßen. Eine Gefahr für die Bevölkerung diesbezüglich besteht derzeit nicht.
UPDATE von 21:43 Uhr:
Nach den neusten Angaben sind bisher zwischen 5.700 und 6.000 Menschen aus dem Gebiet rund um den Vulkanausbruch auf La Palma evakuiert worden. Der gesamte Ort Tancante wurde geräumt. Zudem sind die Ortschaften La Bombilla, El Remo, Puerto Naos, Las Manchas, Jedey, Charco Verde, El Charco, Todoque, La Laguna, San Nicolás und Tacande de Arriba bis Echedey geräumt.
Nach neusten Daten sind etwa 185 Gebäude von der Lava verschluckt worden, davon 63 Wohnhäuser laut Katastereintrag. Derzeit sind 743 Sicherheitskräfte der diversen Einheiten im Einsatz, um rund um die Uhr für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen.
Auf der Pressekonferenz am Abend baten die Präsidenten Mariano Hernánez Zapata (La Palma), Ángel Víctor Torres (Kanaren) und Pedro Sánchez die Bevölkerung darum, „weiterhin Ruhe zu bewahren“ und sich dem Ausbruchsort nicht zu nähern. Die Lava sei „unaufhaltsam unterwegs“. Auch, wenn sich diese nochmals verlangsamt hat. Bisher hat der Lavastrom das Meer noch nicht erreicht. Die derzeitige Geschwindigkeit beträgt knapp 200 Meter pro Stunde. Man solle auch „die Straßen nicht blockieren, da diese noch von den Einsatzkräften benötigt werden“.
„Heute Morgen haben wir die Unterstützung aus dem EU-Fonds beantragt, um den Wiederaufbau der Insel La Palma gemeinsam zu schaffen“, so Torres.
Für Pedro Sánchez ist die Vulkan-Krise auf La Palma erst dann beendet, wenn „La Palma wieder zur Normalität zurückkehrt und wir es schaffen, alles wieder aufzubauen, was durch die Lava verloren gegangen ist. Aus diesem Grund wurden Maßnahmen aktiviert, m die Insel La Palma zu einem Katastrophengebiet zu erklären. Die gesamte spanische Gesellschaft ist bei La Palma. Alle politischen Parteien und die autonome Regierung sind bei den Palmeros. Ich möchte der Wissenschaft für ihren Beitrag danken, weil wir mit mehr Klarheit Entscheidungen treffen können, um die Bevölkerung vor so unvorhersehbaren Ereignissen wie dem, was wir gerade erleben, zu schützen“.
UPDATE vom 21.09.2021 – 13:44 Uhr:
Am Abend gab es auf La Palma ein Erdbeben der Stärke 3,8 auf der Richterskala, welches auf der gesamten Inseln wahrgenommen wurde. Kurz darauf brach ein weiterer Vulkanschlot auf. Dieser befindet sich etwa 900 Meter weiter nördlich vom ersten Vulkanschlot. Ganz in der Nähe der Ortschaft Tancande (El Paso), wo nochmals Menschen evakuiert werden mussten. Derzeit sind rund 5.500 Menschen aus dem Krisengebiet in Sicherheit gebracht worden. Ereignet hatte sich dies alles gegen 21:30 Uhr. Mehrere Straßen wurden nun noch gesperrt, darunter die LP-211, LP-212, LP-213, LP-215, LP-2 und auf der LP-3 gibt es starke Beschränkungen.
Die Bewegung des Lavaflusses hat sich massiv verlangsamt, sodass dieser nicht, wie bisher angenommen, das Meer am gestrigen Abend erreicht hat. Nach aktuellen Berechnungen wird dies wohl im Laufe des heutigen Dienstags passieren. Die Schutzzone im Meer wurde auf 2 Seemeilen von der Küste entfernt ausgeweitet.
Heute Vormittag wurde angekündigt, dass das Königspaar am kommenden Donnerstag auf La Palma eintreffen wird, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. So wurde es vom Königshaus angegeben. Während dem Besuch wird das Königspaar auch mit den zuständigen Politikern und Experten zusammenkommen, um sich genau aufklären zu lassen.
Bisher wurden 166 Häuser auf La Palma von dem Lavafluss zerstört, zudem sind etwa 103 Hektar Landmasse mit Lava bedeckt. Der Satellit Sentinel 2 hat das Gebiet komplett abgescannt und unten finden Sie eine Karte zur betroffenen Fläche. Das Bild spiegelt die Situation von 19:50 Uhr am gestrigen Abend wider, also noch von vor dem neuen Ausbruch.
Heute Morgen fand eine Videokonferenz zwischen Inselpräsident Torres und Elisa Ferreira von der EU statt. Es ist wohl möglich, dass für La Palma aus dem EU-Solidaritätsfonds Geld fließen wird, da der Gesamtschaden deutlich über 400 Millionen Euro liegen wird. Das Geld soll in neue Häuser, Straßen, Hydrauliksystem (Wasserversorgung) und Schulen investiert werden. Es wurde auch über die Landwirtschaft gesprochen, auch hier versucht man „alles Mögliche, um den Schaden so gut wie möglich zu kompensieren“.
Es wurde auch ein offizielles Spendenkonto eingerichtet, Details dazu unten in der Bildergalerie.
UPDATE von 19:53 Uhr:
Laut diversen Berechnungen wird erwartet, dass der Lavastrom heute Abend, irgendwann nach 20 Uhr, das Meer erreichen wird. Die daraus resultierenden Ereignisse sind noch nicht ganz klar. Aus diesem Grund wurde in einer Sicherheitszone entlang der Küste von La Palma der Schiffsverkehr verboten. Die Küstenwache wird in dem Bereich auf Patrouille sein, um andere Boote von der Durchfahrt oder Einfahrt abzuhalten.
Durch den Vulkanausbruch sind rund 300 bis 400 landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Die Guardia Civil und Feuerwehr rettet noch immer Tiere von den Landgütern, um diese in Sicherheit zu bringen. Besonders betroffen ist die Produktion von Bananen, die in diesem Bereich besonders intensiv stattfindet. Der Sekretär der landwirtschaftlichen Verneinung UPA spricht davon, das trotzt aller Maßnahmen für viele Landwirte „der Ruin das Ergebnis sein wird“. Das Hauptproblem ist, dass die Bananenplantage teilweise nicht mehr erreicht werden können, da Straßen abgeschnitten wurde, wenn die Bewässerung nicht automatisch läuft, werden Tonnen von Bananenpflanzen verkümmern. „Hier muss eine Lösung gefunden werden“, heiß es von den Landwirten.
Auch die Sorge über sauren Regen macht sich breit. Aber die Wetterexperten von AEMET beobachten die Situation genau und halten dies für „unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich auszuschließen“. Pro Tag werden etwa 6.000 bis 9.000 Tonnen Schwefeldioxid aus dem Vulkan ausgestoßen. Durch die aktuellen Nordwinde ist aber die Gefahr von saurem Regen sehr gering, zumindest aktuell. Allerdings ist es eher wahrscheinlich, dass alle anderen Inseln der Kanaren auch etwas von der Asche abbekommen werden. Dann könnte es auch kritisch für den Flugverkehr werden, der bisher völlig unbeeinträchtigt blieb.
Derzeit darf man sich nicht näher als 2 Kilometer an das Katastrophengebiet heran bewegen, es besteht weiterhin eine hohe Gefahr von pyroklastischen Einschlägen und Aschewolken.
Derzeit laufen auch Prüfungen der spanischen Regierung und der EU, welche Hilfen für die betroffene Insel bereitgestellt werden können. Auch Torres hat schnell ein Gesetz angekündigt, welches unbürokratische Hilfe für die Betroffenen garantieren soll. Allerdings halten sich sowohl die EU als auch die spanische Regierung noch mit Zahlen zurück. Es sei „zu früh“ hier Schätzungen abzugeben, man „beobachte die Situation genau“, heißt es.
UPDATE vom 20. September 10:20 Uhr:
Nachdem rund 5.000 Menschen aus der Vulkan-Zone evakuiert wurden, sind die Behörden zuversichtlich, dass keine weiteren Evakuierungen mehr notwendig sein werden. Bis zur Nacht hatte die Lava bereits 8 Häuser verschlungen. Auf einer Pressekonferenz am späten Abend bestätigte Regierungschef Pedro Sánchez, dass alle materiellen Verluste „so schnell wie möglich“ ausgeglichen werden. Heute will Sánchez wohl noch das Gebiet besuchen. Nach aktuellsten Angaben werden bis zum Nachmittag rund 100 Häuser von dem Lavastrom betroffen sein.
In den betroffenen Gemeinden setzte die Regierung der Kanarischen Inseln den Schulunterricht aus.
Die Lava bewegt sich gemütlich, mit etwa 700 Meter pro Stunde, in Richtung Meer. Auf dem Weg dahin wird diese vermutlich einiges an Schaden anrichten. Die gemessene Temperatur lag in der Nacht bei 1.075 °C! Die Höhe des Lavastroms beträgt etwa 6 Meter, dieser begräbt und vernichtet also alles problemlos auf seinem Weg. Der Lavastrom hat bereits die LP-2 erreicht und damit ist eine Passage der Straße nicht mehr möglich. Nach aktuellen Berechnungen bewegt sich die Lava in Richtung La Bombilla und Puerto Naos. Es gibt zwei größere Risse, die etwa 200 Meter voneinander entfernt liegen und diese haben insgesamt 8 Austrittsstellen.
Die Oberflächenverformung auf La Palma hat wohl weiter zugenommen und beträgt aktuell 19 Zentimeter, dieser Prozess wird wohl auch noch weitergehen.
Update von 20:53 Uhr:
Der vorbereitete Plan zur Evakuierung wurde nach dem Update auf Warnstufe ROT eingeleitet. Nach Angaben der Guardia Civil sind bisher rund 5.000 Menschen aus den Gemeinden El Paseo, Tazacorte und Los Llanos de Aridane evakuiert worden. Die Notrufzentrale ruft zur Ruhe auf und bittet die Bevölkerung Türen und Fenster geschlossen zu halten. Auch soll man ausreichend Trinkwasser und ein batteriebetriebenes Radio bereithalten. Den Anordnungen der Behörden und Rettungskräfte muss in jedem Fall Folge geleistet werden.
Die spanische Zentralregierung von Spanien hat eine militärische Notfalleinheit (UME) nach La Palma geschickt. Auch die Inseln Teneriffa und Gran Canaria entsendet Feuerwehr und andere Rettungskräfte sowie Polizeieinheiten nach La Palma.
Heute hat es bis zum Vulkanausbruch mehr als 6.000 Erdbeben auf La Palma gegeben.
Update vom 19:27 Uhr:
Nach neusten Angaben gibt es aktuell 7 verschiedene Ausbruchsstellen in dem Gebiet des Vulkanausbruchs auf La Palma. Der Lava-Austritt ist unterschiedlich stark und schnell, im Allgemeinen jedoch relativ langsam. Bisher wurden etwa 700 Personen aus der Gemeinde Los Llanos de Aridane evakuiert. Die Hauptstraße zur Gemeinde könnte von dem Lavastrom affektiert werden, aus diesem Grund fanden die Evakuierungen statt, darunter sind auch etwa 500 Touristen aus dem Hotel Puerto Naos.
Mittelwelle wurde der Notfall der Stufe 2 ausgerufen, damit geht die Verantwortung auf das Gobierno de Canarias über. Zudem wurde die Vulkan-Warnampel auf die höchste Stufe (ROT) angehoben. Dies betrifft aber nur die Gemeinden, Tazacorte, El Paso, Fuencaliente, Mazo & Los Llanos de Aridane.
Die Flugsicherheit hat bisher kein Flugverbot verhängt, allerdings wird dazu geraten die Insel La Palma derzeit nicht anzufliegen. Binter hat sich aber bisher dazu entschieden, die Flüge wie geplant durchzuführen. Es könnte lediglich zu „Sichteinschränkungen kommen“, so Binter selbst.
Die Experten des vulkanologischen Institutes versuchen festzustellen, wie viel Material aus dem Vulkan austritt, auch wie viele Meter pro Sekunde die Eruption besitzt ist von Interesse. Zudem werden die austretenden Gase genau überwacht, so kann man feststellen, ob und wann ggf. die Magmakammer erschöpft ist.
Durch die Nähe zu zwei Schluchten wird die Lava sich vermutlich in die Richtung des Meeres bewegen, dies ist aber recht weit entfernt und ob die Lava das Meer erreichen wird ist noch unklar. Unter dem Strich läuft der Ausbruch genau wie es auf den Kanarischen Inseln üblich ist.
Update:
Laut Angeben von TVE ist Regierungschef Pedro Sánchez (PSOE) bereits unterwegs auf die Kanarischen Inseln, um sich von der Lage vor Ort selbst zu informieren. Aktuell scheint es fünf Eruptionen gegeben zu haben, alle an unterschiedlichen Stellen, es gibt demnach wohl fünf verschiedene Austrittsstellen in der Zone. Evtl. gibt es auch eine sechste Austrittsstelle, da eine sechste Explosion registriert wurde, dies ist aber noch nicht ganz klar. Die LP-212 wurde bereits gesperrt. Die erste Eruption fand genau um 15:12 Uhr kanarischer Zeit statt. Fünf Gemeinden sind von den Ausbrüchen betroffen, in den Gemeinden leben rund 35.000 Menschen.
Erster Beitrag:
Kanarische Inseln – Heute um ca. 15 Uhr hat es auf La Palma den erwarteten Vulkanausbruch gegeben. Aktuell gibt es noch nicht sehr viele Informationen. Es gibt eine Liveübertragung von Television Canaria, die wir hier gerne bereitstellen. Wir werden diesen Beitrag als Ticker einrichten und immer wieder mit neusten Informationen versorgen. Die Inselflüge von Binter und Fährverbindungen von FredOlsen sind bisher nicht von dem Vulkanausbruch auf La Palma betroffen.
Es gibt wohl zwei Ausbruchsstellen, aus denen die Lava geschleudert wird. Wie lange der Ausbruch dauern wird, ist noch unklar. Es könnte Stunden oder auch Tage dauern. Man ruft die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die Ausbruchsstellen befinden sich in einem unbewohnten Gebiet rund um die Ortschaft Las Manchas. Dort in der Nähe fand auch der Vulkanausbruch 1949 statt. Evakuationen wurden natürlich durchgeführt.
Es handelt sich um eine effusive Eruption, exakt so wie beim Ausbruch des Teneguía im Jahr 1971. Der Ausbruch selbst ist nicht sehr explosiv, wobei zu Beginn eine kleiner explosionsartige Eruption stattfand. Vor dem Vulkanausbruch gab es einen massiven Anstieg der Erdbeben in dieser Zone. Es ist der achte Vulkanausbruch auf der Insel seit der Eroberung im 15. Jahrhundert. Damit summieren fast 50 % der aktiven Vulkanausbrüche auf den Kanaren seit dieser Zeit auf La Palma. Es gab laut Aufzeichnungen nun 17 Ausbrüche. – TF
LIVEÜBERTRAGUNG:
Als Archiv bei YOUTUBE sehen – LIVE-Video vom Vulkanausbruch HIER sehen.
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