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Gratis Busfahrten wohl erst ab mind. 40 Fahrten im Monat möglich, nichts für Touristen!

Die bestehenden Monatskarten sollen wohl dafür verwendet werden.

Kanarische Inseln – Es liegen erste Informationen bezüglich der kostenlosen Bus- und Bahnfahrten auf den Kanarischen Inseln vor. Laut der Tageszeitung La Provincia ist es wohl geplant, dass man mindestens 40 oder 50 Fahrten pro Monat durchführen muss, damit man die Fahrten kostenlos erhalten kann. So sollen es verschiedene Quellen gegenüber der Tageszeitung bestätigt haben. Die Verantwortung für die Verwaltung liegt wohl beim Verkehrsministerium der Kanarischen Inseln. In den kommenden Wochen sollen mögliche Formeln und Formulierungen des Gesetzes geprüft werden.

Im Grund will man das kostenlose Fahren im öffentlichen Personennahverkehr allen zukommen lassen, die regelmäßig und viel damit unterwegs sind. Also Pendler zur Arbeit oder Schuld und Universität. Menschen, die nur sporadisch mit den Verkehrsmitteln unterwegs sind, oder Touristen können die kostenlosen Tickets also nicht erhalten, diese müssen weiterhin die Tickets zu den bekannten Preisen lösen.

Die genaue Mindestzahl an Fahrten soll im Laufe des Monats noch festgelegt werden. Auf Gran Canaria könnten diese Gratisfahrten auf die aktuellen Monatskarten geschrieben werden, also die Monatskarte für Jugendliche, die für Senioren und die für Residenten im Allgemeinen. Andere Bonuskarten, wie beispielsweise die 10-Fahrten-Karte der Stadtbusse in Las Palmas würden diese Gratisfahrten dann nicht bekommen. Ein richtig praktikables System muss wohl erst noch gefunden werden, bis zum Jahresende ist ja noch etwas Zeit.

Ob das Problem mit den fehlenden Busfahrern und Fahrzeugen sich allerdings bis zum Jahresende lösen lässt, das ist mehr als fraglich. Auf Gran Canaria rechnet man damit, dass alleine hier auf der Insel pro Jahr 2 Millionen Fahrgäste zusätzlich anfallen könnten. Im Jahr 2021 haben die sechs öffentlichen Busunternehmen auf Gran Canaria 53 Millionen Fahrgäste transportiert, seit dem 50%-Rabatt ist die Zahl der Fahrgäste bereits massiv gestiegen, sodass man in diesem Jahr mit deutlich mehr Fahrgästen rechnen muss.

Die meisten lokalen Politiker nebst der Busunternehmen sind sich einig, dass die zusätzlichen 81 Millionen Euro für diese Dienstleistung aus der Staatskasse „völlig unzureichend“ sein werden. Laut Miguel Ángel Pérez del Pino, Verkehrsminister von Gran Canaria, wird alleine auf Gran Canaria ein zusätzlicher Kostenfaktor von 60 Millionen Euro entstehen. Geht man nun davon aus, dass auch auf Teneriffa 60 Millionen Euro benötigt werden und für alle anderen Inseln jeweils 10 Millionen Euro, dann kommt man auf 120 bis 130 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten.

Ein weiteres Risiko

Das Busunternehmen Global gibt zudem an, dass der spanische Staat die 50 %, die dieser seit dem 1. September 2022 eigentlich trägt, bisher nicht gezahlt hat. Dass es mit Verzögerung passieren würde, war klar, aber wenn es zu lange dauern wird, wird Global dazu gezwungen sein, den Dienst einzustellen, um die Kosten nicht explodieren zu lassen. Es wird dann keine Busfahrten auf Gran Canaria mehr geben. Allerdings gibt es auch die Hoffnung, dass dies nicht passieren wird, da man mit keinem großen Anstieg der Fahrgastzahlen rechnet, zumindest nicht für den Langstreckenverkehr auf Gran Canaria, denn die alten Monatstickets kosteten um die 100 € und sind in den letzten Jahren auf unter 20 € gefallen, wer jetzt noch das Auto nutzt, der wird es auch tun, wenn die Busfahrten kostenlos sind, so die Spekulation des Unternehmens. – TF

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