Kanarische Inseln – Der Lebensmittel- und Milchkonzern JSP steht vor dem finalen Ende. Nach nun gut einem Jahr gibt es immer noch keine Einigung zwischen dem Investor Hiperion und dem Insolvenzverwalter. Letzterer hat jetzt das finale Angebot von Hiperion abgelehnt, damit geht der Konzern JSP in die Zwangsversteigerung. Die Produktion von JSP wurde im vergangenen Jahr auf fast null heruntergeschraubt, um Kosten zu sparen.
Hiperion wollte weder Garantien für Mitarbeiter noch andere Garantien abgeben, dies lehnt der Insolvenzverwalter, Rafael Franco, jetzt ab. Er beantragte beim Handelsgericht in Las Palmas eine Zwangsversteigerung „Mit Dringlichkeit“. Der zuständige Richter, Guillermo Fernández hat diesem Antrag stattgegeben. Damit würde JSP jedoch an den Meistbietenden verkauft werden. Hier hat Hiperion natürlich weiterhin die Chance, JSP zu übernehmen. Allerdings gilt dies als unwahrscheinlich, denn eine Bedingung ist, die meisten noch vorhandenen Arbeitsplätze (über 140) von JSP zu sichern.
Der Startpreis der Auktion ist noch nicht festgelegt, ebenso ist unklar, ob JSP komplett oder in einzelnen Teilen versteigert wird. Der Insolvenzverwalter will so versuchen, die Arbeitsplätze zu retten und noch mehr Geld herauszuholen. Die Schulden von JSP sollen möglicherweise ganz gedeckelt werden durch diese Auktion, diese liegen aktuell bei über 60 Millionen Euro.
Aufgrund der fast auf null reduzierten Produktion wird es jedoch jeder Investor schwer haben, JSP wieder in die Supermärkte der Kanaren zu bekommen. Aus diesem Grund hat der Insolvenzverwalter die „Dringlichkeit“ beantragt. Denn jeder verstreichende Tag ist ein Tag mehr, der es unwahrscheinlich macht JSP zu retten.
Vermutlich soll die Auktion im Sommer 2022 enden, sollte bis dahin dann kein Käufer gefunden sein, dann wäre der letzte Schritt die komplette Abwicklung von JSP, also das Ende. Dann würde alles in Einzelteilen verkauft werden, was vorhanden ist. Lagerhallen, Produktionsstätten, Maschinen, Grundstücke, Fahrzeuge usw., danach wäre JSP Geschichte. – TF
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