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Kanaren wollen 2 Milliarden Euro für Wohnungsbau locker machen

Die Zentralregierung müsste dem jedoch zustimmen.

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Kanarische Inseln – Die Wohnungsnot auf den Kanarischen Inseln besteht ungebrochen, nun hat der Minister für Wirtschaft, Industrie, Handel und Selbstständige angekündigt, dass er „stärkere Steueranreize“ aktivieren will, um „zur Linderung der Wohnungskrise auf den Inseln beizutragen“. Damit will er „den Privatsektor ermutigen, Investitionen in Mietwohnungen zu tätigen“. Wohnungsbau und die Sanierung von leerstehenden Immobilien liegen im Auge der Regierung. Dazu will er Spareinlagen aus der kanarischen Investitionsreserve (RIC) verwenden. Damit könnten bis zu 2 Milliarden Euro auf den Immobilienmarkt gespült werden.

„Es handelt sich um eine weitere Maßnahme und nicht um die Lösung des Problems“, betonte der Vizepräsident der Regierung der Kanarischen Inseln, Manuel Domínguez. Er ist davon überzeugt, dass „dieser Anreiz eine unmittelbare Auswirkung auf die Ausweitung des Angebots an Mietobjekten haben könnte“. Dies würde dann die „Lebensqualität von Familien und jungen Menschen auf den Kanaren verbessern, deren Arbeitsmobilität und persönliche Entwicklung aufgrund der hohen Wohnungskosten eingeschränkt ist“.

Nach den Balearen sind die Kanarischen Inseln die autonome Region in Spanien, in der der Mietmarkt ein hohes Gewicht bezeichnet. 28,5 % aller Immobilien sind im Mietmarkt angesiedelt. So hat es das nationale Statistikinstitut (INE) ermittelt. Die spanische Zentralbank warnte jüngst davor, dass die monatlichen Kosten für Mieten zu hoch sind. Diese belaufen sich im Schnitt auf etwa 50 % des Monatseinkommens, obwohl aus Finanzmarkt-Sicht eine maximale Belastung von 30 % wünschenswert wäre.

Der Trend bei steigenden Mieten ist auf den Kanaren ungebrochen, mittlerweile gehören die Inseln zu den vier teuersten Regionen in ganz Spanien, in illustrer Runde mit Madrid, Barcelona und den Balearischen Inseln. Konträr dazu liegt das Einkommen auf den Kanaren so weit unten, dass die Region zu denjenigen mit dem geringsten Verdienst in Spanien gehört.

Fakten und Hoffnungen beim Wohnungsbau

Der Vizepräsident hofft, dass „dieser Anreiz für private Investitionen im Immobiliensektor zu einer Trendwende führen wird, indem die Mietpreise gesenkt und leerstehende Häuser auf den Markt gebracht werden, die saniert werden müssen, weil sie veraltet oder in einem schlechten Zustand sind.“ Auf den Inseln gibt es 25.829 Immobilien, die nur einen Monat im Jahr genutzt werden, und 83.722 werden zwischen einem und drei Monaten bewohnt sind, dies hat das INE anhand der Stromverbrauchsdaten ermittelt. Insgesamt gibt es jedoch 211.331 Immobilien, die nur so geringfügig bis gar nicht in Verwendung sind.

Doch die Nutzung des RIC auf Mietwohnungen erfordert eine Änderung des staatlichen REF-Gesetzes. Die Verfassung legt fest, dass dieser Prozess mit einem positiven Bericht der autonomen Gemeinschaft beginnt, der der Zentralregierung vorgelegt wird. Ebenso wird das Reformprojekt dem Parlament der Kanarischen Inseln zur Debatte und Abstimmung vorgelegt. Der Prozess wird nur fortgesetzt, solange man die Unterstützung von zwei Dritteln der Abgeordneten der Regionalkammer erhält. – TF

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