Gran Canaria – Die Befürchtung, dass auch Gran Canaria bald einen Wassernotstand erleiden könnte, wurden heute durch Inselpräsident Antonio Morales (NC) abgemildert. Denn diese Gefahr bestünde nicht. Selbst wenn die Stauseen der Insel nur noch mit 6 % der möglichen Wasserkapazität gefüllt sind, gäbe es für die Bevölkerung keinen Grund in Panik zu verfallen. Man verwies jedoch auf die Landwirtschaft, die aufgrund der Dürre unter dem Wassermangel leidet, anfälliger sein wird.
Laut Morales hat sich der Wasserstand in den Stauseen in den letzten Monaten täglich um etwa 127.000 Kubikmeter verringert. Dies ist alles auf die Wetterlage zurückzuführen, die auf den Kanarischen Inseln vorherrscht. Dies „betrifft vor allem die Landwirtschaft, die zu 78 % bei der Versorgung auf traditionelle Ressourcen angewiesen ist“, also Wasser von oben. Hier wiederum sei insbesondere der Süden von Gran Canaria betroffen, die Landwirtschaft dort ist fast ausschließlich auf die Stauseen angewiesen.
Morales bekräftigte jedoch, dass „die Wasserversorgung für den menschlichen Gebrauch nicht gefährdet ist“. Die schließe auch den Tourismus mit ein. Begründet wird dies damit, dass die gesamte Wassermenge aus den Entsalzungsanlagen der Insel stamme. Diese produzieren täglich die benötigte Menge an Wasser für den menschlichen Bedarf auf Gran Canaria.
Dazu Morales weiter: „Gran Canaria ist in einer besseren Situation als andere Inseln, um der Dürre zu begegnen, da wir traditionell unter Wassermangel leiden und vor Jahren Entsalzungsanlagen und entsprechende Systeme eingerichtet haben. Diese ermöglichen es uns, den Mangel zu lindern“.
Es muss aber noch mehr getan werden
Allerdings verwies er auch darauf, dass die „industrielle Wasserproduktion verbessert werden muss“, dazu zwinge „uns die Klimakrise“. Daher versicherte der Präsident, dass man weiterhin investieren wird. Allein in den letzten acht Jahren hat das Cabildo für rund 20 Millionen Euro in 270 Projekte investiert, um dem Wassermangel zu begegnen. Kurzfristige Maßnahmen sollen für nochmals 25 Millionen Euro umgesetzt werden, darin inkludiert sind 39 Projekte, die das produzierte Wasser um 41.000 Kubikmeter pro Tag erhöhen sollen. Mittelfristig folgen 23 Initiativen mit weiteren 31 Millionen Euro und langfristig folgen für weitere 100 Millionen Euro weitere Projekte. Das Geld stammt aus einem Abkommen mit dem spanischen Staat.
Ein Großbauprojekt musste Morales wieder hervorheben, das Pumpspeicherkraftwerk Salto de Chira. Sobald die Entsalzungsanlage fertiggestellt ist, wird diese rund 700.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr liefern und wenn die Seen voll gelaufen sind, gibt es diese Menge jedes Jahr als reinen Überschuss. – TF
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