Gran Canaria – Wohl noch in diesem Monat soll der Antrag des Cabildo de Gran Canaria bei der Regierung der Kanaren zu den Bergbaurechten bezüglich der Geothermie final bearbeitet sein. Die Energiebehörde der Insel (CIE) hatte als einigste die abgelaufenen Bergbaurechte für Geothermie auf Gran Canaria zur Verlängerung beantragt. Konkret geht es um Rechte in den Gemeinden Valsequillo, Ingenio, Agüimes und Telde. Das Forschungsprojekt des CIE zielt darauf ab, festzustellen, ob es in den genannten Gemeinden die Chance auf geothermische Energiegewinnung gibt.
Begründet wird diese Chance mit einem Bericht des vulkanologischen Instituts der Kanarischen Inseln aus dem Jahr 2017. Die Schlussfolgerungen damals waren, dass in dem genannten Gebiet das Potenzial auf Gran Canaria wohl am höchsten ist.
Damit die extrem hohen Forschungskosten und die mögliche Nutzung der Geothermie im Anschluss finanzierbar ist, hat das CIE ein Konsortium mit drei Unternehmen gegründet, diese Unternehmen sind Canary Islands Base, Ayagaures Medio Ambiente und Canaluz Infinita. Es gibt wohl auch schon eine Vereinbarung mit einem britischen Unternehmen für Bohrungen, welches sich dem Projekt anschließen würde. Für die technische Beratung wurden die Stadtwerke von Reykjavik (Island) mit ins Boot geholt.
Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass man Bohrungen durchführen wird, werden die Anteile neu verteilt. Derzeit hält das Cabildo de Gran Canaria 97 % an dem Konsortium, bei der Neuaufteilung wird das Cabildo auf 49,9 % der Anteile reduzieren und damit wird privates Kapital die Mehrheit bilden. Derzeit stehen 15 Millionen Euro für die ersten Bohrungen bereit, die Summe stammt aus einem Fördertopf des Ministeriums für ökologischen Wandel. Jedoch sind Investitionen in Höhe von 30,9 Millionen Euro allein für die Forschungsbohrungen geplant. Die Forschungen sollen, wenn alles glattläuft, bis zum 31. Januar 2026 abgeschlossen sein. Da man aber mit Verzögerungen bei Ausschreibungen rechnet, sind Verlängerungen wohl schon jetzt eingeplant.
Man hofft auf Geothermie mit hoher Enthalpie (Temperaturen von über 150 Grad) erschließen zu können. Dieses würde es ermöglichen, 24 Stunden am Tag völlig frei von Schadstoffen Energie zu erzeugen. Ein normales Geothermie-Werk mit etwa 10 Megawatt könnte so rund 23.000 Haushalte versorgen und 57.000 Tonnen CO₂ einsparen. Sollte man mittlere Enthalpie vorfinden (30 bis 150 Grad), dann kann diese Energie industriell oder zur Wasseraufbereitung verwendet werden. – TF
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