Kanarische Inseln – Das Kollegium der Ökonomisten von Las Palmas de Gran Canaria hat einen Bericht veröffentlicht, der das geplante Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen klar ablehnt. Im Gegenteil, die Ökonomisten waren auch vor einer ansteigenden Armut auf den Kanarischen Inseln, sollte das Gesetz so in Kraft treten.
Die Ökonomisten haben sich das Gesetz genauer angeschaut und die Auswirkungen des geplanten Ferienwohnungsgesetzes errechnet. Klar ist, etwa 89 % aller privaten Ferienunterkünfte auf den Kanaren ist in den Händen von Einzelvermietern oder zumindest von kleinen Mittelständlern. Daher müsste dieses Gesetz eben genau diese Gruppen berücksichtigen, was es jedoch nicht tut.
Daher wies Rosa Rodríguez darauf hin, dass die Nutzung dieser Ferienunterkünfte den Familien auf den Inseln ein weiteres Einkommen verschafft, das in vielen Fällen dazu beiträgt, „über die Runden zu kommen“. Sollte man diesen Teil der Wirtschaft herausschneiden, „was wird dann aus der kanarischen Gesamtwirtschaft?“, so die Frage der Ökonomen.
Die Ökonomisten verstehen auch nicht, woher „die Entscheidung zur Ausarbeitung des Gesetzes überhaupt kommt“, denn das Gesetz sei „praktisch ein Tourismus-Moratorium“. Alle Daten belegen, dass es keine fundierte Grundlage für dieses Gesetz gibt.
Laut dem Bericht sind 34 % aller angebotenen touristischen Plätze auf den Kanaren in den privaten Ferienunterkünften angesiedelt, bei den traditionellen „Nicht-Hotels“ (Apartmenthäuser und Bungalowanlagen) sind es 19,45 % und bei den klassischen Hotels über 46 %. In nicht touristisch erschlossenen Gemeinden ist das Verhältnis noch höher bei der Zahl der privaten Unterkünfte.
Gäste von Ferienwohnungen geben am meisten Geld aus
Die Ökonomen haben errechnet, dass keine andere Urlaubergruppe so viel Geld in die kanarische Wirtschaft trägt, wie die Urlauber in privaten Ferienunterkünften. Seit 2019 steigt der Anteil an der Gesamtwirtschaft kontinuierlich an. Etwa 3 % des BIP werden durch private Ferienunterkünfte generiert. Damit liegt die Gewichtung doppelt so hoch wie die der Landwirtschaft und 0,5 Punkte über dem des verarbeitenden Gewerbes.
Abgesehen für das Flugticket geben die Urlauber auch deutlich mehr Geld aus und stützen damit die lokale Wirtschaft stärker als ein klassischer Hotelgast. Ein Gast einer privaten Ferienunterkunft muss „normal einkaufen“ und geht auch öfters in der Umgebung essen und etwas trinken. Diese Gäste sind daher diejenigen, die am meisten außerhalb der Ferienunterkunft ausgeben.
Etwas mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben geben die Urlauber für Nahverkehr, Supermärkte, Gastronomie, Freizeitgestaltung, Souvenirs und andere touristische Ausgaben aus. Hotelgäste kommen auf nur 21 % dieser Summe, so die Ökonomen.
Das Gesetz gegen Ferienwohnungen ist daher nicht zu rechtfertigen
Die Ökonomisten kommen zu dem Schluss, dass „mit diesen Daten, die wir in zwei Berichten bereitgestellt haben, das Gesetz nicht zu rechtfertigen ist“.
Gleichzeitig gibt es sogar Kritik an den Regierungen, sowohl der kanarischen als auch den lokalen, denn etwa 80 % aller Ferienunterkünfte sind umgebaute Häuser und Villen nahe der touristischen Zentren, was nach den bestehenden Gesetzen nicht hätte zugelassen werden dürfen, damit stehen 80 % aller Unterkünfte gegen die aktuellen Vorschriften.
Für die Ökonomisten ist auch klar, dass eine ganze Urlaubergruppe weg geprellt werden könnte, denn diese Urlauber werden sicherlich nicht in Hotels übernachten und sich dann nach Alternativen umsehen. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
ASCAV fordert Stopp des geplanten Tourismusgesetzes für Ferienvermietung, vom 03.10.2024
Weiter Kritik am neuen Tourismusgesetz für die Vermietung von Ferienwohnungen, vom 14.09.2024
Lawine an Neuanmeldungen von über 1.000 neuen Ferienwohnungen auf den Kanaren, vom 05.09.2024
Gran Canaria BLOG: Unser Test, Ferienhaus auf der Insel mit HOLIDU finden
Verbraucherschutzministerium fordert von Gemeinden Kontrolle nicht lizenzierter Ferienvermietung, vom 07.07.2024
Kanaren planen Eilverfahren für neues Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen, vom 01.07.2024
Erste Änderungen für das neue Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen bekannt, vom 17.06.2024
Immobilienverband ACEGI kritisiert die Regierung für Wohnungsregelungen und geplantes Tourismusgesetz, vom 27.05.2024
Volksinitiative der Betroffenen des Tourismusgesetzes im Parlament binnen 3 Minuten abgewiesen, vom 23.05.2024
Airbnb positioniert sich auch gegen das geplante neue Tourismusgesetz der Kanaren, vom 09.05.2024
ASCAV legt Gegenvorschläge zum Tourismusgesetz vor, vom 07.05.2024
ASCAV sagt, dass mit dem neuen Tourismusgesetz 48.000 neue Arbeitslose entstehen würden, vom 23.04.2024
Clavijo ist offen für Änderungen am vorgelegten Tourismusgesetz für Ferienvermietungen, vom 18.04.2024
Immobilienvertreter & Administratoren lehnen Tourismusgesetz ebenfalls energisch ab, vom 12.04.2024
ASCAV bezeichnet geplantes Tourismusgesetz als „verfassungswidrig“ & „totale Vernichtung“, vom 04.04.2024
Eckpunkte des neuen Tourismusgesetzes – Jetzt online einsehbar, vom 04.04.2024
Weitere Links zum Thema:
Pauschal nach Gran Canaria
Sparen mit Gutscheinen und Coupons
Hotelpreise vergleichen und sparen
Flüge vergleichen und sparen
Mietwagen vergleichen und sparen
Wohnmobilurlaub auf Gran Canaria
Reiseschutz nicht vergessen
Frisches AMAZON TOP-Angebot eingetroffen, nicht verpassen!
Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abonnieren.
Jetzt auch unseren WhatsApp-Kanal abonnieren, um immer die neusten News zu erhalten!