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Ökonomen klar gegen das Tourismusgesetz für Ferienwohnungen – Armut wird steigen!

89% aller privaten Ferienunterkünfte gehören Einzelvermietern oder kleinen Mittelständlern!

Lesedauer 4 Minuten

Kanarische Inseln – Das Kollegium der Ökonomisten von Las Palmas de Gran Canaria hat einen Bericht veröffentlicht, der das geplante Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen klar ablehnt. Im Gegenteil, die Ökonomisten waren auch vor einer ansteigenden Armut auf den Kanarischen Inseln, sollte das Gesetz so in Kraft treten.

Die Ökonomisten haben sich das Gesetz genauer angeschaut und die Auswirkungen des geplanten Ferienwohnungsgesetzes errechnet. Klar ist, etwa 89 % aller privaten Ferienunterkünfte auf den Kanaren ist in den Händen von Einzelvermietern oder zumindest von kleinen Mittelständlern. Daher müsste dieses Gesetz eben genau diese Gruppen berücksichtigen, was es jedoch nicht tut.

Daher wies Rosa Rodríguez darauf hin, dass die Nutzung dieser Ferienunterkünfte den Familien auf den Inseln ein weiteres Einkommen verschafft, das in vielen Fällen dazu beiträgt, „über die Runden zu kommen“. Sollte man diesen Teil der Wirtschaft herausschneiden, „was wird dann aus der kanarischen Gesamtwirtschaft?“, so die Frage der Ökonomen.

Die Ökonomisten verstehen auch nicht, woher „die Entscheidung zur Ausarbeitung des Gesetzes überhaupt kommt“, denn das Gesetz sei „praktisch ein Tourismus-Moratorium“. Alle Daten belegen, dass es keine fundierte Grundlage für dieses Gesetz gibt.

Laut dem Bericht sind 34 % aller angebotenen touristischen Plätze auf den Kanaren in den privaten Ferienunterkünften angesiedelt, bei den traditionellen „Nicht-Hotels“ (Apartmenthäuser und Bungalowanlagen) sind es 19,45 % und bei den klassischen Hotels über 46 %. In nicht touristisch erschlossenen Gemeinden ist das Verhältnis noch höher bei der Zahl der privaten Unterkünfte.

Gäste von Ferienwohnungen geben am meisten Geld aus

Die Ökonomen haben errechnet, dass keine andere Urlaubergruppe so viel Geld in die kanarische Wirtschaft trägt, wie die Urlauber in privaten Ferienunterkünften. Seit 2019 steigt der Anteil an der Gesamtwirtschaft kontinuierlich an. Etwa 3 % des BIP werden durch private Ferienunterkünfte generiert. Damit liegt die Gewichtung doppelt so hoch wie die der Landwirtschaft und 0,5 Punkte über dem des verarbeitenden Gewerbes.

Abgesehen für das Flugticket geben die Urlauber auch deutlich mehr Geld aus und stützen damit die lokale Wirtschaft stärker als ein klassischer Hotelgast. Ein Gast einer privaten Ferienunterkunft muss „normal einkaufen“ und geht auch öfters in der Umgebung essen und etwas trinken. Diese Gäste sind daher diejenigen, die am meisten außerhalb der Ferienunterkunft ausgeben.

Etwas mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben geben die Urlauber für Nahverkehr, Supermärkte, Gastronomie, Freizeitgestaltung, Souvenirs und andere touristische Ausgaben aus. Hotelgäste kommen auf nur 21 % dieser Summe, so die Ökonomen.

Das Gesetz gegen Ferienwohnungen ist daher nicht zu rechtfertigen

Die Ökonomisten kommen zu dem Schluss, dass „mit diesen Daten, die wir in zwei Berichten bereitgestellt haben, das Gesetz nicht zu rechtfertigen ist“.

Gleichzeitig gibt es sogar Kritik an den Regierungen, sowohl der kanarischen als auch den lokalen, denn etwa 80 % aller Ferienunterkünfte sind umgebaute Häuser und Villen nahe der touristischen Zentren, was nach den bestehenden Gesetzen nicht hätte zugelassen werden dürfen, damit stehen 80 % aller Unterkünfte gegen die aktuellen Vorschriften.

Für die Ökonomisten ist auch klar, dass eine ganze Urlaubergruppe weg geprellt werden könnte, denn diese Urlauber werden sicherlich nicht in Hotels übernachten und sich dann nach Alternativen umsehen. – TF

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