Gran Canaria – Die spanische Regierung hat sich erstmals dazu verpflichtet, die Bauosten der Zugstrecke auf Gran Canaria und auch auf Teneriffa zu übernehmen. Dafür soll zunächst, noch vor Ablauf des Monats, ein Protokoll unterzeichnet werden, welches die Zugstrecken als „von strategischem Interesse“ erklärt. Danach werden mit beiden Provinzen separate Vereinbarungen abgeschlossen, diese Vereinbarungen umfassen einen Finanzierungsplan für 10 Jahre, diese Pläne können aber um weitere sieben Jahre verlängert werden.
Auf dieses Modell hat man sich am vergangenen Mittwoch bei einem Treffen zwischen dem Staatssekretär für nachhaltige Mobilität, José Antonio Santana, und dem kanarischen Minister für öffentliche Arbeiten, Pablo Rodríguez, geeinigt. Bei dem Treffen nahmen auch Ratsmitglieder der Inselregierungen von Gran Canaria und Teneriffa teil.
Der Staatssekretär betonte, dass man den „Eisenbahnbau beider Insel eher früher als später Wirklichkeit werden lassen“ will.
Pablo Rodríguez hingegen betonte, dass diese Vereinbarung zwar „kein endgültiger Schritt ist, aber ein wichtiger“. Er wies auch darauf hin, dass beide Bahnlinien Gesamtbaukosten von etwa 4 Milliarden Euro bedeuten.
Kommentar von Gran Canaria
Laut Antonio Morales, Präsident des Cabildo von Gran Canaria, „sind wir der Umsetzung der Eisenbahn als öffentliches Verkehrsmittel einen Schritt näher gekommen“ und zwar in einem der Gebiete Europas mit der höchsten Fahrzeugdichte. Dafür werden die Linien in verschiedene Phasen unterteilt. Auf dieser Insel würde zuerst der Abschnitt zwischen dem Flughafen und Vecindario gebaut werden.
Das Projekt auf Gran Canaria sei tatsächlich weiter fortgeschritten als das auf Teneriffa, gab auch Morales zu verstehen und wies darauf hin, dass die Umweltverträglichkeitserklärung für das Projekt voraussichtlich im ersten Quartal 2025 genehmigt werde und dann im Laufe des Jahres mit der Enteignung der erforderlichen Grundstücke begonnen werde, wobei das Cabildo dafür über ein eigenes Budget von fast 17 Millionen verfügt.
Kommentar von Teneriffa
Rosa Dávila, Präsidentin des Inselrats von Teneriffa, bezeichnete das Treffen als „historisch“ und sagte, dass „die Erklärung des strategischen Allgemeininteresses und die Finanzierung“ der kanarischen Züge „noch nie so nahe gewesen seien. Das Teneriffa-Projekt werde derzeit überprüft, und der Abschnitt zwischen dem Flughafen Reina Sofia und Adeje werde als Erster auf der Strecke gebaut, sagte sie.
Darüber hinaus plädierte Dávila dafür, die Kanarenzüge in das transeuropäische Verkehrsnetz einzubeziehen, um ihre Kofinanzierung mit EU-Mitteln zu erleichtern. Als äußerst periphere Region könnte die Schienenanbindung von Häfen und Flughäfen bis zu 70 Prozent der Fördermittel erhalten.
Ähnlich formulierte es auch der spanische Staatssekretär, der sich für eine Unterstützung der EU aussprach.
Weitere Details zur Vereinbarung bezüglich der Zugstrecken
Der Staat wird den Bau der Züge auf Gran Canaria und Teneriffa finanzieren, allerdings nicht vollständig. In den Vereinbarungen mit den einzelnen Provinzen wird festgelegt, welcher Teil aus der Staatskasse kommt und welcher Prozentsatz von den regionalen und Inselverwaltungen der Kanarischen Inseln gezahlt wird.
Dies kommentierte der Staatssekretär für nachhaltige Mobilität, José Antonio Santano, der nicht ausschloss, dass sich auch die Europäische Union an den Kosten der Bahnstrecken beteiligen würde. Auf die Frage, welche Prozentsätze für welche Regierungen in Betracht gezogen würden, erklärte er lediglich: „Wir haben nicht über Prozentsätze gesprochen“, und benutzte ein baskisches Sprichwort: „Darüber reden wir später.“
Die gleiche Meinung habe er auch auf Fragen zum Management- und Betriebssystem der künftigen Züge auf den beiden Hauptstadtinseln geäußert, sagte er. Auch dieses Thema sei bei dem Treffen nicht diskutiert worden.
In Bezug auf die sozioökonomische Rentabilität der Eisenbahnlinien betonte Santano, dass diese von entscheidender Bedeutung für die Umwandlung des Finanzierungsprotokolls in eine Vereinbarung sein werde, und erklärte, dass im Falle des Zugs auf Gran Canaria die bereits vom Cabildo in Zusammenarbeit mit Ineco durchgeführten Studien vom Ministerium überprüft werden, um die Daten zu bestätigen.
„Dies ist das Verfahren, das das Ministerium anwendet, wenn die Informationen nicht von uns erstellt werden“, erklärte er und betonte, dass „die Bahn das Schlüsselelement für die Dekarbonisierung der Wirtschaft ist, auch auf den Inseln.“ – TF
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