Maspalomas – Der Gaypride Maspalomas wirft seine Schatten voraus, GranCanariaGayStay, ein Reisevermittler für schwule Reisen und regelmäßiger Teilnehmer an der Parade des GayPride Maspalomas sowie des Karnevals, hat sich erneut zu den obskuren Praktiken der Organisation und der Gemeindeverwaltung geäußert. Nach Angaben des Unternehmens wurden im vergangenen Jahr die Paradewagen „ohne definitive Kriterien“ nur anhand von Skizzen ausgewählt. Darüber haben „wir uns in verschiedenen Medien, Netzwerken, privat und öffentlich auch bei den Behörden beschwert, aber wir haben nie eine Antwort erhalten“ sagte Inma Ezequiel in einer Erklärung gegenüber MaspalomasAhora.
Diese Geschäftspraktiken sind auch in diesem Jahr nahezu identisch, „wir haben erneut um Aufklärung gebeten“, wieder schriftlich an die Freedom LGBT Association (ein Verein für soziale Aktivitäten ohne Gewinnabsicht, gemäß der Webseite der Regierung der Kanaren), die den GayPride Maspalomas verwalten, „wir haben aber wieder keine Antwort erhalten“.
Aus diesem Grund hat man auch erneut die Behörden angefragt, ob diese diesmal etwas Licht ins Dunkel bringen können. Nach Meinung von GranCanariaGayStay gibt es „keine objektiven Kriterien, auf dies sich die Skizzen der Paradewagen stützen könnten, dabei könnte es viele geben: Farben, Bilder, Art der Firma, Slogans, Beitrag an das LGBT Kollektiv, Förderung der Gemeinde usw.“ Nach Angaben von Inma Ezequiel habe die Organisation Freedom nur von sich gegeben, dass das „Design und die Qualität, die diese Veranstaltung verdient, sich auf das Thema Stolz (Pride) beziehen müssen und nicht voll auf Werbung ausgelegt sein soll“.
GranCanariaGayStay sieht genau darin ein Problem, denn diese „Kriterien“ bleiben subjektiv und wurden auch im letzten Jahr in der Parade nicht berücksichtigt. Man stellt sich die Frage, wer die Auswahl letztendlich überwacht und warum dafür nicht ein Notar herangezogen wird, der nach klaren Vorgaben die Wagen auswählt, so wird dies schließlich auch bei anderen Veranstaltungen gemacht, denn schließlich sind die Beteiligten Paradeteilnehmer auch wirtschaftlich von dem Ergebnis betroffen, warum werden diese Entscheidungen dann nicht öffentlich zugänglich gemacht?
In diesem Jahr kostet alleine die Anmeldung für einen Paradewagen 740 Euro, da stellen „wir uns die Frage, was diese hohen Kosten denn abdecken? Wie werden diese berechnet und zu welchem Zweck? Zahlt die Organisation selbst auch diese Gebühr oder ist diese davon befreit?“ Fragen über Fragen, nach Auffassung von GranCanariaGayStay ist dieser Preis, der undurchsichtig und ohne Angabe von Gründen erhoben wird, einfach „zu teuer für eine Parade die nicht einmal drei Stunden dauert“.
Obwohl das Auswahlverfahren für die Paradewagen noch nicht begonnen hat, werden bereits Tickets für die ZWEI Paradewagen der Organisation Freedom angeboten. Zudem gibt es wohl einen offiziellen Paradewagen, der die Parade vorweg eröffnet. Dies dürfte eigentlich gar nicht möglich sein. Eine weitere Unstimmigkeit ist, die Angabe zur Menge der Paradewagen, dürfen 25 Wagen zusätzlich teilnehmen oder werden die drei, bereits von der Organisation eingeplanten Wagen, von den 25 Wagen abgezogen, sodass die Bewerber sich nur noch um 22 Plätze bewerben können? Es ist also auch unklar wie viele „offizielle Paradewagen es gibt“.
Ein Thema, das uns wohl noch lange beschäftigen wird, denn auch wir vertreten die Ansicht, dass hier seit ein paar Jahren viel Unfug getrieben wird, besonders dann, wenn es um Geld geht. Die Organisation Freedom scheint sich jedenfalls die Taschen gut vollzustopfen und das Geld auch als Gewinn herauszunehmen, so liegen uns diverse Berichte vor, dass die beiden „Organisatoren“ nach den PrideWochen dann gerne mal auf eine lange Reise gehen, die auch gerne 10 bis 15 Tausend Euro kosten darf… – TF
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