Kanarische Inseln – Der aktuelle Stand beim Coronavirus auf den Kanarischen Inseln bestätigt insgesamt 21 aktive Fälle, gestern kamen im Laufe des Tages zwei weitere bestätigte hinzu, einer auf Teneriffa und einer auf Gran Canaria. Beide Fälle stehen in Verbindung mit Italien, jedoch nicht in Verbindung zu den bisher aktiven Fällen. Alle aktiven Fälle von gestern sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in unverändertem Zustand. 13 Fälle gibt es auf Teneriffa, 7 auf Gran Canaria und 1 auf Fuerteventura.
Der Karneval von Maspalomas wird derzeit nicht ausgesetzt, das gab das Rathaus gestern ebenfalls bekannt. Ob sich daran etwas ändert, bleibt abzuwarten. Der zuständige Stadtrat Alejandro Marchial bestätigte gegenüber der Presse, dass der Karneval abgesagt werden würde, wenn die Regierung der Kanaren dies verlangt.
Aufgrund der Lage in Italien hat das Land ja die Abriegelung des gesamten Landes beschlossen. Spanien reagierte und hat alle direkten Flugverbindungen mit Italien für die kommenden 14 Tage gestrichen. Es gehen weder Flüge nach Italien noch kommen Flüge von dort. Die Sperre gilt bis zum 25. März 0:00 Uhr. Für Spanien ist Italien nach Großbritannien und Deutschland der wichtigste Flugmarkt, auf den Kanarischen Inseln betrifft dieser Streichung etwa 80 Flüge pro Woche. In ganz Spanien sind es etwa 100 Flüge pro Tag. Etwa 3 % aller Touristen auf den Kanarischen Inseln sind Italiener, die Zahl steigt seit Jahren. Auf den Kanaren ist der Ausländeranteil der Italiener der höchste von allen, laut INE leben aktuell 49.209 Italiener auf dem Archipel, keine andere Bevölkerungsgruppe hat einen so hohen Anteil. Diese Flugsperre kann im Übrigen, mit Absprache der EU, auch um weitere 14 Tage verlängert werden. Was letztendlich mit den Touristen aus Italien passiert, die derzeit auf den Kanaren sind, ist völlig offen. Abreisen nach Hause ist ja nicht möglich.
UD Las Palmas hat die spanische Fußballliga gebeten, die Liga zu pausieren, dies wird wohl eher nicht passieren, es wurden bereits einige Spiele ohne Publikum festgelegt. So auch das Heimspiel von UD Las Palmas gegen FC Girona am Wochenende.
Der eigentliche Schaden macht sich erst jetzt nach und nach bemerkbar, die Wirtschaft bricht weltweit ein, die Börsen stürzen als gäbe es eine neue Bankenkrise. In Spanien sind die Kanarischen Inseln die am stärksten betroffene Region, das haben Finanzexperten der Bank BBVA ermittelt. Allerdings sei der Zusammenbruch nur temporär und leichter zu überstehen als der durch die Bankenkrise. Die Abhängigkeit vom Tourismus ist in einem solchen Fall besonders kritisch zu sehen. Allerdings werden Schwellenländer länger an den Nachfolgen zu kämpfen haben als die Kanaren, da sind sich die Experten auch einig.
Das spanische Parlament wird ebenfalls ausgesetzt, ein Abgeordneter der rechtsradikalen Partei VOX gilt als infiziert.
Weltweit gab es bis zum aktuellen Zeitpunkt 119.133 infizierte Personen, allerdings sind davon bereits 65.779 Personen wieder geheilt, demnach sind also aktuell auf der gesamten Welt 53.354 Menschen infiziert. 115 Länder der Erde vermelden Fälle von COVID-19. – TF
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