Kanarische Inseln – Heute gegen 14 Uhr trat Ángel Víctor Torres, der Präsident der Kanarischen Insel nach einer Videokonferenz aller autonomen Präsidenten mit Pedro Sanchez vor die Presse. Er erklärte zum Cornavirus und dem Ausnahmezustand, dass es bei der Konferenz um die Standpunkte der autonomen Regionen ging, die nun von der Zentralregierung in die Maßnahmen mit eingebunden werden sollen, um die Gesundheitskrise und die daraus resultierende Sozialkrise nebst Wirtschaftskrise zu meistern. Die lokalen Regierungen sollen bis morgen früh Dokumente an die Zentralregierung senden, diese sollen dann in die Bedenken mit eingebunden werden.
Im Kern ging es dem Präsidenten wohl darum, das in erster Linie die Gesundheitskrise überwunden werden muss, sprich alle beschlossenen Maßnahmen müssen eingehalten werden. Man soll u Hause bleiben, sofern man nicht arbeiten muss oder sich versorgen muss. Strafen drohen, auch Falschparker, weil man sonst keinen anderen Parkplatz findet werden weiterhin bestraft. Gesetze gelten noch immer, der Staat ist deshalb nicht Gesetzlos.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sollen dann mit allen notwendigen Mitteln abgefangen werden, Zahlungen ausgesetzt und Hilfspakete auf den Weg gebracht werden, alles für so lange wie notwendig. Auf Nachfrage dazu erklärte Torres, dass man nicht sagen kann „wie lange das sein wird, so lange wie nötig, dies inkludiert auch die Zeit nach dem Ausnahmezustand, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen“. Welche Maßnahmen das alles sein werden, soll wohl am kommenden Dienstag von Pedro Sanchez präsentiert werden.
Der Tourismus auf den Kanaren wird nun besonders hart getroffen, aktuell reisen Gäste überstürzt und ohne Rücksicht ab, alle „flüchten“ bzw. versuchen es. Die Flughäfen vermelden Massenanstürme, ein Brutherd für Virusübertragungen, wir raten dazu ruhe zu bewahren und den Urlaub so fern wie möglich normal zu beenden, um nicht in diese Menschenmassen involviert zu werden. Der Ausnahmezustand gilt auch für Touristen, darin ist ein Mindestabstand von 1 Meter zu anderen Personen vorgeschrieben, dies wird derzeit an den Flughäfen in keiner Weise eingehalten, auch hier drohen ggf. Strafen. Ebenso ist es allen Touristen untersagt die Hotels und Ferienanlagen zu verlassen, sofern keine Lebensmitteleinkäufe oder Arztbesuche anstehen, oder eben die Heimreise.
Nach unseren Kenntnissen sind die Flüge zwar stark reduziert aber man kann damit rechnen halbwegs normal abreisen zu können, aufgrund der äußersten Randlage haben die Kanaren immer einen Sonderstatus bei Flügen. Neue Gäste können derzeit wohl nicht einreisen, da die Reisen nur für spezielle Fälle erlaubt sind, darunter fällt eine Urlaubsreise nicht, dies ist zumindest ein Wunsch der kanarischen Regierung, ob dem nachgekommen wird, entscheidet nun Madrid. Aber dies ist mit den Fluggesellschaften und Reisevermittlern genau zu klären. Tuifly hat, wie gestern Jet2, heute angekündigt alle Flüge nur noch leer nach Spanien zu schicken, um bestehende Rückreisen zu garantieren. Gäste werden bis zum 27. März nicht mehr nach Spanien transportiert.
Lieferdienste, die man beispielsweise über Just-Eat beanspruchen kann sind weiterhin erlaubt und auch gewollt.
Die neusten Zahlen zu den Infektionszahlen auf den Kanarischen Inseln besagt, dass es derzeit 101 aktive Fälle auf den Inseln gibt, 7 gelten weiterhin als geheilt und einen Todesfall. Auf Teneriffa sind demnach aktuell 70 Menschen aktiv infiziert, auf Gran Canaria sind es 19, La Palma folgt mit 5. Lanzarote verbucht 3 Fälle, ebenso Fuerteventura. La Gomera hat weiterhin einen Fall. Insgesamt befinden sich derzeit 33 Menschen in Krankenhäusern, 9 davon befinden sich in schwerem Zustand, davon acht auf Teneriffa und einer auf Gran Canaria. Alle anderen sind derzeit asymptomatisch.
Die Zahl der infizierten Fälle weltweit liegt derzeit bei 156.400, davon gelten bereits 73.968 als geheilt. Demnach gibt es 82.432 aktive Fälle auf der Welt. – TF
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