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Verzögerungen beim Baustart für Entsalzungsanlage des Pumpkraftwerks Salto de Chira erzwungen

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San Bartolomé de Tirajana – Für die Entsalzungsanlage, die benötigt wird, um das Pumpspeicherkraftwerk „Salto de Chira“ zu bauen, fehlt noch ein positiver Bericht der Wasserbehörde von Gran Canaria. Dieser positive Bericht ist jedoch zwingend erforderlich, damit das Werk zur Entsalzung des Meerwassers überhaupt gebaut werden darf. Carmelo Santana, von der Wasserbehörde sagte, dass „der Bericht nicht vor Ende Januar festgestellt sein wird, damit der erste Stein der Anlage gelegt werden kann“.

Im Juni 2021 wurde der Bau der Entsalzungsanlage per Ausschreibung an das Unternehmen Tedaqua im Wert von 20 Millionen Euro vergeben, die Bauzeit soll maximal 26 Monate betragen. Seither wird das Projekt immer wieder „bombardiert“. Verbände reichen Beschwerden bei der Wasserbehörde und anderen Stellen ein, dies verlangsamt die notwendigen Prozesse des Genehmigungsverfahrens. Bei der Wasserbehörde wurden bisher 5 Beschwerden registriert, alle wurden bereits von REE (Bauherr, Red Española Electrica) beantwortet, erklärt Santana.

Trotzdem haben nun schon gewisse Arbeiten auf dem Grundstück begonnen, alles wofür man keine Genehmigung benötigt. Es geht um die Anpassung und Konditionierung des Grundstückes, also Vorbereitungsarbeiten. Sobald die Bescheinigungen vorliegen, wird REE damit in der Lage sein, sofort mit dem Bau der Anlage zu beginnen.

Eine gezwungene Änderung für die Entsalzungsanlage wurde jedoch durch die Beschwerden erreicht. In der Umweltverträglichkeitsstudie wurde festgelegt, dass die Wasserentnahmestelle und die aus der Entsalzung resultierende Entsalzungsstelle, deren Rohre parallel verlaufen werden, weiter auf das Meer hinaus verlegt werden müssen. Der Wasser-Einlass muss jetzt in einer Tiefe von mindestens 20 Metern liegen, und die Einleitstelle für das Rest-Salzwasser in einer Tiefe von 25 Metern, geplant waren für beide 9,14 Meter. Dafür muss und auch eine neue Studie erstellt werden, die den Meeresboden an der geplanten Stelle analysiert. Wichtig dafür sind sowohl die dort lebenden Arten und die Lebensräume sowohl von Flora als auch Fauna.

Meinung

Bisher ist dieses Projekt jahrelang nicht vorangekommen, weil eben immer wieder gegen das Projekt geklagt und protestiert wird. Es ist für die Energiegewinnung der Zukunft aber unerlässlich. Auch werden alle Anforderungen immer regelkonform umgesetzt, die Zukunft der Insel, was CO₂-Neutralität und sichere Energieversorgung und somit 100 % Umweltfreundlichkeit betrifft, hängt eben auch von solchen teils unbeliebten Projekten ab. Wenn man eine sichere und saubere Zukunft haben will, muss man kleine Abstriche auch in der Gegenwart in Kauf nehmen. – TF

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UNESCO lehnt Beschwerde bezüglich Pumpkraftwerk zwischen Soria und Chira ab, vom 26.02.2021
Umweltaktivisten fordern ein sofortiges Ende des Pumpspeicherwerkes zwischen Soria & Chira-Damm, vom 15.01.2021, inkl. weiterer Artikel als Archiv

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