Infos Gran Canaria | Das Inselportal
NewsGesellschaftPolitikSpanien & Die WeltWirtschaft & Branchen

Weiterhin keine Einigung für neues Beitragssystem der Selbstständigen

Lesedauer 2 Minuten

Spanien – Eigentlich wollte man in Spanien bis zum Monatsende des Junis ein neues Beitragssystem für Selbstständige beschlossen haben, doch der dafür zuständige Minister, José Luis Escrivá, scheint weiterhin noch mehr herausholen zu wollen. In den Verhandlungen hat der Minister nun von den Verbänden verlangt, dass die sogenannte „Flatrate“ für Selbstständige, die eine neue Tätigkeit starten, anstelle von 60 auf 70 Euro nun auf 80 Euro angehoben werden sollte. Dies soll dann für die kommenden drei Jahre so bleiben.

Dabei war der Minister schon einen Schritt weiter, er wollte zunächst diese „Flatrate“ nur für Selbstständige anwenden, die weniger als den Mindestlohn verdienen. Doch dann beim letzten Verhandlungstag zog der Minister eine neue Karte aus dem Ärmel, die Anhebung dieser „Flatrate“ auf 80 Euro bei gleichzeitiger Reduzierung des Sozialschutzes. Der Minister ging aber noch einen Schritt weiter, denn dies solle nicht nur für neue Selbstständige gelten, sondern auch für Frauen, die einen Mutterschaftsurlaub genommen hatten und zurück in die Selbstständigkeit gehen. Eine starke Kontroverse bei allen Verhandlungspartnern tat sich auf.

Im Grund sei man mit dem neuen Sozialversicherungssystem fertig, aber „es gibt noch viele Randerscheinungen zu lösen“, so der Präsident von ATA, Lorenzo Amor. „Bis es einen finalen Entwurf gibt, können wir unser Urteil nicht abgeben“, so Amor weiter.

Der Präsident von UTA, Eduardo Abad, war etwas zufriedener. „Wir fühlen uns wohl, solange diejenigen, die am wenigsten verdienen, stärkere Reduzierungen erhalten und solange die Erhöhungen für diejenigen, die am meisten verdienen, nicht übertrieben werden“.

Über die Beitragshöhen wird derzeit kaum noch diskutiert, dies scheint relativ sicher und wird dann zwischen 230 € monatlich und 590 € monatlich liegen, abhängig von Jahr und Einkommen. Diese neue Spielkarte verzögert nun aber alles, wobei auch noch geklärt werden muss, was der Minister unter „Realeinkommen“ genau versteht. Auch hier gäbe es noch Verhandlungsbedarf. Ein letzter Punkt auf der Agenda, was passiert dann nach 2025, auch fordern die Verbände mehr Planungssicherheit von der Regierung. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Weitere Zugeständnisse beim neuen Beitragssystem für Selbstständige in Spanien
PODEMOS mischt sich bei neuen Beiträgen für Selbstständige in Spanien ein, vom 15.06.2022
Wieder neuer Vorschlag für Beitragssystem der Selbstständigen in Spanien, vom 13.06.2022
Neuer Vorschlag für Sozialversicherungsbeiträge für Selbstständige erneut in der Kritik, vom 30.05.2022
Vorschlag von ATA für neues Beitragssystem für Selbstständige in Spanien, vom 20.04.2022
Neues Sozialversicherungssystem für Selbstständige ab 2021 in Spanien?, vom 16.02.2022
Neues Beitragssystem für Selbstständige – Wird es teurer oder evtl. gar billiger?, vom 31.01.2022
Selbstständige in Spanien schauen mit großer Sorge ins Jahr 2022, vom 21.12.2022
Selbstständige in Spanien müssen ab Januar höhere Abgaben zahlen, vom 29.11.2021

Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abonnieren.

Ähnliche Beiträge

Morales bittet die Zentralregierung erneut um Unterstützung für die Zugstrecke

Thomas F. InfosGC

Onlinehandel auf den Kanaren boomt seit Anhebung der Zollgrenze auf 150 €

Thomas F. InfosGC

Für das Molino de Agua in Fataga wird dringend Hilfe benötigt! inkl. Video

Thomas F. InfosGC