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Lawine an Neuanmeldungen von über 1.000 neuen Ferienwohnungen auf den Kanaren

Die Regierung erreicht das Gegenteil mit geplantem Gesetz.

Lesedauer 4 Minuten

Kanarische Inseln – Die Diskussion über das neue Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen und Häusern, die von der kanarischen Regierung angestoßen wurde, sorgt für eine Lawine an Neuregistrierungen von Ferienwohnungen auf den Kanarischen Inseln. Vor vier Monaten wurde der erste Entwurf des neuen Gesetzes vorgelegt.

Die neueste Auswertung zu den registrierten Ferienunterkünften auf den Inseln zeigt, dass derzeit 61.170 Ferienwohnungen offiziell registriert sind, darin befinden sich insgesamt 256.684 Plätze. Dies bedeutet einen Anstieg von fast 92.000 Plätzen binnen eines Jahres.

Besonders aufmerksam sollte man die Entwicklung im letzten Monat betrachten. Denn alleine von Ende Juli bis Ende August 2024 stieg die Zahl der neu registrierten Ferienwohnungen auf den Kanarischen Inseln um 1.024 Stück. Diese bieten 9.100 neue Plätze an. Gute 50 % der neuen Ferienwohnungen stammen von Großbesitzern und Gesellschaften. In der Regel handelt es sich um komplette Gebäude mit mehreren Wohnungen, diese werden gemein als „Pseudohotels“ bezeichnet.

Laut der Präsidentin von ASCAV, Doris Borrego, werden sogar halbfertige Gebäude angemeldet, nur um die neue Norm, die voraussichtlich zum Jahresende in Kraft treten wird, zu umgehen.

Die Regierung der Kanaren wollte eigentlich unterbinden, dass immer mehr Ferienwohnungen angemeldet werden. Mit der Planung des neuen Gesetzes hat die Regierung aber genau das Gegenteil erreicht, kritisiert ASCAV. Ein unkontrolliertes Wachstum auf dem Markt der Ferienwohnungen auf den Kanaren ist entstanden.

Regierung schuld durch Umgang mit Ferienwohnungen

Borrego vertritt weiterhin die Ansicht, dass „der einzige Schuldige für die steigenden Immobilienpreise die Regierung der Kanarischen Inseln ist“, denn es wird weiterhin zu wenig Wohnraum gebaut. Etwas, das seit Jahrzehnten ein Problem war und weiterhin ist.

Erschwert wird der Wohnungsmarkt durch das neue spanische Wohnraumgesetz, welches zu einem Verlust von 40 % bei den Mietobjekten geführt hat. Die Hälfte davon wurde in Ferienunterkünfte umgewandelt. Zudem kommt ein Leerstand von 211.000 Immobilien auf den Kanaren, all dies drückt auf den Markt und treibt die Preise nach oben.

Doris Borrego wirft der Regierung „einen Aufruf zur Anmeldung von Ferienwohnungen“ vor. Durch die neuen „sehr restriktiven“ Regelungen bleibt den Menschen kaum etwas anderes übrig. Die Regierung nutzt diese Situation nun erneut schamlos aus, um das Gesetz mit der „Flut an Neuanmeldungen“ zu rechtfertigen, dabei hat die Regierung genau diese Neuanmeldungen selbst verursacht. Denn für Ende Oktober brachte man ein Anmeldeverbot für 1 Jahr ins Spiel.

Man kritisiert die Partei CC für die allgemeine Haltung gegenüber privaten Ferienvermietungen. „Die Gruppe hat tief verwurzelte Probleme mit dieser Gruppe“. Ein Treffen zwischen Regierung und ASCAV wurde bisher stets abgelehnt.

In den kommenden Tagen will Tourismusministerin Jessica de León eine Pressekonferenz abhalten, um über die ersten Änderungen in dem Gesetzesentwurf zu sprechen.

Beschränkungen bei Ferienwohnungen lösen Mietprobleme nicht

Ein Beispiel aus New York belegt, dass Beschränkungen, wie die geplanten auf den Kanarischen Inseln, keinen positiven Effekt auf den Mietmarkt haben. Im Gegenteil. Die Großstadt in den USA hat ein ähnliches Gesetz vor gut einem Jahr eingeführt, die Ergebnisse sind ernüchternd.

Binnen eines Jahres stiegen die Mietpreise um weitere 3,4 %; es wurde sogar ein neuer Preisrekord von 5.000 Dollar pro Monat für ein kleines Apartment in Manhattan erreicht. Das Angebot in New York ist weiterhin verknappt und Eigentümer vermieten nicht günstiger.

Selbst in den Außenbezirken von New York hat das Verbot negative Folgen. Waren zuvor Urlauber auch in den Außenbezirken unterwegs, fahlen diese nun gänzlich. Das schwächt die Wirtschaft und den Handel der Außenbezirke von New York erheblich.

Die Unterkunftspreise in New York City sind um 7,4 % gestiegen, was deutlich mehr ist, als in anderen Städten des Landes, wo diese im Schnitt nur um 2,1 % gestiegen sind.

Diese Daten belegen, dass ein ergänzendes Angebot von Ferienwohnungen sowohl für Urlauber als auch für die Wirtschaft selbst von großem Interesse ist. Verbote haben in der Regel den gegenteiligen Effekt, etwas, das die Politik bei fast allen Themen unterschätzt. – TF

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