Kanarische Inseln – Die Diskussion über das neue Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen und Häusern, die von der kanarischen Regierung angestoßen wurde, sorgt für eine Lawine an Neuregistrierungen von Ferienwohnungen auf den Kanarischen Inseln. Vor vier Monaten wurde der erste Entwurf des neuen Gesetzes vorgelegt.
Die neueste Auswertung zu den registrierten Ferienunterkünften auf den Inseln zeigt, dass derzeit 61.170 Ferienwohnungen offiziell registriert sind, darin befinden sich insgesamt 256.684 Plätze. Dies bedeutet einen Anstieg von fast 92.000 Plätzen binnen eines Jahres.
Besonders aufmerksam sollte man die Entwicklung im letzten Monat betrachten. Denn alleine von Ende Juli bis Ende August 2024 stieg die Zahl der neu registrierten Ferienwohnungen auf den Kanarischen Inseln um 1.024 Stück. Diese bieten 9.100 neue Plätze an. Gute 50 % der neuen Ferienwohnungen stammen von Großbesitzern und Gesellschaften. In der Regel handelt es sich um komplette Gebäude mit mehreren Wohnungen, diese werden gemein als „Pseudohotels“ bezeichnet.
Laut der Präsidentin von ASCAV, Doris Borrego, werden sogar halbfertige Gebäude angemeldet, nur um die neue Norm, die voraussichtlich zum Jahresende in Kraft treten wird, zu umgehen.
Die Regierung der Kanaren wollte eigentlich unterbinden, dass immer mehr Ferienwohnungen angemeldet werden. Mit der Planung des neuen Gesetzes hat die Regierung aber genau das Gegenteil erreicht, kritisiert ASCAV. Ein unkontrolliertes Wachstum auf dem Markt der Ferienwohnungen auf den Kanaren ist entstanden.
Regierung schuld durch Umgang mit Ferienwohnungen
Borrego vertritt weiterhin die Ansicht, dass „der einzige Schuldige für die steigenden Immobilienpreise die Regierung der Kanarischen Inseln ist“, denn es wird weiterhin zu wenig Wohnraum gebaut. Etwas, das seit Jahrzehnten ein Problem war und weiterhin ist.
Erschwert wird der Wohnungsmarkt durch das neue spanische Wohnraumgesetz, welches zu einem Verlust von 40 % bei den Mietobjekten geführt hat. Die Hälfte davon wurde in Ferienunterkünfte umgewandelt. Zudem kommt ein Leerstand von 211.000 Immobilien auf den Kanaren, all dies drückt auf den Markt und treibt die Preise nach oben.
Doris Borrego wirft der Regierung „einen Aufruf zur Anmeldung von Ferienwohnungen“ vor. Durch die neuen „sehr restriktiven“ Regelungen bleibt den Menschen kaum etwas anderes übrig. Die Regierung nutzt diese Situation nun erneut schamlos aus, um das Gesetz mit der „Flut an Neuanmeldungen“ zu rechtfertigen, dabei hat die Regierung genau diese Neuanmeldungen selbst verursacht. Denn für Ende Oktober brachte man ein Anmeldeverbot für 1 Jahr ins Spiel.
Man kritisiert die Partei CC für die allgemeine Haltung gegenüber privaten Ferienvermietungen. „Die Gruppe hat tief verwurzelte Probleme mit dieser Gruppe“. Ein Treffen zwischen Regierung und ASCAV wurde bisher stets abgelehnt.
In den kommenden Tagen will Tourismusministerin Jessica de León eine Pressekonferenz abhalten, um über die ersten Änderungen in dem Gesetzesentwurf zu sprechen.
Beschränkungen bei Ferienwohnungen lösen Mietprobleme nicht
Ein Beispiel aus New York belegt, dass Beschränkungen, wie die geplanten auf den Kanarischen Inseln, keinen positiven Effekt auf den Mietmarkt haben. Im Gegenteil. Die Großstadt in den USA hat ein ähnliches Gesetz vor gut einem Jahr eingeführt, die Ergebnisse sind ernüchternd.
Binnen eines Jahres stiegen die Mietpreise um weitere 3,4 %; es wurde sogar ein neuer Preisrekord von 5.000 Dollar pro Monat für ein kleines Apartment in Manhattan erreicht. Das Angebot in New York ist weiterhin verknappt und Eigentümer vermieten nicht günstiger.
Selbst in den Außenbezirken von New York hat das Verbot negative Folgen. Waren zuvor Urlauber auch in den Außenbezirken unterwegs, fahlen diese nun gänzlich. Das schwächt die Wirtschaft und den Handel der Außenbezirke von New York erheblich.
Die Unterkunftspreise in New York City sind um 7,4 % gestiegen, was deutlich mehr ist, als in anderen Städten des Landes, wo diese im Schnitt nur um 2,1 % gestiegen sind.
Diese Daten belegen, dass ein ergänzendes Angebot von Ferienwohnungen sowohl für Urlauber als auch für die Wirtschaft selbst von großem Interesse ist. Verbote haben in der Regel den gegenteiligen Effekt, etwas, das die Politik bei fast allen Themen unterschätzt. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Gran Canaria BLOG: Unser Test, Ferienhaus auf der Insel mit HOLIDU finden
Verbraucherschutzministerium fordert von Gemeinden Kontrolle nicht lizenzierter Ferienvermietung, vom 07.07.2024
Kanaren planen Eilverfahren für neues Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen, vom 01.07.2024
Erste Änderungen für das neue Tourismusgesetz zur Regulierung von Ferienwohnungen bekannt, vom 17.06.2024
Immobilienverband ACEGI kritisiert die Regierung für Wohnungsregelungen und geplantes Tourismusgesetz, vom 27.05.2024
Volksinitiative der Betroffenen des Tourismusgesetzes im Parlament binnen 3 Minuten abgewiesen, vom 23.05.2024
Airbnb positioniert sich auch gegen das geplante neue Tourismusgesetz der Kanaren, vom 09.05.2024
ASCAV legt Gegenvorschläge zum Tourismusgesetz vor, vom 07.05.2024
ASCAV sagt, dass mit dem neuen Tourismusgesetz 48.000 neue Arbeitslose entstehen würden, vom 23.04.2024
Clavijo ist offen für Änderungen am vorgelegten Tourismusgesetz für Ferienvermietungen, vom 18.04.2024
Immobilienvertreter & Administratoren lehnen Tourismusgesetz ebenfalls energisch ab, vom 12.04.2024
ASCAV bezeichnet geplantes Tourismusgesetz als „verfassungswidrig“ & „totale Vernichtung“, vom 04.04.2024
Eckpunkte des neuen Tourismusgesetzes – Jetzt online einsehbar, vom 04.04.2024
Weitere Links zum Thema:
Pauschal nach Gran Canaria
Sparen mit Gutscheinen und Coupons
Hotelpreise vergleichen und sparen
Flüge vergleichen und sparen
Mietwagen vergleichen und sparen
Wohnmobilurlaub auf Gran Canaria
Reiseschutz nicht vergessen
Frisches AMAZON TOP-Angebot eingetroffen, nicht verpassen!
Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abonnieren.
Jetzt auch unseren WhatsApp-Kanal abonnieren, um immer die neusten News zu erhalten!